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von Johannes Schoenherr vorgelegt als Diplomarbeit am Institut für

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Triasbasis nach W kommt. Der Versatz des Deckentransportes <strong>von</strong> ESE nach WNW beträgt nach<br />

BERRA & JADOUL (1999) ca. 45 km. Die Dolomit-Mylonite entlang der Ortler-Linie (i.e.S. an<br />

einer Probe nahe der Tabaretta-Hütte) zeigen nach Textur-Messungen <strong>von</strong> CONTI (1997) eine<br />

bevorzugte kristallographische Orientierung mit einem Schersinn Top nach W. Nach<br />

Untersuchungen <strong>von</strong> BERRA & JADOUL (1999) lässt die subkonkordante Lagerung des<br />

Dolomit-Mylonits unter dem Hauptdolomit darauf schließen, dass der Dolomit-Mylonit-Horizont<br />

(nahe Tabaretta-Hütte) die Basisüberschiebung darstellt.<br />

Anhand <strong>von</strong> Untersuchungen an Dolomit-Einzelkristallen ermittelten HIGGS & HANDIN<br />

(1959) und WENK (1985) eine Temperatur <strong>von</strong> 400-500 °C <strong>für</strong> den Beginn des<br />

kristallplastischen bzw. duktilen Verhaltens <strong>von</strong> Dolomit.<br />

CONTI (1997) unterteilt die Trupchun-Phase in zwei zeitliche Abschnitte: Während D 1a k<strong>am</strong> es<br />

zu Bewegungen an der Zebru-Linie (und Ortler-Linie) und der Schlinig-Linie. Während D 1b sind<br />

die Schlinig-Linie und die Trupchun-Braulio-Überschiebung aktiv. Die E-W streichende Zebru-<br />

Linie <strong>am</strong> südlichen Ende der Ortler-Decke wurde nach CONTI et al. (1994) durch eine dritte<br />

Deformationsphase steilgestellt.<br />

2.5 Das Ortlermesozoikum<br />

2.5.1 Stratigraphie<br />

Im Allgemeinen ist die Stratigraphie des Ortlermesozoikums eingehend <strong>von</strong> DÖSSEGGER &<br />

MÜLLER (1976) und CONTI et al. (1994) untersucht worden. Das zum Arbeitsgebiet <strong>am</strong><br />

nächsten aufgenommene Profil <strong>von</strong> CONTI et al. (1994) liegt ca. 30 km W´ des Arbeitsgebietes<br />

im Bereich des Alpe Trela bis M. Pettini (siehe Abb. 2.4 und Abb. 2.6). Dort lagern über<br />

permischen Vulkaniten die Chazforà Formation (Skythium) und die Fuorn Formation (Anisium).<br />

Letztere ist u.a. durch eine bunte (vorwiegend braune und grüne) Wechsellagerung aus<br />

karbonatführenden Sand- und Siltsteinen mit detritusführenden gelblichen Dolomiten und einem<br />

grünem karbonatfreiem Schichtglied charakterisiert (DÖSSEGGER & MÜLLER 1976). Im<br />

Bereich des Zumpanell beschreibt USTASZEWSKI (2000) eine Met<strong>am</strong>orphisierung der Fuorn<br />

Formation mit der Ausbildung einer Schieferung und einer Runzelung in grünlichen<br />

karbonatführenden Quarzsandsteinen. Z.T. wird dort die Basis <strong>von</strong> „stark Pyritführenden Lagen<br />

mit Kontakt zu den unterlagernden Paragneisen“ gebildet. Die Obergrenze der Fuorn Formation<br />

wird dort <strong>von</strong> „wellig gebankten, bräunlich anwitternden Dolomiten“ abgeschlossen. Die<br />

Definition der Obergrenze dieser Formation erscheint nach DÖSSEGGER & MÜLLER (1976)<br />

<strong>als</strong> problematisch, da zumeist ein kontinuierlicher Übergang <strong>von</strong> einer detritischen zu einer<br />

karbonatischen Sedimentation ohne scharfe Grenze ausgebildet ist. Im Falle einer Überlagerung<br />

der karbonatischen Schichten aus der Turettas Formation, ist eine deutliche Grenze zwischen den

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