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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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Lumineszenz, die nach MACHEL in PAGEL et al. (2000) durch Rekristallisationsprozesse<br />

verursacht werden kann. Z.T. sind die klastenbildenden Körner mit einer violetten bzw. vom<br />

Zentrum nach Außen intensiver werdenden Lumineszenz (Zonierung?) versehen. An den<br />

Außenzonen der Körner zeichnet die Lumineszenz die feinsuturierten Korngrenzen nach. Dieses<br />

Gefüge könnte zeigen, dass die Dolomit-Klasten zunächst rigide bzw. spröde auf die Scherung<br />

reagierten. Nach der Kornzerkleinerung der Klasten rekristallisierten die Einzelkörner randlich,<br />

wodurch sich lobate Korngrenzen ausbildeten (siehe Abb. 4.38). Eine kristallplastische<br />

Deformation der Dolomit-Mylonite aus der Ortler-Linie mit kristallographisch bevorzugter<br />

Orientierung wird durch Röntgentextur-Messungen <strong>von</strong> CONTI (1997) an einer Dolomit-<br />

Mylonit-Probe aus Profil 3 nachgewiesen.<br />

In den Dolomit-Klasten der Dolomit-Mylonite und im gelben Dolomit aus Profil 3 (JS-DA 59)<br />

enthalten überwiegend alle Körner Verzwillingungen (siehe Abb. 4.36 und Abb. 4.29).<br />

Nach SHELLEY (1993) bilden sich Zwillinge in Dolomit nicht unter Temperaturen <strong>von</strong> ca. 300<br />

°C, bis Temperaturen <strong>von</strong> ca. 400 °C sind diese nur schwach ausgebildet, während bei<br />

Temperaturen um 500 °C Zwillinge dominant auftreten.<br />

Nach den obigen Korrelationen der Mikrogefüge des Dolomit-Mylonits mit Literaturdaten wird<br />

eine Einordnung in das <strong>von</strong> WENK (1985) an Dolomit-Einzelkristallen ermittelte<br />

Temperaturfeld <strong>von</strong> 400-500 °C <strong>für</strong> das initiale duktile Verhalten <strong>von</strong> Dolomit möglich. Durch<br />

die dominant auftretende Zwillingsbildung (~ 500 °C) in den Dolomit-Klasten, der<br />

kristallplastischen Verformung (CONTI 1997) und der interpretierten dyn<strong>am</strong>ischen<br />

Migrationsrekristallisation in Dolomit-Klasten (~ 450° C) kann die Deformationstemperatur in<br />

den Dolomit-Myloniten während D A1 annähernd auf 400-500 °C eingegrenzt werden.<br />

Der aus EDX-Analysen ermittelte Phlogopit-Gehalt in den Dolomit-Myloniten kann nach<br />

TRÖGER (1969) aus einer Reaktion <strong>von</strong><br />

Dolomit + Feldspat _ Phlogopit oder Dolomit + Muskowit _ Phlogopit<br />

während der regionalmet<strong>am</strong>orphen Umkristallisation <strong>von</strong> Marmoren hervorgehen. Das Biotit-<br />

Endglied Phlogopit geht <strong>als</strong>o aus der Reaktion <strong>von</strong> karbonatischen Anteilen mit Detritus wie<br />

Quarz, Glimmer und Feldspat hervor. Dies könnte z.B. zeigen, dass sich das Protolith-Gestein<br />

des Dolomit-Mylonits in flachmarinen lagunären Verhältnissen bildete, in welchem es zum<br />

Eintrag <strong>von</strong> terrigenem Material (Detritus) aus dem Hinterland k<strong>am</strong>.<br />

Der geringe Steinsalz-Gehalt der Dolomit-Mylonite könnte in Anlehnung an TROMMSDORFF<br />

et al. (1985) aus einer Anreicherung <strong>von</strong> salzwasserhaltigen Fluiden während D A1 hervorgehen.<br />

Durch eine erhöhte Abfuhr <strong>von</strong> H 2 O während met<strong>am</strong>orpher Prozesse kann es zu einer Änderung<br />

der Fluidzus<strong>am</strong>mensetzung kommen, die sich durch Akkumulation <strong>von</strong> Salz im residualen Fluid

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