04.02.2014 Aufrufe

Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock

Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock

Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Basomedial nucleus als Accessory basal nucleus. Den Central amygdaloid nucleus (Ce) (sie<br />

ergänzt Swanson um eine intermediate division) „belässt“ sie bei den Other amygdaloid<br />

areae, ebenfalls ordnet sie im Gegensatz zu Brockhaus die Anterior amygdaloid area, die<br />

Amygdalohippocampal area und die Intercalated nuclei bei den Other amygdaloid nuclei ein.<br />

Sah et al. (2003) behalten im Wesentlichen die Glie<strong>der</strong>ung von Pitkänen bei, v.a. was die<br />

Deep und Superficial nuclei betrifft. Den Medial amygdaloid nucleus ordnen sie jedoch einer<br />

geson<strong>der</strong>ten Gruppe, <strong>der</strong> Centromedial group, zu. Sie vollführen diese Trennung von den<br />

Superficial nuclei, um die differente Funktion zu verdeutlichen. Während die Superficial<br />

nuclei zum Main und Accessory olfactory system gehören, werden die Kerne <strong>der</strong><br />

Centromedial group (= Medial amygdaloid nucleus) zur Autonomic group zugeordnet, womit<br />

die rein topographische mit <strong>der</strong> funktionell-strukturellen Glie<strong>der</strong>ung verbunden wird.<br />

Noch einen Schritt weiter weg von <strong>der</strong> rein topographischen bzw. strukturellen hin zur<br />

funktionellen Einteilung gehen de Olmos et al. (2004). Die Zahl <strong>der</strong> zur <strong>Amygdala</strong> zählenden<br />

Kerne übersteigt bei ihnen 13 um 17 kleinere und größere Gebiete, da sie auch Kerne an<strong>der</strong>er<br />

Hirnregionen zum funktionellen Komplex <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> zählen. Dies verdeutlicht u.a. <strong>der</strong><br />

Begriff „supranuclear divisions of the amygdala“. Die Untergruppen <strong>der</strong> Superficial corticallike<br />

nuclear group entsprechen zwar weitestgehend den Superficial nuclei von Sah et al.<br />

(2003) und Pitkänen (2000), jedoch gehören nun durch funktionelle Zuordnung zu einer<br />

olfaktorischen <strong>Amygdala</strong> und einer vomeronasalen kortikalen <strong>Amygdala</strong> auch die Anterior<br />

amygdaloid area und die Amygdalohippocampal area den oberflächlichen Kernen an. Durch<br />

Zuordnung <strong>der</strong> MEXA zu den oberflächlichen Kernen gehört ebenso <strong>der</strong> Medial amygdaloid<br />

nucleus wie<strong>der</strong> (wie bei Pitkänen, 2000) zu den Superficial nuclei. Grade in <strong>der</strong> MEXA wird<br />

die überregionale Zusammensetzung deutlich; auch Teile <strong>der</strong> Substantia innominata und des<br />

Bed nucleus of the stria terminalis, die sonst frontale Hirnstrukturen sind, gehören nun zum<br />

amygdalären Komplex.<br />

1.4.6 <strong>Amygdala</strong> Pathologie<br />

Durch die funktionellen und hodologischen Glie<strong>der</strong>ungen ergibt sich die Möglichkeit<br />

<strong>Amygdala</strong>pathologien besser zu verstehen. Bei den Verän<strong>der</strong>ungen des Mandelkerngebietes<br />

kann man zwischen relativ spezifisch amygdalären Verän<strong>der</strong>ungen und pathologischen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> im Rahmen von an<strong>der</strong>en neuropsychiatrischen (Multisystem-)<br />

Erkrankungen unterscheiden.<br />

Eine Erkrankung, die relativ spezifisch die <strong>Amygdala</strong> befällt (zum Teil sogar beide<br />

<strong>Amygdala</strong>e) ist das Klüver-Bucy-Syndrom. Hierbei handelt es sich um bitemporale<br />

temporobasiläre Läsionen, welche ebenfalls die <strong>Amygdala</strong> einschließen. Klinisch zeigen die<br />

Patienten eine Hyperoralität / Hyperphagie, eine visuelle Agnosie, leichte Ablenkbarkeit,<br />

Hypersexualität und eine affektive Nivellierung (Verlust von Aggressionen). <strong>Das</strong> Syndrom<br />

wurde erstmals 1937 und 1939 bei Affen beschrieben, die einer <strong>Amygdala</strong>ektomie unterzogen<br />

24

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!