Helmut K 1 a u s c h Freizeit im Umland am Beispiel des Ruhrgeb ietes Als einem Verband, der sich besonders der Grünordnung des Ruhrgebietes annimmt, sind dem Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) zunehmend Aufgaben der Erholungsvorsorge und der Freizeitvorsorge zugewachsen. In seiner Verbandsordnung, seinem Gründungsgesetz von 1920, steht davon wenig geschrieben. Aber die Formulierungen der alten preußischen Gesetze waren immer so offen, daß Entwicklungen sich vollziehen konnten und Neuerungsschübe eine große Bandbreite des Ermessensspielraumes vorfanden. So spricht die Verbandsordnung von der Schaffung und Sicherung von Freiflächen, die in einem Verzeichnis eingetragen werden und Verbandsgrünflächen heißen sollen. Daraus ist u.a. die <strong>Landespflege</strong> mit der Bauleitplanung und der Landschaftsplanung des SVR entstanden und in ihrem Rahmen die Vorsorge für stille Erholung. Die Verbandsordnung spricht auch von Maßnahmen, die zur Sicherung des Siedlungszwecks getroffen werden können, also von Dienstleistungen für die Bevölkerung. Daraus ist u.a. das Freizeitwesen entstanden. Früh schon wurde erkannt, daß eine bloße Sicherung von Landschaftsteilen als biologische Ausgleichsräume und Schutzzonen, als Abstandsflächen und Gliederungselemente der Stadtgebiete nicht ausreichen konnte. Dem Zweckdenken des Jahrhundertanfanges entsprechend mußten sie einem Gebrauch durch den Menschen zugeführt, mußten nutzbar gemacht werden. Und das nicht nur als land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen. sondern auch als Auslauf für die Bewohner. Schon vor dem Ersten Weltkrieg wurden in diesem Sinne Grünzüge, Grüninseln, Feiertagsgrünflächen und Naherholungsgebiete gefordert. 1928 faßte der SVR seine entsprechenden Vorhaben zusammen : 1. Bereitstellung von Erholungsflächen in unmittelbarer Nähe des engeren Industriegebietes, 2. Ausbau des Ruhrtales zum Erholungsgebiet mit Wanderund Uferwegen und Anlagen für Ruder-unc Schwimmsport, 3. Erhaltung der noch vorhandenen Wasser-. Wald- und Wiesenflächen als Kulturlandschaft, zugleich für Spiel und Sport ausgebaut, 4. Errichtung von Wochenendhäusern, Ferienwohnungen, Übernachtu ngsheimen und Schülerherbergen. 5. Verbot des Kraftwagenverkehrs auf bestimmten Fahrwegen an sommerlichen Sonn- und Feiertagen, 6. Landschaftsu nschäd 1 iche Verkehrserschließung der Erholungsgebiete durch Straßen und Bahnen. D iese Ziele wurden durch entsprechende Planungen und Festsetzungen im laufe der Jahrzehnte zusammen mit den Städten und Kreisen verwirklicht, z.B. entstanden rund 180 km Ruhrhöhenwanderwege und rund 100 km Ruhrtalwanderwege, später auch eingegrünte Autoabstellplätze. Am Rhein-Herne-Kanal verwandelte man die Leinpfade zu einem 37 km langen Wanderweg vorbei an Industriebauten, Wäldern und Wiesen, Schleusen und Häfen. 1 n neuerer Zeit kamen Aufgaben hinzu, wie die Beteiligung an der Gestaltung des Naturparkes Hohe Mark, der Großerholungsgebiete Ruhrhügelland und Märkische Hochflächen usw. Stets ging es darum, mit einfachsten Mitteln und oh ne kostspielige Anlagen die vorhandene Natur für die Erholung der Bevölkerung nutzbar zu machen. Dies trifft auch zu für die Wander-, Reit- und Radwegennetze, die der SVR in jüngster Zeit in den ausgedehnten eigenen Wäldern von z.Z. 4.500 ha in der Els auf Oberhausen/Bottroper und der Haard auf Recklinghausen/ Dattelner Markung schafft. 1 m Waldgebiet der Haard sind es allein 200 km Wanderwege. die z.Z. entstehen, dazu 90 km Reitwege, um die Wanderwege von Reitern freimachen zu können - ein friedliches Nebeneinander von Wanderern und Reitern ist jetzt zu erwarten. Leider bereitet das Campingwesen noch viele Sorgen; mit einer Reihe von Mustercampingplätzen soll in den nächsten Jahren eine Wende zum Guten angestrebt werden. Teilweise entstanden und entstehen diese Erholungsanlagen aus eigenem Wünschen und Wollen der Verbandsmitglieder des SVR, den kreisfreien Städten und Kreisen. Manchmal ist nur ein Einpassen in Gesamtzusammenhänge erforderlich. Öfter w ird Planungs- und Geldunterstützung erwartet. Meistens erarbeitet der SVR das gesamte Programm, vergibt und bezahlt Aufträge an freischaffende Landschaftsarchitekten, begleitet deren Vorstellungen und Vorschläge in vielen Besprechungen bis ein ablieferungsreifer Plan vorliegt und gibt Beih ilfen zu dessen Ausführung oder bewerkstelligt diese selbst bzw. durch Einscha ltung von Firmen. Stadt, Gemeinde oder Kreis b leiben immer Beteiligte; Pflege und Unterhaltung der fertigen Anlagen liegen denn auch zumeist bei diesen. Ebenso werden Private gefördert. Z.B . verkündet das nordrheinwestfälische Forstgesetz ein Betretungsrecht des Waldes und bringt dadurch höhere Unterhaltungsaufwendungen für Wegebau und Waldpflege mit sich - d iese Mehrkosten finanziert der SVR, soweit sie sich aus der größeren Wohndichte und überdurchschnittlich hoher Betretung durch Wanderer ableiten lassen. Gelegentlich werden Wanderwegverbindungen vom SVR voll bezahlt, wenn auf diese Weise Wegenetze ergänzt oder geschlossen werden können. Ähnliches geschieht beim Ausbau von Parkplätzen. In zunehmendem Umfange baut und betreibt der SVR solche Erholungsanlagen selbst. Ein eigenes Verbandsforstamt, das den großen Waldbesitz verwaltet, beschäftigt laufend Betriebe des Garten- und Landschaftsbaues, die wiederum nach Plänen aus dem eigenen Hause oder nach Plänen freischaffender Landschaftsarchitekten arbeiten. An anderer Stelle dieses Berichtheftes ist nachzulesen, w ie es durch die Übernahme von Wäldern möglich ist, deren Laubholzanteil nach und nach zu erhöhen, wie durch naturnahe Waldrandgestaltung Vielfalt und Abwechslungsreichtum des Waldbildes vermehrt werden. so daß sich dem Erholu ngssuchenden immer neue Eindrücke bieten, freilich in der milden Form bescheidenen Grüns, das dazuhin noch erwandert werden will; auf Wegen etwa' mit festerem Unterbau, wo der Wanderer ausschreiten kann, aber auch auf halbwilden Pfaden, die leicht zugewachsen gelegentlich nur mit Gummistiefeln betreten werden können. Wir brauchen unsere Erholungswälder jedenfalls nicht zu perfekten Ergehungsparken mit Asphaltpromenaden zu machen - dies mag in Wohnungsnähe angebracht sein. Bei der Mühe um solche Erholungslandschaften gelingen manche Sondererfolge, die u.a. auch die Mitarbeiter motivieren. sich 723
Eingang zur Freizeitstätte Stirnbergpark im Ruhrgebiet; der Park ist Teil eines geschlossenen Systems von reg ionalen Grünzügen und Freizeiteinrichtungen. Freizeitstätte Stirnbergpark im Ruhrgebiet mit vielfältigen Freizeitanlagen. 724
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