Das Amygdala-Konnektom der Ratte - RosDok - Universität Rostock
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Abbildung 64: Diagramm<br />
Skalenfreiheit des intrinsischen<br />
Netzwerkes <strong>der</strong> <strong>Amygdala</strong> nach <strong>der</strong><br />
Glie<strong>der</strong>ung von de Olmos (2004),<br />
wenn man die Kerne <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ung<br />
bis auf alle Blätter öffnen würde. Nun<br />
ist die Skalenfreiheit anhand <strong>der</strong><br />
Annäherung an die Potenzfunktion zu<br />
erkennen.<br />
Direkte Vergleiche zwischen den beiden Netzwerken sind aber eher schwierig, da LRdO viele<br />
versteckte (nicht erweiterte) Teilbäume beinhaltet, in denen ausgewertet werden kann, HRTT<br />
jedoch tatsächlich auf <strong>der</strong> Blätter-Ebene betrachtet wird.<br />
Weiterführende Analysen wie die Berechnung <strong>der</strong> Distanz konnten aufdecken, dass<br />
bedeutsame Kerne eher über wenige Kanten erreicht werden können (geringe Distanz),<br />
wohingegen Kerne, die für das intrinsische Netzwerk weniger bedeutsam erscheinen, durch<br />
eine längere Distanz zueinan<strong>der</strong> gekennzeichnet sind. Es ist anzunehmen, dass eine größere<br />
Distanz zu einer höheren Wahrscheinlichkeit <strong>der</strong> Modifikation von Signalmustern zwischen<br />
<strong>der</strong> Ursprungsregion und <strong>der</strong> Zielregion führt.<br />
4.2 Kritische Betrachtung <strong>der</strong> Methode (Auswertung <strong>der</strong> Tract-Tracing-Literatur)<br />
Für die vorliegende Arbeit wurden Tract-Tracing-Studien an adulten <strong>Ratte</strong>n ausgewertet. Die<br />
Tract-Tracing-Methodik ist jedoch nicht ohne Limitationen. Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Literatur<br />
sind einige Unterschiede bezüglich <strong>der</strong> Durchführung von Tract-Tracing-Studien deutlich<br />
geworden, die die Vergleichbarkeit von Ergebnissen zwischen unterschiedlichen Studien<br />
relativieren. Im Folgenden werden 9 bedeutsame Punkte nacheinan<strong>der</strong> besprochen.<br />
Die Auswahl <strong>der</strong> Versuchstiere ist ein erster Schritt. Ausgewertet wurde unabhängig vom<br />
Geschlecht und <strong>der</strong> Rasse, welche jedoch Einfluss auf die Ergebnisse haben könnten.<br />
Auch die Wahl <strong>der</strong> Tracersubstanz ist bedeutsam. Ein unidirektionaler Tracer ist einem<br />
bidirektionalen überlegen, da die vermutliche Richtung <strong>der</strong> Informationsübertragung<br />
selektiv abgebildet wird, wohingegen bidirektionale Tracer in einigen Fällen zwar die<br />
Anwesenheit einer Verbindung zwischen zwei Kernen anzeigen können, jedoch die Frage<br />
nach <strong>der</strong> Richtung offen bleibt, sofern die Autoren nicht explizit beschrieben, ob sie<br />
markierte Perikaryen und/o<strong>der</strong> axonale Terminalen beobachtet haben.<br />
Die Identifikation des Injektionsortes ist nicht immer eindeutig beschrieben. Nicht selten<br />
wurden in den Publikationen, bei denen u.a. eine Druckinjektion durchgeführt wurden,<br />
Regionen, die nahe am gewünschten Injektionsort lagen, ebenfalls partiell o<strong>der</strong> komplett<br />
angefärbt, was dann zur Detektion von Konnektivitäten dieser Nachbarareale führte. Oft<br />
jedoch war die Konzentration in <strong>der</strong> Nachbarregion wie<strong>der</strong>um nicht hoch genug, um <strong>der</strong>en<br />
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