Scan (40 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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Tab. 10: Vergleich der Rieselfelder in Karolinenhöhe mit anderen Flächennutzungen im Untersuchungsgebiet<br />
Gatow/Kladow nach Artenzahl an Farn- und Blütenpflanzen sowie Einteilung des Artenbestandes nach<br />
Lebensformen<br />
Flächennutzung<br />
Flächengröße<br />
ha<br />
Artenzahl<br />
Phanerophyten<br />
(%)<br />
Hemikrypto- Geophy- Chamae- Therophyten<br />
ten phyten phyten<br />
(%) (%) (%) (%)<br />
Rieselfeld<br />
Acker<br />
Forst<br />
Ufer<br />
Siedlung<br />
300<br />
345<br />
303<br />
136<br />
718<br />
309<br />
296<br />
224<br />
3 19<br />
387<br />
16<br />
14<br />
26<br />
20<br />
12<br />
<strong>40</strong> 7 5 32<br />
42 6 4 34<br />
42 8 5 19<br />
45 11 4 19<br />
48 6 5 31<br />
Untersuchungsgebiet<br />
Gatow/<br />
Kladow 1832<br />
Berlin<br />
18<br />
16<br />
43 8 5 27<br />
44 6 5 29<br />
·c<br />
·~ . "<br />
~=~<br />
Temper·tur<br />
Re\lt l<br />
0 1 l;!llm<br />
Abb.24: Reliefschnitt des Aachener Stadtgebietes {SO-NW) und<br />
Vert eilung der Temperatur in 2 m Höhe bei einer stabilen<br />
Wetterlage {aus Pf 1 u g u.a. 1976) .<br />
Abb.25: Längsschnitt eines Seitentales südwestlich des Aachener<br />
Stadtkernes und Verteilung von Windgeschwindigkeit<br />
und Temperatur in 2 m Höhe {aus P f 1 u g u. a.<br />
1976).<br />
14<br />
•c<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
5<br />
m/s<br />
4<br />
2~01<br />
220<br />
160<br />
Windgeschwindigkeit<br />
Relief<br />
1<strong>40</strong> '--~~~~--'-~~~~~-'-~~~~~-'--~~~~--1.'<br />
o<br />
4km<br />
der an einer ungleich höheren Anzahl von Standorten entsprechende<br />
Klimamessungen durchführen kann. In Abb. 23 wird<br />
nach diesem Verfahren die Temperaturverteilu ng bei einer ausgesprochen<br />
stabilen, austauscharmen Wetterlage und bei der in<br />
dieser Situation häufigsten Windrichtung {SO) dargestellt. Die<br />
ermittelten Temperaturen wurden in 5 Stufen eingeteilt und<br />
durch verschiedene Markierungen gekennzeichnet. Die Ausbildung<br />
einer Wärmeinsel im Stadtkern wird auch in diesem Beispiel<br />
sehr deutlich. Die maximale Temperaturdifferenz zwischen<br />
den kühlsten Standorten im Süden und dem wärmsten Meßpunkt<br />
in der Stadtmitte fiel mit ca. 8°C außerordentlich hoch aus. Der<br />
gesamte Südostbereich Aachens ist wesentlich kühler als der<br />
Stadtkern, während das Gebiet im Nordosten der Stadt trotz<br />
der dort auf den freien Flächen entstehenden Kaltluft relativ<br />
warm erscheint. Dies bedeutet, daß sich die Warmluftmassen der<br />
Stadt durch den leichten Südostwind ähnlich den dort erzeugten<br />
Immissionen nach Nordwesten ausbreiten. Sehr stark tritt auch<br />
die Funktion der Täler und Rinnen als Kaltluftsammelgebiete<br />
in Erscheinung. Besonders einige der im Südwesten gelegenen<br />
Talbereiche könnten kühlere, immissionsfreie Luft bis in die<br />
Nähe des eigentlichen Stadtkernes befördern. Allerdings ist dieser<br />
Stadtkern durch eine sehr dichte Bebauung und die ringförmig<br />
auf einem Damm verlaufende Eisenbahnlinie abgeriegelt.<br />
Die Ausbildung der innerstädtischen Wärmeinsel kann auch der<br />
Abb. 24 entnommen werden. Hier ist in starker Überhöhung das<br />
Höhenprofil des Aachener Kessels in Südost- Nordwestrichtung<br />
dargestel lt. Die südlichen Hangbereiche des Kessels sind zum<br />
Teil bewaldet, werden aber auch in großen Bereichen als Grünland<br />
genutzt. Die anfänglich sehr lockere Bebauung geht in den<br />
tieferen Bereichen des Kessels in eine sehr dichte Bebauung<br />
über. Die nördlich gelegenen Freiflächen werden durch einen<br />
t ieferen Talbereich, der am Nordhang bebaut ist, unterbrochen.<br />
Die über diesem Rel ief eingezeichnete Temperaturverteilung<br />
wurde aus der in Abb. 23 dargestellten Meßfahrt abgeleitet.<br />
Man sieht sehr deutlich, daß die im Luv der Stadt gemessene<br />
Temperatur bereits im Bereich der Stadtrandbebauung sehr stark<br />
ansteigt und im nördlichen Teil des Kessels ihr Maximum erreicht.<br />
Abgesehen von der niedrigen Temperatur im nördlichen<br />
Taleinschnitt wird bei dieser Windrichtung der gesamte im Nordwesten<br />
gelegene Freiraum durch die Abluft der Stadt thermisch<br />
belastet. Hier ist ein ähnliches Verhalten wie bei der Ausbreitung<br />
von Schadstoffen fest zu stellen. Somit kann in der Regel aus der<br />
thermischen Belastung der Ballungsgebiete auch auf die dort<br />
herrschende Immissionsbelastung gesch lossen werden. Die sehr<br />
tief e Temperat ur in dem genannten Talabschnitt wird durch<br />
die von den Hängen herabfließende Ka'ltluft geblldet. Dadurch<br />
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