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Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock

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„omics“ Gebieten wie dem Genom (die gesamte genetische Information eines Individuums),<br />

Proteom (die Gesamtheit <strong>der</strong> Proteine, die von einer Zelle o<strong>der</strong> einem Gewebe gebildet<br />

werden) und dem Metabolom (das metabolische Profil einer Zelle, eines Gewebes, Organs<br />

o<strong>der</strong> Organismus) (Hagmann, 2005; Sporns, 2011). Dabei beschreibt <strong>der</strong> Begriff <strong>Konnektom</strong><br />

unter Zuhilfenahme des Suffix „-om“( lat. Körper) die Gesamtheit <strong>der</strong> neuronalen<br />

Konnektivitäten (Verbindungen). Begrifflich bezog man sich zunächst nur auf das „Gehirn“,<br />

im Verlauf wurde die Bezeichnung aber schnell aufgegriffen, um neuronale Schaltkreise im<br />

Allgemeinen zu benennen (DeFelipe, 2012). Formell ließen sich deshalb auch an<strong>der</strong>e<br />

<strong>Konnektom</strong>e beschreiben, wie das gesamte zentrale <strong>Konnektom</strong> unter Einbeziehung des<br />

Gehirnes und Rückenmarks, das periphere <strong>Konnektom</strong> mit Daten aus den peripheren<br />

neuronalen Verbindungen, ein vegetatives <strong>Konnektom</strong> für den Sympathikus und<br />

Parasympathikus etc. Ein umfassendes „neuronales <strong>Konnektom</strong>“ müsste alle diese Bereiche<br />

beinhalten.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Konnektom</strong> besteht im Wesentlichen aus drei unterschiedlich auflösenden<br />

Betrachtungsebenen. So beschreiben verschiedene Autoren eine Makroskala, welche<br />

anatomisch distinkte Regionen sowie große Faserbahnen beinhaltet und relativ problemlos<br />

durch nichtinvasive Bildgebung und makroskopische Anatomie abgebildet werden kann. In<br />

mittlerer Auflösung definiert Sporns (Sporns, 2011) eine Mesoskala, welche neuronale<br />

Populationen und die verbindenden Schaltkreise beinhaltet. Die Mesoskala kann mit üblichen<br />

neurowissenschaftlichen Methoden wie dem die Lichtmikroskopie nutzenden Tract-Tracing,<br />

<strong>der</strong> Strychnin-Neuronographie und an<strong>der</strong>en molekularen, genetischen und physiologischen<br />

Arbeitsansätzen erforscht werden (siehe unten). Die Mikroskala besteht wie<strong>der</strong>um aus<br />

einzelnen Neuronen und Synapsen und kann mittels Elektronenmikroskopie und<br />

hochauflösenden konfokalen Methoden (Confokale Laser-Scanning Mikroskopie = CLSM,<br />

Stimulated Emission Depletion = STED) dargestellt werden. Einige Autoren (Lichtman und<br />

Sanes, 2008; DeFelipe, 2012;) bezeichnen diese Ebene als Synaptom und lösen sie weiter auf<br />

in Strukturen, die in den Synapsen enthaltenen sind, Transmitter, Reaktionsprodukte etc. Die<br />

Literatur ist uneins zur Frage, in wieweit die Information aufgeschlüsselt werden sollte und<br />

muss, um bestimmte Prozesse <strong>der</strong> Signalverarbeitung zu verstehen. So vertritt u.a. Olaf<br />

Sporns die Meinung, dass es nicht nötig wäre, die Daten bis ins Kleinste (feinste dendritische<br />

Verästelungen, Synapsen) zu sammeln, da das neuronale Netzwerk als mathematisches und<br />

damit stochastisches Gebilde verstanden werden kann, bei dem es darum geht, einen<br />

Algorithmus zu finden, <strong>der</strong> die Gehirnfunktionen auf verschiedenen Ebenen beschreibt und in<br />

einem größeren theoretischen Rahmen abstrahiert (Sporns, 2011). An<strong>der</strong>e Autoren wie<br />

Lichtman und Sanes (2008) räumen ein, dass diese Annahme richtig sein könnte, eine valide<br />

Einschätzung dazu jedoch erst nach <strong>der</strong> tatsächlichen Aufdeckung des gesamten <strong>Konnektom</strong>s<br />

gemacht werden könne. Sie schlagen eine schrittweise Kartierung zunächst größerer<br />

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