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77<br />
„das letztendliche Ziel von UMS ist, die Bediener durch eine mechanisches Nachbildung<br />
von gleicher oder überlegener Denkgeschwindigkeit, Speicherkapazität und Reaktionen,<br />
die aus Übung und Erfahrung gewonnen wurden, zu ersetzen.“<br />
Gleichzeitig stellt es aber fest, dass Autonomie ein großer Forschungsbereich ist und dass<br />
erhebliche Herausforderungen schon in der Zusammenarbeit mehrerer UMS stecken. Auch<br />
Anpassung und Lernen seien erst am Anfang.<br />
Eine ungefähre Schätzung, wann autonome UMS mit relevanten Fähigkeiten zur Verfügung<br />
stehen könnte, ist schwierig. Sicher stellen Landfahrzeuge die größten Schwierigkeiten. Das<br />
Komitee für Army-UGV hat für seine anspruchsvollste Kategorie (Jäger), die u.a. Freunde,<br />
Feinde und Nicht-Kombattanten unterscheiden können soll, 2025 angegeben (s. Abschnitt<br />
2.2.3). (Im Umkehrschluss heißt das, dass bis dahin autonome Angriffe nach dem Kriegsvölkerrecht<br />
unzulässig sein werden, s: Abschnitt 4.1.6.) Ob das erreicht werden kann, ist unklar –<br />
die Geschichte der Robotik ist voll von Versprechungen für schnelles Erreichen von Fähigkeiten,<br />
die Menschen leicht fallen, die aber erst viel später oder bisher gar nicht eingehalten<br />
wurden. Für das Fußball-Spielen, wohl eine deutlich leichtere Aufgabe, als im bewaffneten<br />
Konflikt gegen einen miltärischen Gegner zu bestehen, gibt das internationale<br />
Roboterfußballprojekt eine sehr vorsichtige Schätzung ab: 122<br />
“Das letztendliche Ziel des RoboCup-Projekts ist, um 2050 eine Mannschaft völlig autonomer<br />
menschenähnlicher Roboter zu entwickeln, die gegen den menschlichen Fußballweltmeister<br />
gewinnen kann.“<br />
In diesem Licht erscheint das Ziel vollständiger, menschenähnlicher Autonomie militärischer<br />
UGV im Jahr 2025 nicht sehr realistisch.<br />
2.2.2.7 Prozessoren 123<br />
Überlegungen zu Rechenleistungen gegen i.d.R. von den Steigerungen der vergangenen fünf<br />
Jahrzehnte aus; gemäß dem von Moore beobachteten „Gesetz“ wächst die Anzahl der Transistoren<br />
auf den integrierten Schaltkreisen exponentiell mit der Zeit und verdoppelt sich jeweils<br />
in 1,5 bis 2 Jahren (Abbildung 2-2). Damit sind die Speicherkapazitäten und parallel auch die<br />
Taktraten gestiegen. Setzt man die menschliche Rechengeschwindigkeit mit 10 14 Berechnungen/Sekunde<br />
an, sind gegenwärtige einigermaßen tragbare Rechner mit 10 10 Berechnungen/Sekunde<br />
vier Größenordnungen darunter, bei 1-2 Größenordnungen höherem Leistungsbedarf.<br />
Extrapoliert man bisherige Trends, ist menschliche „Rechenleistung“ für Großrechner<br />
122<br />
http://www.robocup.org (24. 4. 2008).