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Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock

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Abbildung 66: Visualisierung des Problems <strong>der</strong> unbekannten Relationen. Die unterschiedlichen Fel<strong>der</strong><br />

symbolisieren Gebiete aus verschiedenen Nomenklaturen und <strong>der</strong>en mögliche Beziehungen zueinan<strong>der</strong>. Die<br />

Gebiete können identisch sein (a), ein Gebiet Subareal des an<strong>der</strong>en (b), es kann größer als das an<strong>der</strong>e sein (c),<br />

die Regionen können überlappen (d) (modifiziert nach Stephan et al., 2000).<br />

Solange man sich entscheidet mit einem Nomenklatur-basierten, also nicht<br />

koordinatenbasierten Stereotaxie-System zu arbeiten, wird man bei <strong>der</strong> Auswertung von<br />

Literatur diesen Problemen gegenüberstehen. Kamper versucht das Problem in seiner<br />

Dissertation (2004) durch Objektive Relationale Transformation (ORT) zu lösen. Dabei setzt<br />

er in Publikationen beschriebene Hirngebiete mit Hilfe eines Relation Codes (Abb. 55, I =<br />

identical, S = subareal, L = ein Substrat ist Subareal des an<strong>der</strong>en, O = overlap) in Relation zu<br />

einer bevorzugten Nomenklatur (Casati et al., 1999; Rosse et al., 2008; Baldock et al., 2008).<br />

Die Originalaussagen aus <strong>der</strong> Literatur werden gesammelt und in Form von Primärdaten<br />

(Rohdaten) in eine relationale Datenbank überführt. Diese Primärdaten werden dann<br />

analysiert, gemittelt, genormt und miteinan<strong>der</strong> verglichen. Redundante Daten (identische<br />

Konnektivitäten wurden in verschiedenen Studien beschrieben) werden zusammengefasst und<br />

mit Hilfe eines PD-Codes (Precision of Data-Code, Tab. 11 im Anhang) (Stephan et al., 2000)<br />

gefiltert. Der PD-Code bezeichnet die Zuverlässigkeit <strong>der</strong> Daten, welche umso höher ist, je<br />

mehr Überprüfungsmöglichkeiten (Beschreibung, tabellarische Daten, Bil<strong>der</strong> etc.) für eine<br />

Konnektivität in einer Publikation verfügbar sind. Die integrierten Daten werden dann <strong>der</strong><br />

ORT unterzogen, was zu transformierbaren, also vergleichbaren Daten führt, die in beliebigen<br />

Nomenklaturen abgebildet werden können. Die Transformation <strong>der</strong> Daten kann aber nur auf<br />

einer sehr groben Glie<strong>der</strong>ungsebene <strong>der</strong> ausgewählten Hirnregionen stattfinden, wie es<br />

entsprechend im CoCoMac-Projekt <strong>der</strong> Fall ist (3 Ebenen, also noch gröber als die <strong>der</strong><br />

<strong>Amygdala</strong>glie<strong>der</strong>ung nach de Olmos (2004) mit 6 Ebenen). Durch die Modifikation steigt die<br />

Fehlerwahrscheinlichkeit für Irrtümer bezüglich <strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> Daten, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Gebietsklassifikation an. Ferner ist es eher wahrscheinlich, dass in zahlreichen Publikationen<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Informationen für eine Klassifikation mittels PD-Code gar nicht, nur<br />

partiell o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong>sprüchlich vorhanden sind. Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit war es, ein<br />

möglichst hoch auflösendes <strong>Konnektom</strong> <strong>der</strong> <strong>Ratte</strong>namygdala zu erstellen. Um eine sehr<br />

feingranuläre Ontologie zu entwickeln war es deshalb notwendig, die umfangreichen Daten<br />

zu akkumulieren und genau die Daten <strong>der</strong> Studien auszuwerten, die am häufigsten in Tract-<br />

Tracing-Studien genannt werden. Insofern Regionen als eindeutig identisch auszumachen<br />

waren, wie z.B. aufgrund einer tabellarischen Gegenüberstellung von Nomenklaturen, wie<br />

Pitkänen (2000) sie vorschlug, wurde versucht, sie nur einmalig in eine neuroVIISAS-<br />

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