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kung haben, sollten diese verstärkt eingeführt werden. Während klassische Nuklearwaffenträger<br />

durch Rüstungskontrolle im Falle von Russland und den USA als solche bekannt und<br />

begrenzt sind, könnte die Erweiterung des Spektrums potenzieller Nuklearwaffenträger die<br />

Krisenstabilität verringern sowie die Präemptionsgefahr oder das Proliferationsrisiko erhöhen.<br />

Mit Ausnahme des INF-Vertrages wird diese Kategorie durch Rüstungskontrollverträge nicht<br />

erfasst. Die verstärkte Entwicklung von konventioneller Präzisionsmunition kann hier aber zu<br />

einem neuen Rüstungswettlauf führen, zumal Präventivstrategien die Abschreckungspotenziale<br />

der Nuklearwaffenmächte in Frage stellen.<br />

Staaten, die Entwicklungs- und Einsatzprobleme mit ballistischen Raketen haben, könnten<br />

importierte Marschflugkörper oder UAVs umbauen, mit Massenvernichtungswaffen bestücken<br />

und im regionalen Kontext eine zusätzliche Bedrohung aufbauen.<br />

Verwendung von UMS durch einen technisch/materiell unterlegenen Gegner<br />

In den Vereinigten Staaten werden seit dem 11. September 2001 diverse Bedrohungsszenarien<br />

u.a. auch mit Marschflugkörpern diskutiert. So schätzt die öffentlich zugängliche Zusammenfassung<br />

des „National Intelligence Estimate“ aus dem Jahr 2001 ein, dass eine wachsende<br />

Zahl von Ländern unbemannte Trägersysteme kaufen und umbauen können: 511<br />

“Ein bis zwei Dutzend Länder werden wahrscheinlich um 2015 eine Fähigkeit zum Landangriff<br />

mittels Marschflugkörpern (land-attack cruise missiles, LACM) besitzen, durch<br />

eigene Entwicklung, Beschaffung oder Modifikation anderer Systeme wie Antischiffs-<br />

Marschflugkörper oder unbemannte Luftfahrzeuge. Die meisten LACMs werden eine<br />

Reichweite von wenigen hundert km haben und vor allem eine Bedrohung auf dem<br />

Kriegsschauplatz bilden – aber mit genügend Reichweite, um auf Luft- oder See-Startplattformen<br />

stationiert zu werden.”<br />

Insbesondere Staaten wie Russland, China, Frankreich, Großbritannien, Südafrika und Pakistan<br />

exportieren LACMs. Die Konversion von Antischiffs-Marschflugkörpern (ASCMs), wie<br />

z.B. dem chinesischen ASCM Silkworm, in einen Marschflugkörper, der sich zu Landangriffen<br />

eignet, ist nicht trivial, aber mit Kenntnissen im Bereich Flugsteuerung durchaus für<br />

kleine Staaten leistbar:<br />

„Erstens ist die Silkworm ein großer Flugkörper; seine interne Geräumigkeit und die Einfachheit<br />

des Designs bedeuten, dass eine Umrüstung geringere technische Fähigkeit erfordern<br />

wird. Mit dem Platz, der durch den Austausch des originalen Silkworm-Autopiloten<br />

511<br />

National Intelligence, 2001.

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