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Scan (40 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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(5) Bei Direktabsatz von Eiern an Endverbraucher, evtl. auch<br />

von Schlachtschweinen ans örtliche Fleischerhandwerk<br />

können Geflügel- und Schweinehaltung gewisse Standortvorteile<br />

gegenüber verdichtungsferneren Regionen aufweisen;<br />

andrerseits sind Investitionen in diese Produktionszweige<br />

aufgrund möglicher Umweltkonflikte einem besonders<br />

hohen Risiko ausgesetzt.<br />

(6) Die hohen Bodenpreise schließen eine Aufstockung der<br />

landwirtschaftlichen Betriebe über den Zukauf von Flächen<br />

weitgehend aus. Der innerlandwirtschaftliche Besitzwechsel<br />

von Boden vollzieht sich deshal b überwiegend auf<br />

dem Pachtwege.<br />

(7) Da der Anteil absoluter Futterflächen, die zur Rindviehhaltung<br />

zwingen, vergleichsweise gering ist und der Wettbewerbsvorteil<br />

der Absatzlage schwindet, nimmt die Wettbewerbskraft<br />

der Rindviehhaltung ab. Hiervon ist vor allem<br />

die Milcherzeugung betroffen, die einen wesentl ich<br />

höheren Arbeits- und Kapitaleinsatz je ha Futterfläche erfordert<br />

als etwa die Aindermast und bei der die Übernahme<br />

arbeitsparender Fütterungs- und M ilchgewinnungsverfahren<br />

Mindestbestandsgrößen voraussetzen würde, die sich<br />

nur über einen Futt eranbau auf dem Ackerland oder einen<br />

relativ hohen Futterzukauf realisieren ließen. In Betrieben<br />

mit entlohntem Melkpersonal trägt das relativ hohe Lohnniveau<br />

zur Verminderung der Wettbewerbskraft der Milcherzeugung<br />

bei .<br />

(8) Die infolge des Rückgangs der Aindviehbestände nicht mehr<br />

zur Futtergewinnung benötigten Flächen werden, soweit<br />

sie nicht für den Anbau von Gartenbaukulturen Verwendung<br />

finden, für den Verkaufsfruchtbau, insbesondere den<br />

Getreidebau, genutzt, deren Anbauflächen an Bedeutung<br />

gewinnen.<br />

3. Die Struktur der Landwirtschaft im Umland von<br />

V erdichtungsräumen: Ergebnisse einer empirischen<br />

Untersuchung<br />

Die im vorigen Abschnitt auf deduktivem Wege abgeleiteten Aussagen<br />

über Tendenzen der Ausprägung und Entwicklung der<br />

Struktur der Landwirtschaft in den Verdichtungsräumen und ihrem<br />

tJmland sind von uns mit Hilfe von Ergebnissen der amtlichen<br />

Statistik für einige ausgewählte Reg ionen empirisch überprüft.<br />

worden. Einige Ergebnisse dieser Untersuchung sollen im<br />

folgenden dargestellt und diskutiert werden. Zuvor sind jedoch<br />

einige Anmerkungen zum Datenmaterial und zur methodischen<br />

Vorg.ehensweise vonnöten.<br />

Die in allen Bundeslä ndern im Zuge von Gebiets- und Verwaltungsreformen<br />

überwiegend seit Beginn der siebziger Jahre eingetretenen<br />

Gebietsstandsänderu ngen der kleineren Verwaltungseinheiten<br />

(Gemeinden und Kreise) schränken die Nutzbarmachung<br />

von Ergebnissen der amtlichen Statistik für Zeitraumvergleiche<br />

empfindlich ein. Wir haben uns daher auf die Auswertung<br />

von .Ergebnissen der Landwirtschaftszählungen 1960 und 1971 /<br />

72 beschränkt und mußten neuere Daten, etwa der Agrarberichterstattung<br />

1974n5, unberücksichtigt lassen. Auf Gemeindeebene<br />

liegen Ergebnisse der Landwirtschaftszählung nur für 1971/<br />

72 nicht aber für 1960, veröffentlicht vor. Wir mußten daher für<br />

ze it~aumverg leiche Ergebnisse auf Kreisebene verwenden, was<br />

im Hinblick auf den Untersuchungsgegenstand nicht übermäßig<br />

befriedigend erscheint. Unterschiede in den Erhebungskonzepten<br />

und Aufbereitungsmethoden zwischen den beiden Großzählungen<br />

schränken die Vergleichbarkeit einiger ihrer Ergebnisse ein.<br />

Bei einigen Merkmalen mußte ein Zeitraumvergleich vollständig<br />

unterbleiben.<br />

AuSgehend von der Abgrenzung der Verdichtungsräume in de!"'<br />

Bundesrepublik Deutschland durch die Ministerkonf erenz

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