11.11.2013 Aufrufe

von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Quarz-Feldspat-Schiefer des Kristallins entst<strong>am</strong>men sehr wahrscheinlich einem granitoiden<br />

Edukt, das während einer prä-variscischen Intrusionsphase in das Protolith-Gestein der Phyllite<br />

intrudierte. Da ähnliche Intrusionen in der Nähe des ca. 20 km SSW´ des Arbeitsgebietes<br />

entfernten Gavia-Passes nach SCHEUVENS et al. (2003) vermutlich in das Ordovizium bis Silur<br />

zu stellen sind, muss sich das Edukt der bereits während der variscischen Orogenese<br />

met<strong>am</strong>orphisierten Phyllite spätestens im Ordovizium abgelagert haben.<br />

5.1.4 D A2<br />

Mikroskopisch erkennbare Scherbänder (S A2 ) durchschlagen in den Phylliten und Quarz-<br />

Feldspat-Schiefern S A1 in flachem Winkel (20-30°) (siehe Abb. 4.4). Diese zeigen einen<br />

Schersinn mit Top nach SE.<br />

Mikroskopische Schersinnindikatoren wie vereinzelte SC-Gefüge, Druckschatten aus<br />

Quarzfasern an Pyrit und Hellglimmerfische untermauern eine Bewegung des Hangenden nach<br />

SE bzw. E in wenigen geringmächtigen Bewegungszonen. Die Ausbildung <strong>von</strong> Scherbändern<br />

(ecc-Gefüge nach PASSCHIER & TROUW 1998) und Schersinnindikatoren mit Top nach SE<br />

bzw. E deutet auf eine tektonische Inversion entlang der Ortler-Linie hin und kann auf das<br />

Arbeitsgebiet bezogen <strong>als</strong> D A2 bezeichnet werden. Obgleich des geringen Datensatzes kann<br />

dieser eindeutig ausgebildete Schersinn mit der spät-kretazischen Extensionstektonik korreliert<br />

werden, in welcher es z.B. an der Schlinig-Linie zu ESE gerichteten Abschiebungen k<strong>am</strong><br />

(„Ducan-Ela“ Phase nach FROITZHEIM et al. 1997). Der nach SE bzw. nach E gerichtete<br />

Schersinn belegt vermutlich eine abschiebende Reaktivierung im Bereich der Ortler-Scherzone.<br />

Dies wurde bisher nur <strong>für</strong> den westlichen Bereich der Ortler-Decke postuliert (FROITZHEIM et<br />

al. 1994, CONTI et al. 1994).<br />

5.1.5 D A3<br />

Diese Deformationsphase ist in Bereich I aus Profil 1, in Teilbereichen <strong>von</strong> Profil 2 und in<br />

Bereich II aus Profil 3 durch NW-SE orientierte Faltenachsen und Runzellineare charakterisiert<br />

(siehe Abb. 4.26). Die steil einfallenden Faltenachsenebenen und die flach nach NW<br />

abtauchenden Faltenachsen belegen eine aufrechte Faltung mit schwacher NNE-Vergenz. Aus<br />

dem Einfallen der Schenkel ergibt sich aufgrund des durchschnittlichen Öffnungswinkels <strong>von</strong><br />

130° eine offene Faltung im 10er m Maßstab. Im Aufschluss zeigt sich innerhalb der Dolomit-<br />

Mylonite <strong>von</strong> Profil 2 auch eine enge isoklinale NE- bis NNE-vergente Faltung.<br />

Diese Ergebnisse korrelieren mit dem <strong>von</strong> CONTI et al. (1994) beschriebenen Faltenbau des<br />

ges<strong>am</strong>ten Austroalpins (siehe Kap. 2). In Profil 1 und 3 ist diese Faltungsphase u.a. durch<br />

vereinzelte NW-SE streichende Runzellineare ausgebildet. Die Runzelung ist nicht nur auf den

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!