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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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Synkinematisch wurden die hangenden Bereiche des C<strong>am</strong>po-Kristallins, die Dolomit-Mylonite<br />

und der Hauptdolomit um NE-SW streichende Achsen gefaltet, wodurch sich ein Abtauchen der<br />

Triasbasis nach NW ergibt. Das Abtauchen bzw. die unter Kap. 5.1.3.1 beschriebene<br />

Großfaltung ist <strong>für</strong> die rezente Raumlage der Ortler-Scherzone <strong>als</strong> Abschiebung verantwortlich.<br />

Die über den Dolomit-Myloniten lagernden Rauhwacken sind nach Interpretation durch die<br />

Kathodolumineszenz polymikte Sedimente, deren evaporitisches Edukt den Raibler Schichten<br />

des Karniums zuzuordnen ist. Diese Evaporite fungierten vermutlich während D A1 <strong>als</strong> initialer<br />

Abscherhorizont, unterlagen posttektonisch aber Umlagerungs- und Umkristallisations-<br />

Prozessen. Hierbei werden durch Lösung und Fällung <strong>von</strong> Karbonat kristalline und mesozoische<br />

Fragmente calcitisch verkittet.<br />

Die Basallagen des Hauptdolomits wurden vermutlich aufgrund eines Fluidüberdruckes während<br />

D A1 bei Temperaturen um 300 °C spröde deformiert. Literaturdaten belegen eoalpine<br />

Temperaturen im östlichen Bereich der Ortler-Decke <strong>von</strong> ca. 300 °C (siehe Kap. 2.4.2).<br />

Die dargestellten Deformationstemperaturen <strong>für</strong> die Gesteine des Arbeitsgebietes führen zur<br />

Schlussfolgerung, dass es während D A1 zur Ausbildung eines plötzlich ansteigenden<br />

Temperatursprunges mit Annäherung aus den liegenden Lithologien zur Ortler-Linie k<strong>am</strong>. Zum<br />

hangenden Hauptdolomit ist ein plötzlich absteigender Temperatursprung entwickelt. Sowohl der<br />

Temperatursprung im Liegenden <strong>als</strong> auch im Hangenden der Ortler-Linie wird durch eine<br />

anomal hoch ausgebildete Scherwärme innerhalb der Ortler-Scherzone während D A1<br />

interpretiert.<br />

Vereinzelt treten im Kristallin Schersinnindikatoren mit Top nach SE bzw. E auf, die zus<strong>am</strong>men<br />

mit nach SE abschiebenden Scherbändern die Einwirkung einer spät-kretazischen<br />

Extensionsphase (D A2 ) im Arbeitsgebiet belegen.<br />

Während des tertiären Deformationsereignisses (D A3 ) k<strong>am</strong> es zur Ausbildung einer<br />

Runzelschieferung in (1) und (2) und zu einer Faltung um WNW-ESE streichende Achsen in (1),<br />

(2) und den Dolomit-Myloniten.<br />

Im Oligozän führte ein andesitischer Vulkanismus zur diskordanten Intrusion <strong>von</strong> NW-SE<br />

streichenden Andesitporphyr-Gängen in die Gesteine des Arbeitsgebietes (nach DAL PIAZ et al.<br />

1988, MAIR & PURTSCHELLER 1996). Schließlich wurden die Gesteine des Arbeitsgebietes<br />

<strong>von</strong> einer schwach ausgeprägten Kataklase erfasst.

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