Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock
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Ontologie-Variante einzupflegen. War dies nicht eindeutig möglich, so wurde in dubio<br />
tendenziell eher eine Unterregion hinzugefügt und so die <strong>Amygdala</strong> um Unterkerngebiete<br />
erweitert. Diese Methode ermöglicht die Eingabe sehr hochauflösen<strong>der</strong> konnektionaler<br />
Informationen und auch den Vergleich zwischen verschiedenen Glie<strong>der</strong>ungen. Durch die<br />
verschiedenen Selektionsverfahren in neuroVIISAS lassen sich problemlos Netzwerke auf<br />
unterschiedlichen Auflösungsebenen <strong>der</strong> Gebietsglie<strong>der</strong>ung konfigurieren. Je geringer die<br />
Auflösung, also je mehr Unterregionen zu großen Kernen zusammengefasst werden, desto<br />
vali<strong>der</strong> ist auch die konnektionale Struktur. Dieses Prinzip führt zu vergleichbaren<br />
Netzwerken, wie sie durch ORT in CoCoMac mit gering aufgelöster Gebietsglie<strong>der</strong>ung<br />
generiert werden.<br />
Ebenfalls problematisiert wird <strong>der</strong> Umgang mit „negativen“ konnektionalen Informationen<br />
(Sugar et al., 2011). Zu unterscheiden ist zwischen zwei Szenarien: einerseits besteht die<br />
Möglichkeit <strong>der</strong> Beschreibung einer nicht-existenten Verbindung (die Daten weisen darauf<br />
hin, dass eine Konnektivität zwischen Areal A und B wahrscheinlich nicht existiert),<br />
an<strong>der</strong>erseits sieht man sich konfrontiert mit dem Nichtbeschreiben von Verbindungen (die<br />
Verbindung zwischen A und B wird nicht berichtet, könnte aber möglicherweise existieren).<br />
Durch Einpflegen solcher negativen Informationen besteht ebenso wie bei positiven<br />
Konnektivitäten die Gefahr des Einschlusses falscher Daten. Trotz größter methodischer<br />
Gründlichkeit und dem Bemühen um korrekte Daten werden gelegentlich Verbindungen<br />
publiziert, die möglicherweise gar nicht existieren. Beson<strong>der</strong>s gefahrenbehaftet sind dabei<br />
Publikationen älteren Datums, die vor <strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> Methodik und<br />
Zugänglichkeit zu neueren Materialien und Tracern veröffentlicht wurden. Trotz alledem sind<br />
diese älteren Studien weiterhin von Interesse, insbeson<strong>der</strong>e wenn sie eine zuverlässige<br />
Methodik aufweisen und für bestimmte Konnektivitäten die einzige Quelle sind. So lange <strong>der</strong><br />
Gegenbeweis von zweifelhaften Verbindungen nicht angetreten wird o<strong>der</strong> wurde, bleibt kaum<br />
eine Möglichkeit, als den Informationen <strong>der</strong> Autoren Glauben zu schenken und eine<br />
Validierung <strong>der</strong> Arbeiten durch Vergleich <strong>der</strong> Informationen zwischen Abbildungen, Text<br />
und Tabelleninformationen anzustreben.<br />
4.2.1 Kritische Betrachtung <strong>der</strong> eigenen Ergebnisse<br />
In <strong>der</strong> vorliegenden Dissertation wurden Tract-Tracing-Studien kumulativ ausgewertet. Die<br />
Publikationen verwendeten nicht alle die gleiche Nomenklatur. Da für die<br />
Literaturauswertung auf eine ORT zugunsten einer hohen Auflösung verzichtet wurde, konnte<br />
eine Erweiterung <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> um zahlreiche neue Untergebiete erfolgen,<br />
die in den ausgewerteten tract-tracing Publikationen definiert wurden. Da in vielen<br />
Publikationen Bezüge zu an<strong>der</strong>en Nomenklaturen nicht angegeben sind und oft auch die<br />
visuellen Dokumentationen von Tracer-Lokalisationen keine eindeutigen Zuordnungen<br />
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