Scan (40 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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escheidener Bauabschnitt wird ein GFZm von etwa 0,5 aufweisen<br />
und überwiegend Einfamilienhäuser enthalten, z.T. in verdichteter<br />
Bebauungsweise.<br />
Nach Hamburger Erfahrungen mit Realisierungsproblemen höher<br />
verdichteter Wohngebiete (41 I, eine Planungsaufgabe, die<br />
wegen rückläufiger Bevölkerungsentwicklung, zurückgehender<br />
Wohnungsbelegungsdichte und der Ausschöpfung vorhandener<br />
lnfrastruktureinrichtungen bei Neubaugebieten wie bei Erneuerung<br />
und ggf. Verdichtung vorhandener Quartiere in Großstädten<br />
nach wie vor aktuell ist, „beginnen die Probleme höherer Dichte<br />
schon oberhalb einer Geschoßflächenzahl von 0,7." Und noch<br />
eine andere Feststellung ist in diesem Zusammenhang wichtig.<br />
Bebauungspläne können aus sich heraus die notwendige Qual i<br />
tät nicht gewährleisten. „Nur das Zusammenwirken der Qualität<br />
eines Bebauungsplanes und einer hervorragenden Architektur<br />
schaffen die Voraussetzung.daß ausnahmsweise Ungewöhnliches<br />
entstehen kann. Wenn also die besondere Qualität des<br />
Entwurfes Voraussetzung für hochverdichteten Wohnungsbau<br />
sein soll, kann nur mit äußerster Skepsis für die Masse des normalen<br />
Wohnungsbaus Erfolg erwartet werden. Eine Regel darf<br />
daraus nicht abgeleitet werden." Der Verfasser stellt als Ergebnis<br />
seiner kritischen Betrachtung fest, daß die Marge der Dispositionsfreiheit<br />
in der Höhe der Verdichtung sehr eng begrenzt<br />
sei. „Ein Wohnquartier sollte in seinem mittleren Schnitt eine<br />
GFZ von 0,7 bis 0,8 nicht überschreiten" (41).<br />
Das zeigt sich auch im Falle des Stadtteils Bonn - Tannenbusch.<br />
Hier war ursprünglich eine GFZ von 1,0 bis 1,2 als Orientierungswert<br />
vorgesehen, wobei Gestaltungsqualität und ein anspruchsvoller<br />
Ausbaustandard Bedingung waren (47). Nach Fert<br />
igstellung des ersten Bauabschnit tes 1973 „wird evident, daß<br />
mit steigender Dichte nicht Stadtcharakter entst eht, sondern<br />
daß eher im Gegenteil die quantitativen Probleme p lötzlich<br />
empfindlich spürbar werden und nicht an einer bestimmten<br />
Schwel le etwa in Qualität umschlagen." Aus Gründen der „Begreifbarkeit"<br />
des Gebauten sollte für weitere Bauabschnitte<br />
eine leichte Reduktion der GFZ vorgenommen werden (47) .<br />
Im Herbst 1975 wurden im Stadtrat Stimmen laut, die eine<br />
Änderung der bisher vorgesehenen Baustruktur „zugunsten einer<br />
weniger dichten und nicht zu hohen Bebauung" anregten.<br />
Die Stadtverwaltung griff den Antrag auf mit der Begründung,<br />
daß der veränderte Bedarf es erlau.be, für die· künftigen Bauabschnitte<br />
weniger hohe Dichten vorzusehen. „Die damit verbundene<br />
Reduzierung der Bauhöhen sowie eine stärkere Einbeziehung<br />
von Einfamilienhäusern ermöglicht eine maßstäblichere,<br />
räumlich differenziertere Planung· und damit eine höhere städtebauliche<br />
Qualität." In diesem Sinne ist denn inzwischen die<br />
Planung von Tannenbusch in Zusammenarbeit zwischen Stadt·<br />
planungsamt und beauftragtem Planerbüro fortgeschrieben worden.<br />
Sehr kritisch hat der Verkehrsfachmann Leibbrand in einem<br />
Ende 1973 gehaltenen Vortrag über d ie Schnellbahnhaltepunkt<br />
Bebauungskonzentration geurteilt (32). Ein solcher Vorschlag<br />
habe zwar verkehrstechnisch viel für sich. „Städtebaulich bedeutet<br />
das aber die Rückkehr zur Eisenbahnstadt des vergangenen<br />
Jahrhunderts. Die Bürger werden nicht ohne weiteres bereit sein,<br />
die mit der ger ingeren Wohndichte gewonnene Lebensqualität<br />
preiszugeben ... Nach Lage der Dinge werden die Menschen<br />
die Freiheit, die sie mit den privaten Fahrzeugen gewonnen haben,<br />
gerade auch in Bezug auf die Wah l der Wohnung und des<br />
A rbeitsplatzes, nicht ohne zwingende Not aufgeben" (32).<br />
Mit dieser Kritik ist gewiß nicht gemeint, die Gestaltung des<br />
Siedlungsgefüges ohne jede Rücksicht auf den ÖNV zu beeinflussen.<br />
Schwerpunktbildungen und Bandstrukturen behalten schon<br />
ihre Bedeut un9. Mit Recht aber wird gegen den technokratisehen<br />
, in der Auswirkung unhumanen Grundsatz zu Felde gezogen,<br />
möglichst viele Wohnungen zusammenzupferchen. um auf<br />
diese Weise den Fahrkartenvekauf zu maximieren.<br />
Es ist an anderer Stelle bereits darauf hingewiesen worden. daß<br />
in großstädtischen Bereichen betriebene und dort standortmäßig<br />
eher verständliche H o c h h a u s pro je kt e mehr oder<br />
weniger kritiklos auch in k 1 e in er e Gemeinden und<br />
auf das Land hinausgetragen worden sind . Der Auswertungsbericht<br />
zum Landeswettbewerb „Bürger. es geht um Deine Gemeinde<br />
1974" (30), befaßt sich auch mit dieser Frage und stel lt<br />
hierzu fest, daß die vom lande Nordrhein-Westfalen erhobene<br />
Forderung nach einer punktuellen städtebau lichen Verdichtung<br />
in Standortbereichen sowie in Siedlungsschwerpunkten nach<br />
dem Landesentwicklungsprogramm in zahlreichen mittleren und<br />
kleineren Gemeinden zu einer E n t s c h e i d u n g s uns i -<br />
c h e r h e i t über das A u s m a ß der ge f o r d e r t e n<br />
V e r d i c h t u n g geführt habe. „H ier sollten die Anforderungen<br />
des Landes unter Berücksichtigung der standortspezifischen<br />
Situation, des vorhandenen baulichen Bestandes und der<br />
Wahrung der städtebaulichen Maßstäblichkeit in den Gemeinden<br />
der einzelnen landesplanerischen Zone (Ba llungskerne, Bal lungsrandzonen<br />
und ländliche Zonen) sinnvoll modifiziert werden<br />
und verstärkt auf einen Stadtumbau abzielen. Damit wird<br />
vermieden, daß in den kleinen und mittleren Gemeinden großstädtische<br />
Baumassen und Maßstäbe aus den Verdichtungsstandorten<br />
der Ballungskerne verwendet werden, die mit ihrer Quantifizierung<br />
und Dimensionierung das Stadtbild gewachsener Städte<br />
zerstören. Letzteres ist insbesondere dort zu verzeichnen, wo bei<br />
stagnierendem oder rück läufigem Bevölkerungsstand torsohafte<br />
Abschnitte von ursprüngl ich vorgesehenen größeren Baumaßnah<br />
. men übrig b leiben, da für eine Vollendung keine Nachfrage, nicht<br />
einmal ein Bedarf besteht" (30).<br />
Zum Schluß seien noch zwei Stimmen aus der Schweiz verzeichnet:<br />
In der Zeitschrift „Plan" 1975, Heft 4 wird unter dem Titel<br />
„Problem Hochhaus" eine von Stadtrat J. Aellig und Mitautoren<br />
verfaßte Schrift besprochen, die sich u.a. auch mit den wirtschaftlichen<br />
Aspekten auseinandersetzt. „Wohnhochhäuser sind<br />
immer teurer als verg leichbare viergeschossige Bauten". Das<br />
Wo"hnhochhaus wird für Familien mit Kindern grundsätzlich abgel<br />
ehnt. Höhere Bauten und Hochhäuser würden notwendig,<br />
wenn die zulässige GFZ das Maß von 0,6 bis 0,7 überschreite.<br />
„Ausnutzungen über 0,7 sind für Wohnzonen nicht erforderlich,<br />
da kein echter Landgewinn (bessere Baulandausnutzu ng) entsteht<br />
und die Verdichtung Nachteile bringt." Diese Äußerungen<br />
stimmen gut überein mit einer 1974 von der Schweizerischen<br />
Vereinigung für Landesplanung herausgegebenen Schrift über<br />
„Die Ausnützungsziffer" (45), worin anhand praktischer Beispiele<br />
von unterschiedlicher Baudichte die Folgerung gezogen<br />
wird, daß für zusammengebaute Einfamilienhäuser Ausnutzungsziffern<br />
von 0,3 bis 0.4 zu empfehlen sind. für 3- bis 4iJeschossige<br />
Mehrfamilienhäuser 0.45 bis 0,6, wobei die genannten Werte,<br />
sofern die Bedingungen für einen „Ausnutzungsbonus" gegeben<br />
sind um 0,1 erhöht werden dürfen.<br />
5. Der städtebauliche lnfrastrukturaufwand, die Bauwerkskosten<br />
und die Gesamtkosten in Abhängigkeit von<br />
der Bebauungsdichte<br />
Die bisherigen Betrachtungen beschäftigen sich vorwiegend mit<br />
der Dichte im Nettowohnbauland und Wohnungsnahbereich.<br />
Man muß unser Problem aber auch im Z u s a m m e n h a n g<br />
mit der g e s a m t e n B r u t t o b a u f 1 ä c h e sehen ( 17).<br />
Einen Überblick über den L a n d b e d a r f je m2 Geschoßfläche<br />
bei größeren Wohngebieten für Verkehrsflächen, Netto-<br />
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