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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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aus einem bei der Separation nicht vollständig eliminierten Randanteil der eoalpinen<br />

Hellglimmer-Feinfraktion.<br />

Auf den S-Flächen der Phyllite bildete sich während der Scherbewegung eine NE-SW<br />

streichende Runzelung aus (n = 5 in Abb. 4.18). Synkinematisch wurden in der weniger<br />

kompetenten phyllitischen Matrix Scherfalten in Form <strong>von</strong> NW-vergenten Lang-<br />

Kurzschenkelbeziehungen aus kompetenten Quarz-Lagen angelegt (n = 4 in Abb. 4.18).<br />

Schersinnindikatoren wie Hellglimmerfische, SC-Gefüge und asymmetrische Druckschatten an<br />

Porphyroklasten entwickelten sich etwa gleichzeitig zur D A1 -Kleinfaltung. Die asymmetrisch<br />

ausgebildete Faltung zeigt ebenfalls eine Scherbewegung des Hangenden nach NW bzw. WNW<br />

an.<br />

Auch die Streckungs- und Minerallineare auf den S-Flächen der Dolomit-Mylonite, Phyllite und<br />

Quarz-Feldspat-Schiefer (siehe Abb. 4.8) in Kombination mit den Ergebnissen der quantitativen<br />

Korngefügeanalyse (NW-vergentes Kornformschräggefüge) und der kinematischen Analyse<br />

zeigen einen Bewegungssinn der hangenden Scholle (Ortler-Decke) nach NW bzw. WNW an.<br />

Die Entstehung <strong>von</strong> Quarz-Schräggefügen in den Phylliten und Quarz-Feldspat-Schiefern sind<br />

durch eine überwiegend einfache Scherung zu erklären und entstanden gleichzeitig wie die<br />

Schräggefüge der Dolomit-Mylonite.<br />

Nach PASSCHIER & TROUW (1998) kann man da<strong>von</strong> ausgehen, dass sich diese Korngefüge<br />

durch eine Kombination aus Plättung und Rotation während kristallplastischer Verformung<br />

entwickeln (siehe Abb. 5.1). Die durch die quantitative Korngefügeanalyse ermittelte<br />

Verformungsgeometrie der Dolomit-Mylonite aus Profil 1 und 3 (JS-DA 24 und 61) zeigt ein <strong>für</strong><br />

einfache Scherung typisch ebenes bis schwach oblat ausgebildetes Deformationsellipsoid.<br />

Abb. 5.1: a) Während der Scherbewegung <strong>von</strong> D A1 bildeten sich auf den S-Flächen des Kristallins und der Dolomit-<br />

Mylonite die Mineral- und Streckungslineare (SL). b) Gleichzeitig wurde durch eine schiefwinklige Einengung<br />

relativ zur Scherzonenbegrenzung (in schwarz) das Kornformschräggefüge angelegt

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