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hier rechte Maustaste... - Lewin

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Weltkrieg tobte, die Revolution aus, daß waren gespannte Novembertage, jeder wartete mit<br />

Spannung auf das Kommende.<br />

Die Soldaten aus den Garnissonen kamen gleich an, es war ein trauriges Bild zum Ansehen,<br />

die Achselstücke waren von den Uniformrokken runtergerissen(,) so auch die Guckkarden<br />

(Kokarden) von den Mützen, ja einige haten ganz rote Gukkarden angestekt und trugen rote<br />

Bänder im Knopfloch des Rokkes.<br />

Die ersten aus hiesiger Gemeinde(,) die ankamen, waren der Husar Schumacher Josef Dinter<br />

und der Reservist Johann Witteck, diese waren von Frankreich sofort ausgerückt und in der<br />

Heimat glücklich angekommen. Nach und nach kam immer einer nach dem andern, so das bis<br />

zum Neujahr 1919 fast alle zu Hause waren, bis auf den Infrantist Heinrich Tautz(,) welcher in<br />

französische Gefangenschaft geraten, und den Landsturmmann Stellbesitz. August Hasler(,)<br />

der am 27. September 1918 in englische Gefangenschaft geriet. Zu Ehren der Heimkehrenden<br />

Krieger wurden auch in hiesiger Gemeinde am Eingange des Dorfes bei Römisches Gasthause<br />

eine Ehrenpforte erichtet, eine zweite beim Feldgärtner Josef Martinetz und eine dritte<br />

zwischen der Försterei und dem Gemeindevorst. Tschöpe, die sämmtlich durch Anregung des<br />

Gemeindevorsteher(s) von hiesigen Jungfrauen erichtet wurden. Auch wurde beim Gastwirt<br />

Römisch ein Tanzkränzchen für die Heimkehrenden Krieger veranstaltet.<br />

An Sterbefällen sind im Jahre 1918 in hiesiger Gemeinde 3. zu verzeichnen(.) Der erste<br />

Junggeselle August Martinetz(,) Sohn des Feldgärtners Josef Martinetz(,) welcher beim<br />

Klötzer fahren des Fuhrwerkbesitzer(s) Aug. Viezenz zu Hallatsch, in Sackisch beim abladen<br />

erschlagen wurde, so daß sein Tot sofort festgestellt werden konnte. Der zweite war der<br />

Maurer Heinrich Tautz(,) er starb am 25. August. Der dritte der Waldarbeiter Josef Exner als<br />

Wirtschafter bei Häuslerin Maria Martinetz{,) der sich beim Heeresdienste ein Lungenleiden<br />

zugezogen hatte und an den Folgen sterben mußte.<br />

Geburten sind 1918 keine zu verzeichnen.<br />

Eheschließungen sich auch keine vorgekommen.<br />

Somit wurde das Jahr 1918 vollendet.<br />

Das neue Jahr 1919 hat begonnen. Der Krieg ist immer noch nicht zu Ende, der<br />

Waffenstillstand ist wieder verlängert worden(.) Die neue Regierung soll geschaffen werden.<br />

Es stehen die Wahlen zur Nationalversammlung und zur verfassunggebenden preußischen<br />

Landesversammlung bevor. Die Wahl zur Nationalversammlung fand am 19. Januar 1919 in<br />

der alten Schule zu Hallatsch von früh 9 Uhr bis abends 8 Uhr statt. Wahlberechtigt waren alle<br />

männlichen und weiblichen Personen(,) welche das 20. Lebensjahr zurückgelegt hatten. Die<br />

Landesversammlung fand am 26. Januar ebendort und zur selben Zeit statt. Wähler waren in<br />

hiesiger Gemeinde 68. aufgestellt, welche meistens Zentrum gewählt haben.<br />

In große Aufregung bringt es auch die Gemeinde Dörnikau, vor dem Einbruch der Tschechen<br />

ins Glatzer Ländchen. Auch <strong>hier</strong> sind zu dem Zwecke die Nachbarorte mit<br />

Grenzschutztruppen besetzt. In Kudowa sind etliche 100. Mann Besatzung(.) In <strong>Lewin</strong><br />

ebenfals eine Kriegsstärke Kompagnie. In Friedersdorf auch eine Kompagnie. In Reinerz eine<br />

Kompagnie und auch Attelerie. Das Glatzerländchen ist ganz von Grenzschutztruppen<br />

besetzt(,) um einen plötzlichen Überfall von Tschechen zu verhüten. Die Straßen wurden<br />

durch aufhäufen von Steinen und Holzstämmen gesperrt, sodaß feindliche Automobile oder<br />

sonstige feindliche Fuhrwerke halt machen mußten. Die Straßensperre wurde durch<br />

Doppelposten mit einem Geschütz oder Maschinengewehren bewacht. Es fühlen von<br />

tschechischer Seite hin und wieder Schüsse von Infantriegewehren, welche des Nachts die<br />

Schmugier schrecken sollten, da sehr viel geschmugelt wurde und zwar, an Fleischwaren und<br />

Mehl. Das Pfund Schweinefleisch kostete 12. bis 13 Mark. Das Mehl je Pfd. 3.50 Mark. Am<br />

22. Februar 1919 wurde der österreichische Angehörige Korporal Gustav Kinzel von <strong>hier</strong>,<br />

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