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Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock

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Unterbrechung jedoch nicht zur charakteristischen Amaurose o<strong>der</strong> Gesichtsfeldausfällen<br />

führen würden.<br />

Auch Simulationen lassen sich in neuroVIISAS durchführen, um die wohldefinierten<br />

Netzwerke aus dem <strong>Konnektom</strong> bezüglich ihrer dynamischen Eigenschaften zu<br />

charakterisieren. Hierzu wird die Verbindung zu <strong>der</strong> Simulations-Engine NEST (Gewaltig et<br />

al., 2007) verwendet. In weiteren Arbeiten können auf dem hier etablierten<br />

<strong>Amygdala</strong>konnektom dessen dynamische Eigenschaften untersucht werden.<br />

Für Simulationen sind aber nicht nur Informationen über Pfade, son<strong>der</strong>n auch eine<br />

weiterführende Charakterisierung von Neuronenpopulationen innerhalb von Kerngebieten<br />

essentiell. Aufgrund <strong>der</strong> noch unzureichend in <strong>der</strong> Literatur geschil<strong>der</strong>ten Eigenschaften<br />

einzelner Kerne muss man sich für die <strong>Amygdala</strong> auf statistische Schätzungen als Grundlage<br />

verlassen. Bis jetzt liegen in neuroVIISAS hauptsächlich strukturelle und direktionale<br />

Informationen zu Verbindungen innerhalb <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> vor, jedoch ist für die einzelne<br />

Verbindung noch nicht definiert, ob sie auf das Zielneuron inhibitorisch o<strong>der</strong> exzitatorisch<br />

wirkt, da dies in Tract-Tracing-Studien häufig nicht untersucht wird. Für Simulationen<br />

werden die Populationen daher bisher zu einem definierten Verhältnis in exzitatorische und<br />

inhibitorische Neurone unterteilt und so theoretische, populationsbasierte<br />

Netzwerkuntersuchungen durchgeführt. Durch Integration von neurochemischen<br />

(Neurotransmitter), neurophysiologischen (elektrischen) und funktionellen Eigenschaften<br />

könnten populationsspezifische Simulationen auf <strong>der</strong> Ebene von lokalen Mikroschaltkreisen<br />

(microcircuits) im HRTT-Netzwerk realitätsnäher durchgeführt werden. Die hierfür<br />

notwendige Architektur von individuell konfigurierbaren Attributtabellen für jede Region ist<br />

bereits in neuroVIISAS verfügbar.<br />

Durch die Integration von funktionellen Daten wäre es möglich, nach Erstellung einer<br />

funktionellen Hierarchie <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> (z.B. Olfaktorische <strong>Amygdala</strong> mit Unterkernen,<br />

vomeronasale <strong>Amygdala</strong> mit Unterkernen, u.a.) weiterführende Analysen <strong>der</strong> Adjazenzmatrix<br />

durchzuführen. Die Kerne könnten in Gruppen mit ähnlichen Funktionen zusammengeordnet<br />

werden und bezüglich ihrer Eigenschaften für das Netzwerk besser verglichen werden.<br />

Dank <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ist es nun möglich, Kerne auszumachen, die für<br />

Simulationsanalysen an HRTT beson<strong>der</strong>s interessant sein könnten (die Analysen sollten an<br />

HRTT aufgrund <strong>der</strong> umfangreicheren und sehr detailgetreuen Informationen über das<br />

Netzwerk durchgeführt werden). Als beson<strong>der</strong>s bedeutsam haben sich für das hochauflösende<br />

Netzwerk <strong>der</strong> Anterior und Posterior cortical nucleus erwiesen. Der ACo hat eine gemischte<br />

chemosensorische Funktion sowohl für das olfaktorische als auch das vomeronasale System<br />

(Ubeda-Bañon et al., 2007) und ist (durch Verbindung zur ventralen Midline des<br />

Hypothalamus) in die Kontrolle zirkadianer Rhythmen eingebunden (Price et al., 1991). Der<br />

COAp ist ebenfalls in das vomeronasale System eingebunden und an ingestiven, defensiven<br />

und reproduktiven Verhaltensweisen beteiligt. Durch Verbindungen zum hippokampalen und<br />

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