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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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S-Flächen der Phyllite entwickelt, sondern drückt sich auch durch eine stellenweise auftretende<br />

Runzelschieferung (S A3 ) in Form <strong>von</strong> ccc-Gefügen aus (nach PASSCHIER & TROUW 1998).<br />

Der Winkel zwischen S A1 und S A3 liegt nach mikroskopischem Befund zumeist bei ca. 40-50°.<br />

Diese Runzelschieferung ist nicht nur in den Gesteinen der Profile, sondern auch in den Granatführenden<br />

Phylliten E´ des Untersuchungsgebietes entwickelt (SCHOENHERR 2002).<br />

S A3 ist durch Hellglimmer, Chlorit und opake Phase gekennzeichnet, die sich nach PASSCHIER<br />

& TROUW (1998) <strong>als</strong> unlösliches Material entlang <strong>von</strong> Drucklösungsflächen <strong>als</strong> Residual<br />

anreichern kann.<br />

Der Hellglimmer II-Lagenbau wurde vermutlich während D A3 überwiegend durch Biegefaltung<br />

deformiert. Der Hellglimmer II-Lagenbau zeigt keine Ausbildung <strong>von</strong> polygonalen<br />

Hellglimmerbögen, die nach BARD (1986) ab einer Deformationstemperatur <strong>von</strong> ca. 400-450 °C<br />

entstehen.<br />

Außer dem D A3 -Faltenbau sind in den Dolomit-Myloniten ebenfalls zahlreiche Merkmale einer<br />

intensiven Drücklösung vorhanden, die vermutlich auf D A3 zurückgeht. Die Aufnahmen der KL<br />

zeigen, dass sich nach Anlage <strong>von</strong> S A1 bzw. der Rekristallisation <strong>von</strong> Dolomit eine erste<br />

dolomitische Ganggeneration senkrecht zur Foliation ausbildete. Die Entstehung dieser Gänge<br />

kann auf die Anwesenheit eines erhöhten Fluidhaushaltes zurückgeführt werden. Hinweise <strong>für</strong><br />

eine Fluidmigration in den Dolomit-Myloniten geben die KL-Bilder in Abb. 4.47, deren Struktur<br />

<strong>als</strong> Entwässerungskanäle gedeutet werden können (mdl. Mitt. Prof. Ferreiro Mählmann), in<br />

denen die Fluide etwa senkrecht zur Foliation <strong>von</strong> unten nach oben und auch mit flachem Winkel<br />

zur Foliation zirkulierten. Die Fluide entst<strong>am</strong>men vermutlich aus Drucklösungsvorgängen, die in<br />

mehreren Phasen abliefen. Hinweise auf Drucklösung sind Drucklösungssuturen an Rändern <strong>von</strong><br />

Dolomit-Boudins, Stylolithen und Bahnen aus opaker Phase, an denen ein Versatz der Dolomit-<br />

Gängchen zu beobachten ist (Abb. 4.45). Die Gänge sind stellenweise mit dem Auftreten <strong>von</strong><br />

Kaolinit assoziiert. In Abb. 4.46 füllen <strong>von</strong> innen nach außen Kaolinit, Quarz und zonierte<br />

Dolomite eine ehemalige Kluft, in welcher eine sukzessive Al-reicher werdende hydrothermale<br />

Lösung auf ca. 300° abkühlte und <strong>als</strong> Produkt einer Restlösung Kaolinit und Quarz ausfällte.<br />

Nach POTEL et al. (submitted) wurde unter Berechnung thermodyn<strong>am</strong>ischer Daten mit dem<br />

Progr<strong>am</strong>m Domino-Theriak <strong>von</strong> DE CAPITANI & BROWN (1987) eine P/T-Stabilität <strong>für</strong><br />

Kaolinit <strong>von</strong> max. 300 °C errechnet (bei P = 2,5 kbar und Wasseraktivität = 1).<br />

Auch nach dem Prozess der Drucklösung bildeten sich Dolomit-Gängchen, die oftm<strong>als</strong><br />

schiefwinklig die Stylolithen und Drucklösungssäume durchschlagen. Drucklösungsprozesse<br />

kommen bevorzugt unter diagenetischen bis niedriggradigen Met<strong>am</strong>orphose-Bedingungen vor<br />

(nach PASSCHIER & TROUW 1998) und sind daher in den Dolomit-Myloniten <strong>als</strong> post-

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