Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock
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Auch bei <strong>der</strong> Schizophrenie und beim Autismus werden Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong><br />
gefunden, jedoch nennt die Literatur keine einzelnen verän<strong>der</strong>ten Unterkerne.<br />
Im Tiermodell wurde die Basolaterale <strong>Amygdala</strong> (BLA) <strong>der</strong> <strong>Ratte</strong> läsioniert (Castro et al.,<br />
2010). Es wurde beobachtet, dass die BLA Wirkungen von Antidepressiva auf die<br />
hippokampale Neurogenese moduliert. Für die BLA wurde ferner eine Funktion zur<br />
Repräsentation sensorischer Aspekte von motivational bedeutsamen Stimuli nachgewiesen<br />
(Dwyer und Killcross, 2006). Zu den nichtmotorischen Symptomen von Parkinson-Patienten<br />
gehören Depressionen und Angstzustände, die sich ebenfalls im Tierversuch (6-OHDA<br />
Modell) (Eskow Jaunarajs et al., 2010; Chen et al., 2011) reproduzieren lassen. So wurde<br />
beobachtet, dass bei 6-OHDA Läsionen (31,5%) <strong>der</strong> nigrostriatalen Projektionen zum<br />
dorsalen Caudatus-Putamen-Komplex (CPu) eine Abnahme (unter Apomorphin Applikation)<br />
<strong>der</strong> Feuerraten auftrat, die bei Gabe eines selektiven metabotropen Glutamat-Rezeptor-5-<br />
Antagtonisten umkehrbar war (Chen et al. 2011). Somit konnte gezeigt werden, dass eine<br />
Läsion <strong>der</strong> nigrostriatalen Projektion zu einer signifikanten Angstinduktion im Tiermodell<br />
führt, was mit einer Abnahme <strong>der</strong> Feuerrate von BLA-Projektionsneuronen einhergeht.<br />
neuroVIISAS und die hiermit durchführbaren Netzwerkanalysen können Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Netzwerkarchitektur detektieren. So sollen BLA, SNC und CPu entfernt und die<br />
resultierenden Verän<strong>der</strong>ungen im Netzwerk berechnet werden. Die Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Netzwerkdynamik lassen sich mit Krankheitsbil<strong>der</strong>n vergleichen und so neue Hypothesen zu<br />
Symptomen und Syndromen, die beim Patienten beobachtet werden, entwickeln.<br />
1.5 Fragestellung <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit<br />
Die konnektionale Architektur <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> ist ein mo<strong>der</strong>nes, viel beforschtes Thema. Es<br />
gibt bis jetzt trotz <strong>der</strong> Fülle an Studien an <strong>der</strong> <strong>Ratte</strong> jedoch noch keine metaanalytisch<br />
gewonnene Datenbank, die die Verbindungen zusammenfasst und quantitativ charakterisiert.<br />
Mit dieser Arbeit sollen folgende Fragen beantwortet werden:<br />
1. Wie viele Verbindungen sind in <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> überhaupt bekannt?<br />
2. Welche ipsi- und kontralateralen Afferenzen und Efferenzen <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> wurden bislang<br />
beschrieben?<br />
3. Welche quantitativen Eigenschaften weist das intrinsische <strong>Amygdala</strong>netzwerk auf?<br />
4. Was sind die quantitativ umfangreichsten extrinsischen <strong>Amygdala</strong>-Konnektivitäten?<br />
5. Lassen sich Glie<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> wie sie in <strong>Amygdala</strong>-Review–Arbeiten entwickelt<br />
werden, auf <strong>der</strong> Grundlage von konnektionalen Eigenschaften im <strong>Amygdala</strong>-<strong>Konnektom</strong><br />
bestimmen?<br />
6. Welches <strong>Amygdala</strong>konnektom könnte am besten für populationsbasierte Netzwerksimulationen<br />
geeignet sein?<br />
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