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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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Größtenteils zeigen die Quarz-Gefüge jedoch Tripelbildung mit 120°-Korngrenzwinkeln und<br />

geraden Korngrenzen mit zumeist glatter Auslöschung (siehe Abb. 4.13). Stellenweise werden<br />

diese Gefüge an ihren Grenzen <strong>von</strong> Glimmern begrenzt. Dieses Quarz-Gefüge kann man in<br />

Anlehnung an PASSCHIER & TROUW (1998) <strong>als</strong> Produkt einer statischen Rekristallisation <strong>von</strong><br />

Quarz interpretieren, das nach D A1 angelegt wurde.<br />

Anhand der oben interpretierten Mikrogefüge kann das Temperaturfeld, das zur Anlage der<br />

beschriebenen Deformationsgefüge in den Quarz-Feldspat-Schiefern und Phylliten bzw.<br />

Phylloniten führte, auf 450-500 °C eingegrenzt werden.<br />

Durch mikroskopische Untersuchungen im Hangenden des Quarzphyllit-Komplexes konnte eine<br />

vermutlich eoalpine Neubildung <strong>von</strong> Klinozoisit und Biotit (JS-DA 39 und 49) in den Quarz-<br />

Feldspat-Schiefern aus Profil 2 festgestellt werden. Vereinzelt auftretende Fl<strong>am</strong>menperthite (z.B.<br />

JS-DA 62) in den Quarz-Feldspat-Schiefern gehen auf einen Ersatz <strong>von</strong> Kalifeldspat durch die<br />

hellen „Albit-Fl<strong>am</strong>men“ unter grünschieferfaziellen Bedingungen hervor (nach PRYER 1993).<br />

Dieser Prozess ist nach YARDLEY (1997) durch die retrograde Met<strong>am</strong>orphose <strong>von</strong> Plagioklas<br />

und durch die Hydratation <strong>von</strong> Kalifeldspat gesteuert (Plagioklas + Kalifeldspat + H 2 O = Epidot<br />

+ Muskowit + Quarz + Albit).<br />

Aus der grünschieferfaziellen Überprägung der variscischen Pauschalzus<strong>am</strong>mensetzung in den<br />

Phylliten und Quarz-Feldspat-Schiefern ergibt sich eine eoalpine Paragenese aus Albit +<br />

Hellglimmer II + Quarz + opake Phase ± Chlorit ± Klinozoisit ± Biotit II ± Turmalin.<br />

Vereinzelte Feldspäte mit rotierten S i deuten ein intertektonisches Wachstum zwischen D PA und<br />

D A1 an (siehe Abb. 4.19). Nach D PA k<strong>am</strong> es (möglicherweise in einem frühen Stadium <strong>von</strong> D A1 )<br />

zur Blastese <strong>von</strong> Albit. Dadurch wurde ein prä-eoalpines S i aus opaker Phase und einzelnen<br />

Quarz- und Feldspat-Körnern konserviert. Die Scherbewegung <strong>von</strong> D A1 führte anschließend zu<br />

einer Rotation <strong>von</strong> Albit.<br />

Das Phasengemisch der Matrix aus feinkörnigem Quarz und Albit sowohl in den Quarz-<br />

Feldspat-Schiefern <strong>als</strong> auch in den Phylliten kann auf einen kombinierten Prozess aus<br />

dyn<strong>am</strong>ischer Rekristallisation und Kornwachstum <strong>von</strong> Albit während D A1 zurückgehen. So<br />

können feinkörnige Matrixanteile aus Quarz und Albit aus diffusiven Prozessen hervorgehen<br />

(Lösungs-Fällungskriechen): Manche Plagioklas-Klasten enthalten an ihren Rändern kleine<br />

konkave Buchten, die zum Großteil mit Quarzkörnern ausgefüllt werden, die in ihren Zwickeln<br />

feinkörnige Albitkörner beinhalten. Durch Lösung kann Material <strong>von</strong> den Klasten weggeführt<br />

werden, das an den Randbereichen der Klasten oder auch in der Matrix <strong>als</strong> Albit wieder ausfällt

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