hier rechte Maustaste... - Lewin
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Der Straßenbau erfolgte in drei Etappen. Die erste(,) beginnend in Kessel(,) reichte bis zur<br />
Brücke am Exner'sehen Grundstück und wurde von Maurerpolier Hanisch-Gellenau<br />
ausgeführt. Die Arbeiten der zweiten Etappe leitete Schachtmeister Burdich - Jakobowitz. Sie<br />
erstreckte sich von der Tanzer Brücke bis zum Anschluß an die erste. Die Schlußstrecke von<br />
der steinernen Brücke im Mitteldorf bis an den Staatlichen Forst unter Führung des Technikers<br />
Schneider bildete Juli-August mit gleichzeitiger Fertigstellung der Packlage den Abschluß der<br />
Planung. Infolge Entlassungen von Arbeitern nahmen die Packungsarbeiten einen Verlauf von<br />
zwei Monaten in Anspruch. Vom Exner'sehen Grundstück bis zur steinernen Brücke im<br />
Mitteldorf bildete die offene, mit einer Pferdewalze eingewalzte Packlage ein großes<br />
Verkehrshindernis, hauptsächlich während der Erntearbeiten. Eine Motorwalze, gestellt von<br />
der Fa. Kemna - Breslau(,) wurde viermal abberufen, da es an Packsteinen und fertigem<br />
Deckmaterial mangelte. Es fehlte beim ganzen Bau eine zielsichere Organisation. Ende August<br />
konnte die Straße endlich dem Verkehr dienen. Leider wurde es durch den Brückenbau<br />
nochmals unterbrochen.<br />
An Brücken waren zwei notwendig geworden. Die alte Holzbrücke am Exner'sehen<br />
Grundstück wurde abgebrochen und die Pfeiler zur neuen von Maurermeister Blau - <strong>Lewin</strong><br />
aufgeführt. Die Brücke zum Ringel- und Kinzel'schen Grundstück an der steinernen Brücke<br />
wurde gleichfalls abgebrochen und die Pfeiler von Bauunternehmer Schreiber - Sackisch<br />
erneuert. Die Decken auf beide Brücken stellte die Fa. Kuckerts her. Der Verkehr konnte nach<br />
Fertigstellung der Brücken im Oktober 1927 wieder eröffnet werden. Die Prellsteine wurden<br />
von einer Fa. aus Biebersdorf geliefert.<br />
Der Straßenbau wurde als Not Standsarbeit behandelt. Denn noch durften nur Erwerbslose<br />
dazu verwandt werden. Dörnikau zählte von diesen zehn Mann. Überweisungen von<br />
Erwerbslosen an hiesige Baustelle fanden von den Gemeinden: Kessel, Tschischney,<br />
Keilendorf, Hallatsch, Friedersdorf, Goldbach, Tanz, Groß-Georgsdorf, Gellenau, Sackisch,<br />
Schlaney, Tscherbeney, Jakobowitz, Kudowa, <strong>Lewin</strong>, Kuttel und Nerbotin statt.<br />
An Stundenlohn gezahlt wurden 0.53 M. Später 0.55 M. und 0.59. Tariflohn für<br />
Tiefbauarbeiter stand auf 0.62 M. - - - -<br />
Obwohl die abnorme Bauweise Mißstimmung unter der Bevölkerung erregte, blieben<br />
erfreulicherweise unliebsame Auftritte gegen die Bauleitung aus, trotzdem einige Besitzer<br />
empfindliche Einbußen an Feld und Wiesenland erlitten. Der einmütige Wille zur Hebung des<br />
Verkehrs und besseren Erschließung unseres schönen romantischen Tales auch Fremden<br />
gegenüber tat sich überall kund.<br />
Der Winter der Jahre 1926-27 ist als mäßig kalter und schneearmer zu verzeichnen. Der<br />
Sommer dagegen war sehr niederschlagsreich. Hochwasser richtete im Reich und in Europa<br />
und Amerika ungeheuren Schaden an. Unsere Gegend blieb ziemlich verschont.<br />
Die Ernte war verhältnismäßig gut, die Heuernte als reichlich anzusprechen. Jedoch war der<br />
Körnerertrag sehr minimal. 19<br />
Im Jahre 1928 übergab der Gemeindevorsteher Joseph Esche die Chronik wieder zur<br />
Weiterführung dem Max Martinetz.<br />
Obiges Jahr war der Landwirtschaft nicht günstig. Auf ein kaltes Frühjahr folgte ein sehr<br />
trockener Sommer. Die in der Blüte stehenden Obstbäume litten schwer unter den im Mai und<br />
Juni erfolgten Nachtfrösten. Der Wald bot einen fast herbstlichen Anblick infolge der<br />
erfrorenen Blätter. Das Wachstum der Gräser und des Gemüses wurde stark gehemmt.<br />
Abgesehen von einzelnen Gewitterniederschlägen regnete es in den Monaten Juni - Juli bis<br />
Mitte August nicht. Großer Mangel an Grünfütter war die Folge. Der Viehbestand mußte<br />
19 Im folgenden ändern sich Schriftzug und Tinte.