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Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock

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Damit ist <strong>der</strong> Koeffizient eines Knotens die Zahl <strong>der</strong> Konnektivitäten seiner Nachbarn<br />

bezogen auf die Zahl <strong>der</strong> möglichen Kanten zwischen ihnen (Abbildung 28). Der Wert wird<br />

für jeden einzelnen Kern bestimmt und dann gemittelt. Er kann zwischen 0 und 1 liegen. Ein<br />

Clusterkoeffizient von 0 bedeutet, dass die Nachbarn eines Kernes nur mit ihm, aber nicht<br />

miteinan<strong>der</strong> verbunden sind. Ein Wert von 1 würde aussagen, dass alle möglichen<br />

Verbindungen zwischen den Nachbarn eines Kernes vorhanden sind.<br />

Abbildung 28: Der Clusterkoeffizient für Netzwerke mit gerichteten Kanten kann für das gesamte Netzwerk als<br />

Mittelwert und damit als globaler mittlerer Clusterkoeffizient berechnet werden o<strong>der</strong> für jeden einzelnen Knoten<br />

als lokaler Clusterkoeffizient. Hierzu werden die Nachbarn von einem Knoten bestimmt. In den drei Beispielen<br />

hat <strong>der</strong> lokale Knoten eine schwarze Kontur und seine drei Nachbarn sind grau. Die Verbindungen zwischen den<br />

Nachbarn sind mit dünnen schwarzen Pfeilen dargestellt und die möglichen Verbindungen (6), die zwischen<br />

diesen Nachbarn konstruiert werden könnten, sind mit gestrichelten grauen Pfeilen abgebildet. <strong>Das</strong> Verhältnis<br />

<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> vorhandenen Verbindungen zu den möglichen Verbindungen entspricht dem Clusterkoeffizienten<br />

(C).<br />

<strong>Das</strong> reale Netzwerk <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> nach <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung von de Olmos (2004) hat einen<br />

mittleren Clusterkoeffizienten von 0,63. Damit sind die Verbindungspartner eines Kernes<br />

durchschnittlich mehr als halb so stark miteinan<strong>der</strong> verbunden, wie sie es theoretisch sein<br />

könnten.<br />

Unter small-world Netzwerken (Kleine-Welt-Netzwerk) versteht man eine Klasse von<br />

Netzwerken, die sich in ihren Eigenschaften zwischen regulären (gitterartigen Netzwerken)<br />

und randomisierten Netzwerken bewegen. Sie zeichnen sich durch hohe lokale und eng<br />

verbundene Clusterung einiger Knoten (ähnlich den regulären Netzwerken) und kurze<br />

Pfadlängen <strong>der</strong> Verbindungen (ähnlich den randomisierten Netzwerken) innerhalb dieser<br />

Cluster aus (Ozik et al., 2004). Unterschiedliche Cluster sind jedoch nur durch wenige<br />

Verbindungen miteinan<strong>der</strong> verbunden (Abbildung 29). 2008 wurde von Humphries und<br />

Gurney (2008) eine Maßzahl S für die Eigenschaft <strong>der</strong> small-worldness eingeführt, welche<br />

das Verhältnis von lokaler Clusterung (Clusterkoeffizient C) und kurzer Pfad-Länge<br />

beschreibt. Small-world Netzwerke haben häufig ein S > 1. <strong>Das</strong> Netzwerk entsprechend <strong>der</strong><br />

<strong>Amygdala</strong>glie<strong>der</strong>ung nach de Olmos (2004) weist einen Small-world-Index von 1,763 auf und<br />

entspricht damit einem Small-World Netzwerk.<br />

Die Modularität (M) ist ein Maß für die Gruppenbildung (Clusterung) innerhalb von<br />

Netzwerken (Sporns, 2011a). Gibt es Kerngebiete, die sehr stark untereinan<strong>der</strong> aber nur<br />

spärlich mit an<strong>der</strong>en Clustern verbunden sind, so ist die Modularität hoch.<br />

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