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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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gebildet worden sein, wodurch D PA1 <strong>als</strong> Deformationsereignis im Arbeitsgebiet nicht konserviert<br />

wäre.<br />

5.1.3.1 Faltung und Kinematik<br />

Die unter Kap. 5.1.2 beschriebene Großfaltung <strong>von</strong> S PA2 um eine nach SSW abtauchende<br />

Faltenachse (siehe Abb. 4.18) korrespondiert lokal weder mit dem E gerichteten Faltenbau nach<br />

MAIR et al. (2003) noch mit einem isoklinalen Faltenbau um ESE-WNW streichende<br />

Faltenachsen nach MAIR & PURTSCHELLER (1996). Daher wird die Anlage dieser<br />

großräumigen Struktur, deren Ausbiss eine nach S konvexe Auswölbung nachzeichnet, <strong>als</strong> ein<br />

jüngeres Deformationsereignis interpretiert und <strong>als</strong> erstes Inkrement <strong>von</strong> D A1 angesehen. Entlang<br />

der Ortler-Linie geht in allen Profilen das Einfallen der in Kap. 4 beschriebenen Abfolge C<strong>am</strong>po-<br />

Kristallin, Dolomit-Mylonit und der hangende Hauptdolomit auf die Großfaltung des hangenden<br />

Kristallins im Initi<strong>als</strong>tadium <strong>von</strong> D A1 zurück. Dadurch wird das Abtauchen der Triasbasis nach<br />

NW bzw. WNW und die heutige Geometrie der Ortler-Scherfläche erklärt. Das in den Profilen<br />

und in Abb. 5.2 (d)) dargestellte Einfallen der Scherzonengesteine wie z.B. der Dolomit-<br />

Mylonite nach W bzw. NW zeigt, dass die Ortler-Scherzone in ihrer heutigen Raumlage eine<br />

Abschiebung darstellt. Daher ist die Ortler-Linie in der geologischen Karte mit einer<br />

abschiebenden Signatur versehen, die das Einfallen der Ortler-Scherfläche markiert.<br />

Nach Anlage der Großfaltung k<strong>am</strong> es auf dem nach W einfallenden Schenkel zur Kleinfaltung<br />

und Scherung mit Top nach W bis NW. Synkinematisch wurden die Dolomite im Liegenden<br />

zum Hauptdolomit mylonitisiert und sind daher ein Produkt der D A1 -Phase.<br />

Die Mylonitisierung wirkte sich auch in den phyllitischen und orthogenen Gesteinen des C<strong>am</strong>po-<br />

Kristallins aus, wodurch eine mylonitische penetrative Hauptfoliation (S A1 ) S PA2 überprägt. S A1<br />

ist zumeist durch straff angeordnete Hellglimmer-Lagen charakterisiert.<br />

Die Rb/Sr-Datierung einer Feinfraktion dieser Hellglimmer aus einem direkt aus der Scherzone<br />

entnommenen Quarz-Feldspat-Mylonit <strong>von</strong> Profil 2 (JS-DA 63; siehe gelber Kreis in Abb. 4.22),<br />

ergab ein Bildungsalter <strong>von</strong> 74,1 ± 0,8 Ma (siehe Abb. 4.21). Dieses Alter spiegelt die Zeit der<br />

Scherzonenaktivität entlang der Ortler-Linie wider, womit die Hellglimmer II-Generation <strong>als</strong> ein<br />

syntektonisches Kristallisat interpretiert werden kann.<br />

Das Alter <strong>von</strong> 187,1 ± 1,9 Ma der Hellglimmer-Grobfraktion resultiert vermutlich aus einer<br />

Mischung <strong>von</strong> prä-eoalpin (re-?)kristallisierten Hellglimmern mit eoalpin rekristallisiertem<br />

Hellglimmer II. Dieses Mischalter bedeutet, dass es während D A1 nicht zur vollständigen<br />

Rekristallisation des Hellglimmerbestandes k<strong>am</strong>, wodurch im Kernbereich der grobkörnigeren<br />

Hellglimmer prä-eoalpine Alter bzw. eoalpin nicht „zurückgestellte“ Alter konserviert wurden.<br />

Das jüngere Alter, das mit dem prä-eoalpinen Alter zum Mischalter führte, resultiert vermutlich

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