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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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über das C<strong>am</strong>po-Kristallin zurückzuführen. Nach diesen Daten fand die Platznahme der Ortler-<br />

Decke ca. 10-15 Ma nach der <strong>von</strong> THÖNI (1983) beschriebenen Endphase der eoalpinen<br />

Met<strong>am</strong>orphose um 86 Ma statt (siehe Kap. 2.4.2).<br />

Eine etwa gleichaltrige Scherzonenaktivität mit Bezug zur Ortler-Linie ist aus der tektonischen<br />

Grenzzone zwischen oberen und unteren Austroalpin, i.e.S. der Albula Zone W´ der Engadiner<br />

Linie bekannt (ca. 60 km WSW´ des Arbeitsgebietes). Die steilstehende Albula-Scherzone trennt<br />

dort die Ela-Decke <strong>von</strong> der Silvretta-Decke (FERREIRO MÄHLMANN 2001). An authigenen<br />

Illiten aus Myloniten der Muschelkalk Formation wurden K/Ar-Alter <strong>von</strong> 76,7 ± 0,8 Ma<br />

(Korngrößenfraktion: 2,0-4,0 mm), 74,5 ± 0,9 Ma (0,6-2,0 mm) und 72,7 ± 1,1 Ma (< 0,6 mm)<br />

ermittelt (FERREIRO MÄHLMANN 2001). Neben strukturellen (Scherbewegung mit Top nach<br />

NW) und petrographischen Parallelen, die die Ela-Decke zur Ortler-Decke aufweist (frdl. mdl.<br />

Mitt. Prof. Ferreiro Mählmann), scheinen auch die geochronologischen Daten beider Decken<br />

Korrelationsmöglichkeiten aufzuzeigen. Danach ist zu vermuten, dass beide Decken <strong>als</strong><br />

kohärente Masse während D A1 das C<strong>am</strong>po-Kristallin mit einer Transportrichtung nach NW<br />

überfuhren. Erst im Tertiär wurde die zus<strong>am</strong>menhängende Deckeneinheit durch die Aktivität der<br />

Engadiner Linie in Ela- und Ortler-Decke getrennt.<br />

Ca. 20 km SW´ der Albula-Zone wurde <strong>von</strong> FERREIRO MÄHLMANN (2001) an Illiten aus<br />

Radiolariten der Platta-Decke K/Ar-Alter <strong>von</strong> 69,3 ± 1,5 (2,0-4,0 mm), 62,4 ± 1,1 Ma (0,6-2,0<br />

mm) und 65,5 ± 0,8 Ma (< 0,6 mm) ermittelt. Diese Proben weisen eine abschiebende Bewegung<br />

des Hangenden mit Top nach SE auf. Die Anlage dieser Abschiebungen wird nach FERREIRO<br />

MÄHLMANN (2001) mit der Ducan-Ela-Phase nach FROITZHEIM et al. (1994) korreliert.<br />

Projiziert man die K/Ar-Alter um 65 Ma <strong>für</strong> die Extensionsphase nach FERREIRO<br />

MÄHLMANN (2001) auf die D A2 -Phase des Arbeitsgebietes, so ist vermutlich die Endphase der<br />

tektonischen Stapelung in der ursprünglich zus<strong>am</strong>menhängenden Deckeneinheit (Ela- und<br />

Ortler-Decke) um etwa 70 Ma anzusetzen. Daher lässt sich das Alter der Deckenbewegung<br />

entlang der Ortler-Linie nicht eindeutig in das <strong>von</strong> FROITZHEIM et al. (1994) entwickelten<br />

Modell <strong>für</strong> die tektonomet<strong>am</strong>orphe Entwicklung des westlichen Austroalpins einordnen (siehe<br />

Kap. 2.3.2.2).<br />

Das Bildungsalter <strong>von</strong> Hellglimmer II mit 74,1 ± 0,8 Ma in Kombination mit den<br />

Schlussfolgerungen aus den geochronologischen Daten <strong>von</strong> FERREIRO MÄHLMANN (2001)<br />

deuten aber daraufhin, dass die „Trupchun“-Phase nach FROITZHEIM et al. (1994) im<br />

Arbeitsgebiet vermutlich um ca. 10 Ma länger andauerte (siehe Korrelation <strong>von</strong> D A1 und D A2 mit<br />

den Deformationsphasen <strong>von</strong> FROITZHEIM et al. (1994) in Tab. 5.2).

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