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Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock

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Tract-Tracing-Metaanalysen auszuwerten, abgesehen von Übersichtsarbeiten (Reviews) wie<br />

die von Pitkänen (Pitkänen et al., 2000) und de Olmos (de Olmos et al., 2004).<br />

1.3 Überblick über Nicht-Tracer basierte Methoden zur Erfassung und Darstellung<br />

von Konnektivitäten<br />

In den folgenden Abschnitten sollen Methoden <strong>der</strong> neurowissenschaftlichen<br />

Konnektivitätsforschung geschil<strong>der</strong>t werden, die nicht auf dem Transport von Tracing-<br />

Substanzen beruhen. Es werden Grundlagen und Anwendungsgebiete erläutert, sowie<br />

Limitationen, die dazu führten, dass auf ihre Auswertung im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden Studie<br />

verzichtet wurde.<br />

1.3.1 Diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie, Diffusions-Tensor-Imaging<br />

(DTI) und funktionelle Magnetresonanztomographie<br />

Die Erforschung des menschlichen <strong>Konnektom</strong>s stellt ein bedeutendes Gebiet<br />

neurowissenschaftlicher Forschung dar. <strong>Das</strong> <strong>Konnektom</strong> des Menschen kann jedoch nicht mit<br />

Tract-Tracing Methoden durchgeführt werden. Die amerikanische Arbeitsgruppe um den<br />

Neuroradiologen Denis Le Bihan und den Ingenieurswissenschaftler Peter J. Basser stellte<br />

1994 erstmalig eine Methodik vor, die mit <strong>der</strong> nichtinvasiven diffusionsgewichteten<br />

Magnetresonanztomographie den Verlauf größerer Nervenfaserbündel beim Menschen misst<br />

(Johansen-Berg und Behrens, 2009).<br />

Die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (DW-MRT o<strong>der</strong> engl. DW-MRI)<br />

basiert auf <strong>der</strong> Messung von Diffusionsbewegungen von Wassermolekülen (Le Bihan et al.,<br />

2001). Klinisches Anwendungsgebiet <strong>der</strong> reinen diffusionsgewichteten<br />

Magnetresonanztomographie ist heute hauptsächlich <strong>der</strong> frühe Nachweis zerebraler<br />

Ischämien.<br />

<strong>Das</strong> Diffusion-Tensor-Imaging (DTI) unterscheidet sich dabei von <strong>der</strong> DW-MRT durch die<br />

zusätzliche Erfassung <strong>der</strong> Richtungsabhängigkeit <strong>der</strong> Diffusion. Während die DW-MRI also<br />

nur einen Grauwert (abgeleitet aus einem Zahlenwert) innerhalb eines definierten<br />

Volumenelements (Voxel) darstellt, wird bei <strong>der</strong> DTI-Technologie zusätzlich ein Tensor<br />

berechnet, <strong>der</strong> das dreidimensionale Diffusionsverhalten innerhalb dieses Voxels beschreibt.<br />

Der Verlauf <strong>der</strong> Nervenfaser wird dabei durch die Richtung des größten<br />

Diffusionskoeffizienten wie<strong>der</strong>gegeben (Basser und Özarslan, 2009).<br />

Durch die Einführung schnellerer und stärkerer Geräte konnte die räumliche Auflösung<br />

erhöht werden (Basser et al., 2000), um Fiber-Tracking zur Detektion von Faserbündeln<br />

durchzuführen, die auch in Kombination mit funktionellen MRT-Aufnahmen die genauere<br />

Analysen von Konnektivitäten in vivo erlauben (Basser et al., 2000; Le Bihan et al., 2001).<br />

Die Kombination von DTI mit fMRT ermöglicht, ein grundsätzliches Problem <strong>der</strong> DTI zu<br />

lösen (Assaf et al., 2008). Dieses Problem besteht darin, dass DTI ein rein strukturelles<br />

bildgebendes Verfahren ohne Information über die Richtung <strong>der</strong> Informationsübermittlung in<br />

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