Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock
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Netzwerk theoretisch geben könnte, so erhält man einen Wert, den man als Liniendichte<br />
bezeichnet (Rubinov und Sporns, 2010). Er wird als Quotient o<strong>der</strong> Prozentzahl angegeben<br />
und ist im Falle <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> 36% (bzw. 0,36). In <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> sind somit 36% <strong>der</strong><br />
möglichen Verbindungen realisiert o<strong>der</strong> beschrieben worden. Wenn die Glie<strong>der</strong>ung von de<br />
Omos nur um eine Ebene reduziert wird, also kleinere Kerngebiete zu größeren<br />
zusammengefasst werden, beträgt die Liniendichte bereits 100%.<br />
Die durchschnittliche Pfadlänge gibt an, wie viele Konnektivitäten durchschnittlich<br />
notwendig wären, um bei den existierenden Verbindungen von einem beliebigen Kern (A) zu<br />
einem an<strong>der</strong>en (B) zu kommen (Sporns, 2011a). Schließt man in die Betrachtungen auch<br />
Selbstbezüglichkeiten von Kernen mit ein, so wären es 1,61 Konnektivitäten, um zum Ziel (A<br />
o<strong>der</strong> B) zu gelangen. Schließt man die Selbstbezüglichkeiten aus (durchschnittliche Pfadlänge<br />
ohne Selbstbezug), ist <strong>der</strong> Weg sogar noch kürzer. Es wären 1,25 Konnektivitäten notwendig,<br />
um von A nach B zu kommen. Diese Parameter verdeutlichen, dass die Kerne <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong><br />
eng miteinan<strong>der</strong> vernetzt sind und (relative) Strecken für die Informationsübertragung kurz<br />
sind. Eine weitere Maßzahl zur Beschreibung eines Netzwerkes ist die Zentralität (Sporns,<br />
2011a). Diese macht eine Aussage dazu, ob es zentrale Knoten gibt, die beson<strong>der</strong>s viele<br />
Verbindungen im Netzwerk besitzen (Abbildung 27). Im Falle <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> wären es also<br />
Kerngebiete, die beson<strong>der</strong>s viele Beziehungen zu an<strong>der</strong>en Kernen aufweisen und deshalb sehr<br />
wahrscheinlich von Informationen, die in <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> kursieren, durchflossen werden. Die<br />
Werte für die Zentralität können zwischen 0 und 1 liegen. Ein Wert 0 würde auf eine<br />
dezentrale Struktur hinweisen, eine 1 zeigt eine sehr starke Zentralität an, bei <strong>der</strong> alle Knoten<br />
mit allen an<strong>der</strong>en vernetzt wären. In <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> nach <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung von de Olmos (2004)<br />
deutet die 0,42 auf eine mittlere Zentralität hin. Es gibt Knoten, die zentral verschaltet sind,<br />
jedoch besitzen nicht alle Kerne untereinan<strong>der</strong> Verbindungen.<br />
Abbildung 27: Schematische Darstellung zum Parameter Zentralität. a) In diesem Netzwerk gibt es keinen<br />
Kern, <strong>der</strong> deutlich mehr Verbindungen zu den an<strong>der</strong>en Kernen aufweist. Die Zentralität ist niedrig. b) Kern G<br />
hat eine zentrale Position. Er hat deutlich mehr direkte o<strong>der</strong> indirekte Verbindungen zu den an<strong>der</strong>en Kernen, als<br />
die Kerne A-F. Die Wahrscheinlichkeit, dass Informationen, die das Netzwerk durchfließen G erreichen, ist also<br />
groß. Die Zentralität des Netzwerkes hat einen Wert zwischen 0 und 1. Sie ist