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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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emerkbar macht. Der dendritische Habitus, der in der elektronenmikroskopischen Aufnahme in<br />

Abb. 4.41 erkennbar ist, könnte aber auch auf eine „junge“ posttektonische Steinsalz-<br />

Ausblühung zurückgehen.<br />

Die im Hangenden der Ortler-Scherzone positionierten Gesteine bestehen im Arbeitsgebiet aus<br />

Rauhwacke und Hauptdolomit. Im Arbeitsgebiet gibt es nur spärliche Hinweise darauf, dass die<br />

Rauhwacke <strong>als</strong> Kataklasit das hangende Gestein zu den Dolomit-Myloniten bildet (siehe MAIR<br />

& PURTSCHELLER 1996 und USTASZEWSKI 2000). Die Genese der Rauhwacke <strong>als</strong><br />

Kataklasit wird in der Literatur grundsätzlich der „Trupchun-Phase“ zugeordnet (siehe u.a.<br />

MAIR & PURTSCHELLER 1996).<br />

SCHAAD (1995) hingegen interpretiert Rauhwacken <strong>als</strong> vorwiegend sedimentär gebildetes<br />

Gestein quartären Alters (u.a. Proben aus den Raibler Schichten ca. 11 km NW` des<br />

Arbeitsgebietes in Val Schais).<br />

Die makro- und mikroskopischen Gefüge der Rauhwacke lassen weder auf die eine noch die<br />

andere Entstehungsursache eindeutig schließen. Es ist anzunehmen, dass das evaporitische<br />

Ausgangsgestein der Rauhwacke <strong>als</strong> Abscherhorizont während der Deckenbewegung fungierte.<br />

Daher wird die Rauhwacke in der alpinen Literatur zumeist <strong>als</strong> Abscherhorizont bzw. Kataklasit<br />

interpretiert. Die Verteilung der Rauhwacke-Vorkommen im Arbeitsgebiet (siehe Kap. 4.6.1.1)<br />

und ihre Makro- und Mikrogefüge lassen eine Interpretation der Rauhwacken <strong>als</strong><br />

Scherzonengestein schwieriger erscheinen <strong>als</strong> eine sedimentäre Bildung im Sinne <strong>von</strong> SCHAAD<br />

(1995). Diese Annahme stützt sich zunächst auf das nicht miteinander zu korrelierende Auftreten<br />

der einzelnen „Rauhwacke-Aufschlüsse“ relativ zur Ortler-Linie. Generell deutet im<br />

Arbeitsgebiet lediglich in Profil 1 das „Überlagern“ der Rauhwacke auf den Dolomit-Myloniten<br />

auf eine Einordnung der Rauhwacke zu den Raibler Schichten im Sinne der regionalen<br />

Stratigraphie hin. Dieses Vorkommen und jenes in Profil 2 sind die einzigen in unmittelbarer<br />

Scherzonennähe. Zwei weitaus großflächigere Vorkommen befinden sich S´ und ESE´ <strong>von</strong> Profil<br />

1. Weder der eine noch der andere Aufschluss zeigt eine räumliche Beziehung zur Scherzone.<br />

Weiterhin enthält keiner der insges<strong>am</strong>t fünf „Rauhwacke-Aufschlüsse“ innerhalb des<br />

Untersuchungsgebietes Spuren einer Deformation in Form <strong>von</strong> Faltung.<br />

Um während einer Kataklase kristalline Fragmente in die Rauhwacke einzuarbeiten, muss ein<br />

Kontakt zwischen evaporitischem Ausgangsgestein und Kristallin vorgelegen haben. Die<br />

phyllitischen Fragmente in der Calcit-Matrix zeigen durchweg Merkmale einer duktilen<br />

Deformation, die vermutlich einer D PA - oder der D A1 -Phase zuzuordnen ist. In Profil 1 befindet<br />

sich zwischen Kristallin und Rauhwacke, entsprechend der regionalen Stratigraphie, der

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