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Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock

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noch sehr begrenzt ist und die Auflösung eine sehr detaillierte Ontologie erzeugen würde.<br />

Während die Laserscanning-Photostimulation einzelne Neurone und <strong>der</strong>en Konnektivitäten<br />

untersucht, geht es in diesem Projekt um die Verbindung von Neuronenpopulationen (Kerne).<br />

1.4 Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong><br />

<strong>Konnektom</strong>e sind aus Gebieten und Verbindungen aufgebaut. Sowohl Gebiete als auch<br />

Verbindungen lassen sich mit zusätzlichen Informationen genauer präsentieren.<br />

Neuroanatomische Gebiete lassen sich als Liste (Baumstruktur ohne Zweige), flache<br />

Hierarchie mit geringerer Glie<strong>der</strong>ungstiefe o<strong>der</strong> komplexe Hierarchie mit einer großen<br />

Glie<strong>der</strong>ungstiefe nach strukturellen und/o<strong>der</strong> funktionellen Kriterien angeordnet werden.<br />

Anhand unterschiedlicher Kriterien wurden in den letzten Jahren und Jahrzehnten mehrere<br />

Glie<strong>der</strong>ungen des Mandelkerns vorgeschlagen, die wesentlichen Klassierungen <strong>der</strong> Gebiete<br />

sollen im Folgenden dargestellt werden, da sie für die Analyse des <strong>Konnektom</strong>s von zentraler<br />

Bedeutung sind.<br />

Unter einer Ontologie (griech. οντολογία = Lehre vom Seienden, Bowden et al., 2007)<br />

versteht man eine formale Repräsentation von Wissen, welche die Beziehungen zwischen<br />

Entitäten und die Konzepte, die sie repräsentieren, kodiert (Bowden et al., 2007; Larson und<br />

Martone, 2009). In Ontologien können Hierarchien und Systeme zur Strukturierung von<br />

Wissen verwendet werden. In den Neurowissenschaften finden sich partitive Hierarchien, z.B.<br />

nach dem Aspekt des strukturellen Aufbaus <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> (Abbildung 2) und kategoriale<br />

Hierarchien unter dem möglichen Aspekt <strong>der</strong> Funktion (Bowden et al., 2007). Ebenso nutzt<br />

man das Konzept <strong>der</strong> Systeme, bei denen multiple Arten von Relationen innerhalb von<br />

Gruppen von Entitäten spezifiziert werden, z.B. beim <strong>Konnektom</strong> (System von neuronalen<br />

Verbindungen = Hodologie). Eine an<strong>der</strong>e Form Wissen zu strukturieren ist das Prinzip <strong>der</strong><br />

Taxonomie (griech. Ταξονομία von τάξις (taxis) = Anordnung und νόμος (nomos) = Gesetz),<br />

welche zu einem definierten Vokabular eine Klassifikation hinzufügt. Die untersuchten<br />

Objekte, in diesem Fall die Kerngebiete <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> werden nach bestimmten Kriterien (=<br />

Kategorien = Taxa) klassifiziert. Die Ontologie ergänzt eine Taxonomie dabei um die<br />

Möglichkeit, Bezüge (= Verzweigungen und Verbindungen, z.B. Region 1 „ist benachbart“ zu<br />

Region 2, Region 1 „ist Teil von“ Region 2 o<strong>der</strong> Region 1 „ist umgeben“ von Region 2)<br />

zwischen den Entitäten zu definieren, weit über Identifikator, Definition und Platz in <strong>der</strong><br />

Hierarchie hinaus (Larson und Martone, 2009). Komplexe räumliche Beziehungen können<br />

also in Ontologien formalisiert werden, was für die Abbildung von topographischem Wissen<br />

<strong>der</strong> Neuroanatomie genutzt werden kann (Casati und Varzi, 1999; Baldock und Burger, 2008;<br />

Rosse und Mejino, 2008). We<strong>der</strong> Ontologien noch Taxonomien sind starre Systeme, sie<br />

unterliegen nach ihrer Erstellung einem ständigen Wandel, <strong>der</strong> neue Forschungsergebnisse<br />

und Bezeichnungen berücksichtigen muss (Bowden and Dubach, 2005).<br />

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