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172<br />

Die START-Verträge<br />

Der START-I-Vertrag wurde am 31. Juli 1991 von den USA und der damaligen Sowjetunion<br />

unterzeichnet und beschränkt die strategischen Nukleararsenale beider Seiten auf 1.600 stationierte<br />

Trägersysteme (ICBM, SLBM und schwere Bomber) und ca. 6.000 „anrechenbare“<br />

Sprengköpfe. 366 Für die einzelnen Trägersysteme wurden Zählregeln für die maximale Zahl<br />

von Sprengköpfen pro Trägersystem vereinbart. Der Zerfall der Sowjetunion in die vier Nachfolgestaaten<br />

Russland, Weißrussland, Kasachstan und die Ukraine wurde im Rahmen des<br />

„Lissabonner Protokolls“ vom 23. Mai 1992 367 aufgefangen. Alle vier post-sowjetischen Staaten<br />

sind Vertragsparteien, aber nur Russland verfügt heute noch über die durch den Vertrag<br />

zugelassenen Nukleararsenale. Mehrere Protokolle und Zusatzvereinbarungen errichten ein<br />

umfassendes Kontrollregime. 368 Der START-I-Vertrag trat am 5. Dezember 1994 in Kraft.<br />

Die Laufzeit beträgt 15 Jahre, so dass das Abkommen im Dezember 2009 auslaufen wird.<br />

Separate politisch bindende Erklärungen beschränken zusätzlich seegestützte Marschflugkörper<br />

(SLCM) mit Reichweiten über 600 km auf eine Obergrenze von 880 SLCM pro Seite.<br />

Artikel V Absatz 19 Buchst. a verbietet u.a. Flugtests von „nuclear armaments [on] an aircraft<br />

that is not an airplane, but that has a range of 8000 km or more“. 369 Was darunter zu verstehen<br />

ist, regelt das „Ninth Agreed Statement“ der Joint Compliance and Inspection Commission,<br />

die für die Umsetzung des START-Vertrages zuständig ist. Es versteht unter der Kategorie<br />

von „Nicht-Flugzeugen“: “lighter-than-air aircraft” wie „Ballons, Luftschiffe oder lenkbare<br />

Luftschiffe”.<br />

Der START-II-Vertrag vom 3. Januar 1993 370 ermöglichte eine weitere Halbierung der strategischen<br />

Nuklearwaffen auf 3.000 bis 3.500 Sprengköpfe pro Seite und verbot die besonders<br />

destabilisierenden Mehrfachsprengköpfe. Nachdem man sich auf russischer Seite zehn Jahre<br />

um eine Ratifikation von START-II bemüht hatte, erklärte die russische Regierung am 14.<br />

Juni 2002, sich nicht länger an das Abkommen halten zu wollen. Ein wichtiger Grund war die<br />

Kündigung des ABM-Vertrages durch Präsident George W. Bush. Ersetzt wird das START-<br />

II-Abkommen durch den Moskauer SORT-Vertrag vom Mai 2002, der nur wenige Artikel<br />

umfasst und auf ein umfassendes Verifikationsregime verzichtet. Ziel ist die Reduktion der<br />

366<br />

367<br />

368<br />

369<br />

370<br />

Diese verteilen sich auf 4.900 Sprengköpfe auf ICBM/SLBM, 1.540 auf schweren Raketen (SS-18) und<br />

1.100 Sprengköpfe auf mobilen ICBM. Siehe den vollständigen Vertrag unter: http://www.state.gov/www/<br />

global/arms/starthtm/start/toc.html (5. 4. 2008).<br />

Text des Lissabonner Protokolls: http://www.fas.org/nuke/control/start2/text/lisbon.htm (20. 7. 2008).<br />

Siehe http://www.state.gov/www/global/arms/starthtm/start/defini.html#DEFINITIONS (5. 4. 2008).<br />

Siehe dazu http://www.state.gov/www/global/arms/starthtm/start/start1.html#ARTICLE5 (5. 4. 2008).<br />

http://www.fas.org/nuke/control/start2/docs/start-95.htm (20. 7. 2008).

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