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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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WSW einfallende Störungsflächen mit einem aufschiebenden Bewegungssinn des Hangenden<br />

nach ENE.<br />

In den Dolomit-Myloniten an der Tabaretta-Hütte sind kataklastische Störungsflächen mit<br />

102/72 ausgebildet, auf welchen Abrisskanten <strong>von</strong> Harnischen (024/50) einen aufschiebenden<br />

Bewegungssinn nach SW anzeigen. Südlich <strong>von</strong> Profil 1 zeigen insges<strong>am</strong>t fünf bruchhafte<br />

Störungen eine einheitliche Orientierung um 212/75. Zumeist lässt sich ein nach NW bzw. nach<br />

N gerichteter Aufschiebungssinn feststellen. Die Daten zeigen eine äußerst inhomogene<br />

Verteilung bezüglich der Orientierung ihrer Flächen und ihres Bewegungssinns. Zudem liegt der<br />

Versatzbetrag dieser Störungen zumeist im cm- bis mm-Bereich, wodurch D A4 <strong>als</strong><br />

untergeordnete Deformationsphase in Relation zu den vorhergehenden zu betrachten ist.<br />

5.2 Zus<strong>am</strong>menfassung und Modellvorstellung<br />

5.2.1 Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

Die tektonische Geschichte des Arbeitsgebietes ist in Tab. 5.1 zus<strong>am</strong>menfassend dargestellt.<br />

Zusätzlich sind in Tab. 5.2 alle Deformationsphasen und die stratigraphische Entwicklung mit<br />

Protolith-Gesteinen zeitlich zugeordnet.<br />

Die das Arbeitsgebiet aufbauenden Phyllite (1) und orthogenen Quarz-Feldspat-Schiefer (2)<br />

unterlagen bereits während der variscischen Orogenese einer mittelgradigen Met<strong>am</strong>orphose mit<br />

lokalem Wachstum <strong>von</strong> Granat in den liegenden Bereichen <strong>von</strong> (1). Eine vermutlich variscische<br />

Schieferung ist vorwiegend in (1) und z.T. in (2) durch Mikrolithon-Gefüge vertreten.<br />

Durch die eoalpine Orogenese entwickelte sich entlang der Ortler-Scherzone sowohl in (1) <strong>als</strong><br />

auch in (2) eine unter duktilen Bedingungen entstandene Hauptschieferung S A1 , die zumeist flach<br />

nach W bzw. NW einfällt. Eine Rb/Sr-Datierung einer Hellglimmer-Feinfraktion eines Quarz-<br />

Feldspat-Mylonits, der Schersinnindikatoren mit einer Kinematik des Hangenden nach NW<br />

aufweist, belegt eine Scherzonenaktivität der Ortler-Linie um das Alter <strong>von</strong> 74,1 ± 0,8 Ma.<br />

In den außerhalb des Einflussbereiches der Ortler-Linie positionierten Lithologien des<br />

Arbeitsgebietes, die sich aus (1) und (2) zus<strong>am</strong>mensetzen, erreichten die eoalpinen<br />

Met<strong>am</strong>orphose-Temperaturen während D A1 300-400 °C, während sich im Bereich der Scherzone<br />

eoalpine Temperaturen <strong>von</strong> ca. 450-500 °C einstellten. Durch die Platznahme der Ortler-Decke,<br />

die im Arbeitsgebiet überwiegend aus Hauptdolomit (Norium) besteht, über das C<strong>am</strong>po-<br />

Kristallin wurden die dolomitischen Horizonte der Turettas und/oder der Vallatscha Formation<br />

während D A1 duktil verformt. So bildeten sich Dolomit-Mylonite, die vermutlich bei<br />

Temperaturen <strong>von</strong> 400-500 °C dyn<strong>am</strong>isch rekristallisierten und deren Kornformschräggefüge<br />

einen Schersinn mit Top nach WNW bzw. NW anzeigen. Des Weiteren ist durch Röntgentextur-<br />

Messungen <strong>von</strong> CONTI (1997) eine kristallplastische Verformung der Dolomit-Mylonite belegt.

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