03.11.2013 Aufrufe

hier rechte Maustaste... - Lewin

hier rechte Maustaste... - Lewin

hier rechte Maustaste... - Lewin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

24<br />

welcher nach seiner Rückehr aus russischer Gefangenschaft wieder in den tschechischen<br />

Militärdienst eingetreten war, als er auf Urlaub zu seiner Frau Katharina Kinzel geb. Kluger<br />

war, vom Gendarmerie-Wachtmeister Rother <strong>Lewin</strong> festgenommen, wegen Spionageverdacht.<br />

Kinzel war in letzter Zeit Sergeant geworden und hatte blos Urlaub, bis Machau in Böhmen.<br />

Über die Grenze mußte er sich herüber schmugeln. Er hatte daher keine Millitärpapiere. Kinzel<br />

wurde nach <strong>Lewin</strong> zur Grenzschutzwache transportiert, von da aus nach Glatz bis Breslau. 4.<br />

Wochen war er in Untersuchungshaft, da ihm aber nichts nachgewiesen werden konnte wegen<br />

Spionage, wurde er durch die Kriminalpolizei wieder nach Hause transportiert, mit dem<br />

Auftrage, daß er unter Bewachung polizeilicher Aufsicht gehalten wird. Der<br />

Gemeindevorsteher wurde durch die geheime Kriminalpolizei beauftragt, ihn im Auge zu<br />

behalten und jeden geringsten Verdacht sofort zu melden.<br />

Am 26. Februar 1919 mußten im ganzen Deutschen Reich die Gemeindewahlen<br />

(Gemeindevertreter) wie nach der Nationalversammlung stattfinden. So mußte auch in der<br />

Gemeinde Dörnikau eine Gemeindevertretung gewählt werden. Dieselbe bestand aus 6. Mann<br />

und 1. Ersatzmann. Es wurden als Gemeindevertreter gewählt: Erstens: Feldgärtner August<br />

RingelQ zweitens: Ambros Martinetz Schuhmacher(,) drittens: Paul Hillmann, viertens: Paul<br />

Martinetz (Klötzerplan)(,) 5. Franz Hillmann und 6. Ferdinand Kahlert. Als Ersatz wurde die<br />

Frau Maria Hasler gewählt, welche alle die Wahl annahmen. Der Gemeindevorsteher Josef<br />

Tschöpe und die beiden Schöffen Josef Martinetz und Josef Esche blieben in ihrem Amte wie<br />

bisher.<br />

Am 28. September 1919. mußten nach den preußischen Nationalwahlen sämmtl.<br />

Gemeindevorsteher, Amtsvorsteher und Schöffen neugewählt werden.<br />

Zu diesem Zwecke fand die Wahl des Gemeindevorstandes und der Schöffen am 28.<br />

September 1919 in der Wohnung des Gmeindevorstehers nachmittag 3. Uhr statt. Der<br />

Gemeindevorsteher Josef Tschöpe wurde wieder einstimmig durch die Gemeindevertretung<br />

gewählt, an dessen Stellvertreter der erste Schöffe Josef Esche. Zu Schöffen wurden gewählt<br />

Josef Esche, Josef Martinetz, als Stellvertreter der beiden waren der Feldgärtner Paul<br />

Hillmann und Ferdinand Kahlert. Als Ersatzschöffe fungirte der Schuhmacher Ambros<br />

Martinetz, als dessen Stellvertreter der Stellenbesitzer Franz Hillmann.<br />

Das Jahr 1919 war(,) was das Ernteergebnis anbelangt(,) an Heu sehr reich, da ein nasser<br />

Sommer war. Der Roggen dagegen war sehr mangelhaft. Die Blüthezeit war sehr regnerisch<br />

und stürmisch, so daß der Roggen sehr lückig wurde und daher keine Körner gab. Der Weizen<br />

und Hafer war sehr gut. Dagegen war die Kartoffelernte verhältnismäßig eine niedrige. Durch<br />

die anhaltende nasse Witterung wurde die Ernte faßt 5. Wochen später, als andere Jahre, das<br />

Getreide wurde nicht reif und so kam es, daß viel Hafer hauptsächlich an hochgelegenen Orten<br />

verschneite. Der Schnee kam schon am 26. Oktober so stark(,) daß eine Schneedecke von 40.<br />

cm stark, unsere Ortschaft bedeckte. Kartoffeln und Rüben waren noch mehre tausende<br />

Morgen in Schlesien unter dem Schnee begraben. Die Feldarbeiten konnten nicht gemacht<br />

werden. Angesäht mit Winterroggen und Weizen war im Lande faßt noch nichts. Die Not der<br />

Nahrungsmittel wurde immer größer und die Preiße und der Schleichhandel erhöten sich<br />

immer mehr. Ein Beispiel will ich <strong>hier</strong> anführen. Der Zentner Roggen wurde im Schleichhandel<br />

(,) der über die österreichische Grenze getrieben wurde, mit 100 bis 120 Mark bezahlt. Der<br />

Hafer wurde auch nach dem Ausland geschafft und brachte im Großhandel auch über 100<br />

Mark der Zentner. An hiesige Besitzer wurde der Hafer von 40. bis 51. Mark verkauft. Es kam<br />

dann soweit(,) daß die Fuhrwerksbesitzer in Sackisch und Cudowa einen Verein gründeten,<br />

und spartakistische Anschläge unternahmen. Am 26. Oktober dieses Jahres am Sonntag kamen<br />

sämmtlich Fuhrwerkbesitzer nach Gellenau zum Haferaufkäufer Regel, den zuerst das Los<br />

betraf, und nahmen gegen 98. Zentner Hafer ohne etwas zu bezahlen mit Gewald weg und<br />

fuhren damit nach Cudowa in einen großen Saal(.) Dort wurde der Hafer aufbewahrt. Das

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!