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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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mylonitischer Deformationsmechanismus anzusehen. Ein weiterer Hinweis <strong>für</strong><br />

Drucklösungsprozesse während D A3 ist die vereinzelt vorkommende Anreicherung <strong>von</strong> Quarz<br />

und Calcit in den Faltenscharnieren und Hellglimmer und opake Phase auf den Faltenschenkeln<br />

der D A3 -Runzelung.<br />

Diese Differentiation durch Lösungstransport ist <strong>von</strong> einem ausreichenden Angebot <strong>von</strong> Fluiden<br />

abhängig und ist daher überwiegend unter diagenetischen bis niedriggradigen Met<strong>am</strong>orphose-<br />

Bedingungen aktiv (nach PASSCHIER & TROUW 1998).<br />

Calcit umwächst z.T. in linsigen Nestern die Matrix der Phyllite und z.T. Quarz-Feldspat-<br />

Schiefer und befindet sich in den Zwickeln der Matrixkörner. Stellenweise ist Calcit in<br />

Assoziation mit opaker Phase in Gängchen mit hohem Winkel zu S A1 akkumuliert. Dort zeigt<br />

Calcit überwiegend Typ-I- und stellenweise Typ-II-Zwillinge, was nach BURKHARD (1993)<br />

auf Bildungstemperaturen <strong>von</strong> bis zu 200 °C bzw. z.T. auf eine Erhöhung bis auf 300 °C<br />

zurückgeht. Das Umwachsen der Matrix, die Ausbildung <strong>von</strong> Gängen und in den Zwickeln der<br />

Matrix lässt darauf schließen, dass die Kristallisation <strong>von</strong> Calcit nach der Matrix-Bildung<br />

stattfand. In seltenen Bereichen erscheinen Calcitkörner parallel zu S A1 formgeregelt. Diese<br />

Ausbildung ist vermutlich durch eine „Abbildungskristallisation“ in vorgezeichnete D A1 -<br />

Strukturen (S A1 ) zu erklären. Kombiniert man die Erkenntnisse aus den Mikrogefügen mit den<br />

oben genannten Bildungstemperaturen <strong>von</strong> maximal 300 °C, so kann die Calcit-Kristallisation<br />

zur D A3 -Phase gestellt werden.<br />

D A3 wird der „Blaisun-Phase“ nach FROITZHEIM et al. (1997) bzw. D 3 nach MAIR &<br />

PURTSCHELLER (1996) zugeordnet, die sich auf die nach N gerichtete Überschiebung der<br />

austroalpinen Decken auf penninische Einheiten während der tertiären Orogenese bezieht.<br />

5.1.6 D A4<br />

Sprödtektonische Deformationsmerkmale sind im Untersuchungsgebiet <strong>als</strong> das jüngste<br />

tektonische Inkrement zu interpretieren. Profil 2 wird in Scherzonennähe <strong>von</strong> drei steilstehenden<br />

kataklastischen Störungen zergliedert. Der Verlauf dieser Störungen ist jedoch nur <strong>am</strong> Versatz<br />

der Basisüberschiebung aus Dolomit-Mylonit festzumachen. Die Orientierung der<br />

Störungsflächen ist nicht einzumessen. Vermutlich ist die Zergliederung in Profil 2 <strong>als</strong> ein postoligozänes<br />

Stadium <strong>von</strong> D A4 zu interpretieren, da die Intrusionen der Andesitporphyre z.T. <strong>von</strong><br />

dem vermuteten Verlauf der Störungsflächen „gekappt“ werden (siehe Profil 2).<br />

In den Phylliten und Quarz-Feldspat-Schiefern aus Profil 1 zeigt sich größtenteils ein nach SE<br />

abschiebender Bewegungssinn. Im Hauptdolomit <strong>von</strong> Profil 2 zeigen sich stellenweise steil nach

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