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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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Das granitoide Edukt der Augengneise intrudierte nach SCHEUVENS et al. (2003) vermutlich<br />

während einer magmatischen Phase im Ordovizium-Silur und wurde während der variscischen<br />

Orogenese met<strong>am</strong>orphisiert.<br />

In den liegenden Bereichen der Quarzphyllit-Einheit sind granatreiche Partien vorhanden<br />

(variscisch), die z.T. <strong>von</strong> geringmächtigen Chlorit-Schiefer-Lagen durchzogen sind<br />

(SCHOENHERR 2002). Über den Granat-führenden Quarzphylliten folgt eine ca. 350 m<br />

mächtige Einschaltung aus Augengneisen, die im Hangenden <strong>von</strong> heterogenen Quarzphylliten<br />

überlagert werden (SCHOENHERR 2002). Es finden sich oftm<strong>als</strong> geringmächtige<br />

Einschaltungen <strong>von</strong> Chlorit-Schiefern (Meta-Basiten), Quarz-Feldspat-Schiefern (genetisch zu<br />

den Augengneisen zu stellen) und Quarziten. Den Quarzphylliten ist die Abwesenheit <strong>von</strong> Biotit<br />

und ein erhöhter Calcitgehalt gemeins<strong>am</strong> (nach MAIR & PURTSCHELLER 1996 und<br />

SCHOENHERR 2002). Ca. 7 km E´ des Arbeitsgebietes (W´ des Zufrittsees) konnte aus einer<br />

feinkörnigem Quarzphyllit-Probe, die nur wenige Meter über der Madritschjoch-Linie<br />

entnommen wurde, mit einer Mineralvergesellschaftung <strong>von</strong> Muskowit + Chlorit + Quarz +<br />

Plagioklas ± Granat ein Hellglimmer-Alter <strong>von</strong> 87 ± 2 Ma datiert werden (MAIR & SCHUSTER<br />

2003).<br />

Generell zeigen die Met<strong>am</strong>orphite des C<strong>am</strong>po-Kristallins ein variscisches Streichen und ein<br />

Einfallen nach ESE bzw. SE.<br />

E´ der Ortler-Linie ist der Quarzphyllit-Komplex und auch das Ortler-Mesozoikum durch<br />

mehrere NW-SE streichende Gänge eines Andesitporphyrs durchschlagen worden, der mit einem<br />

Rb/Sr-Alter <strong>von</strong> Biotit auf 32-31 Ma datiert ist (DAL PIAZ et al. 1988).<br />

2.3.2 Tektonomet<strong>am</strong>orphe Entwicklung<br />

2.3.2.1 Variscische Orogenese<br />

Der auf 271 ± 3 Ma datierte Marteller Granit durchschlägt diskordant die met<strong>am</strong>orphen<br />

Strukturen im nördlichen C<strong>am</strong>po-Kristallin. Aufgrund dessen müssen die vorhandenen<br />

Met<strong>am</strong>orphite mit ihrer Deformationsgeschichte älter sein und werden <strong>als</strong> variscisch angesehen<br />

(ANDREATTA 1952, THÖNI 1981, HOINKES & THÖNI 1993).<br />

Durch die variscische Orogenese entwickelte sich ein E-W gerichteter Faltenbau mit<br />

Wellenlängen im km-Bereich (MAIR et al. 2003). Während dieser Deformationsphase wurden<br />

im Bereich des Arbeitsgebietes die heutige Hauptschieferung (ANDREATTA 1952 und<br />

HOINKES & THÖNI 1993) und großräumige Isoklinalfalten mit ENE-WSW streichenden<br />

subhorizontalen Achsen angelegt (MAIR & PURTSCHELLER 1996).

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