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Angesichts der allgemeinen konventionellen Überlegenheit der US- sowie alliierten Streitkräfte<br />

bildet die Nutzung von UMS, insbesondere UAVs, ein zusätzliches Problem im Rahmen<br />

der asymmetrischen Kriegsführung. So kann ein koordinierter Überraschungsangriff auf<br />

Truppenquartiere ein zunehmendes Risiko darstellen, wenn UMS in die Hand von Aufständischen,<br />

Rebellen oder anderen Kriegsparteien geraten. Auch der Einsatz von Massenvernichtungswaffen<br />

mittels UAVs ist mittelfristig denkbar. Für im Ausland stationierte Streitkräfte<br />

kann die asymmetrische Verwendung von umgebauten Marschflugkörpern und UAVs zunehmend<br />

Schwierigkeiten bereiten, wie dies der Irak-Krieg 2003 gezeigt hat. So könnte Iran die<br />

Straße von Hormuz mit Antischiffs-Marschflugkörpern sperren oder China die Straße von<br />

Taiwan. Die Einbeziehung von Marschflugkörpern und UAVs in regionale Rüstungskontrollabkommen<br />

sollte angestrebt werden.<br />

Die Fähigkeit, konventionelle Präzisionsschläge über das gesamte Reichweitenspektrum<br />

durchzuführen, wird insbesondere durch die Vereinigten Staaten vorangetrieben. Hierzu<br />

gehört die Umrüstung ballistischer Interkontinentalraketen auf konventionelle Munition und<br />

die Entwicklung von Überschall-Marschflugkörpern mit großer Reichweite sowie die Verwendung<br />

von UAVs mit Präzisionsmunition (Prompt Global Strike). Längerfristig kann diese<br />

Entwicklung potenziell auch die Abschreckungsarsenale der Nuklearwaffenstaaten in Frage<br />

stellen. Hinzu treten die weltraumgestützten Aufklärungsfähigkeiten und die Raketenabwehrstationierungen,<br />

die die Zweitschlagsfähigkeiten Russlands und Chinas bedrohen. Wenn nicht<br />

ergänzende kooperative Maßnahmen zwischen den Nuklearmächten eingeführt werden, kann<br />

dies zu einem Wiederaufleben des nuklearen Wettrüstens führen.<br />

Auch unbemannte Kampfflugzeuge bilden in einer Krise zwischen mehr oder weniger symmetrischen<br />

Gegnern nur eine Komponente, könnten aber den Auslöser für den Übergang in<br />

eine intensive militärische Auseinandersetzung bilden – zumindest wenn eine Seite einen<br />

Kriegsvorwand sucht. Unbemannte Plattformen könnten gerade den Auftakt zu Kriegshandlungen<br />

bilden, da diese zunächst ohne Risiko, eigene Soldatenleben aufs Spiel zu setzen,<br />

gegen kritische und wichtige Ziele im Rahmen eines Überraschungsschlages eingesetzt werden<br />

könnten. Durch Unfälle oder technisches Versagen könnten UMS gefährliche Situationen<br />

heraufbeschwören. Deshalb sollten größere UMS mit einem Selbstzerstörungsmechanismus<br />

ausgestattet sein.<br />

Gefahrenvermeidung für nachhaltige gesellschaftliche Entwicklungen<br />

Der terroristische Einsatz von Kleinst-UAV (einige 10 bis einige 100 g Zuladung) kann<br />

zukünftig nicht ausgeschlossen werden, auch wenn billigere alternative Mittel zu Verfügung<br />

stehen oder sich stets Attentäter finden lassen, die ihr eigenes Leben durch Selbstmordatten-

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