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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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dort innerhalb weniger Meter Mächtigkeit <strong>von</strong> 300-400 °C um ca. 150-200 °C auf 450-500 °C<br />

sprunghaft zu. Dies wird aus den in Kap. 5.1.3.2 abgeleiteten Deformationstemperaturen der<br />

Dolomite und Quarz-Feldspat-Mylonite aus der Ortler-Linie <strong>von</strong> mehr <strong>als</strong> 400° C belegt.<br />

1 Granat-führender Phyllit<br />

2 Augengneis<br />

3 Quarz-Feldspat-Schiefer<br />

4 Phyllonit<br />

5 Quarz-Feldspat-Mylonit<br />

6 Dolomit-Mylonit<br />

7 Rauhwacke<br />

8 Hauptdolomit<br />

Abb. 5.8: Schematisierte Lagerungsverhältnisse im<br />

Arbeitsgebiet sind <strong>von</strong> Profil 1 und Profil A-B im<br />

Anhang (Geologischen Karte) übernommen und<br />

gegen eine Temperaturachse aufgetragen. Die<br />

Gesteine im Liegenden wurden im Temperaturfeld<br />

<strong>von</strong> 300-400 °C deformiert (hellrot eingefärbter<br />

Bereich). Sowohl vom Liegenden zur Scherzone<br />

(rotes Feld) <strong>als</strong> auch vom Hangenden zur<br />

Scherzone ist eine sprunghafte Temperaturzunahme<br />

entwickelt (schwarze Linie und Schraffur)<br />

Diese mit Annäherung an die Ortler-Linie anomal ansteigende Temperatur könnte durch eine<br />

lokale Schererwärmung innerhalb der Scherzone hervorgerufen worden sein. Zum Hangenden<br />

zeigt sich eine anomale sprunghafte Abnahme der Temperatur <strong>von</strong> ca. 150-200 °C zum<br />

überlagernden Hauptdolomit, der nach Literaturdaten und nach Interpretation der Mikrogefüge<br />

bei eoalpinen Temperaturen <strong>von</strong> ca. 300 °C deformiert wurde.<br />

Eine Temperatur <strong>von</strong> 450 °C wäre bei einem geothermischen Gradienten <strong>von</strong> 40°/km (nach<br />

HENRICHS 1993) in einer Tiefe <strong>von</strong> ca. 11 km erreicht. Da die Ortler-Decke jedoch nicht über<br />

1500 m mächtig ist und das C<strong>am</strong>po-Kristallin im Bereich des Arbeitsgebietes eine maximal<br />

grünschieferfazielle Überprägung während D A1 erfahren hat, kann der sprunghafte<br />

Temperaturanstieg nicht durch Wärmekonduktion unter einer hoch temperierten<br />

Überschiebungsfläche in großer Versenkungstiefe <strong>als</strong> einziger Prozess erklärt werden.

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