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Scan (40 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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ZAHLENTAFEL4<br />

Gebäudekosten (Kosten des Bauwerks) je m2 Wohnfläche bei Mehrfamilienhäusern in<br />

Abhängigkeit von der Geschoßzahl. Nach A. Blum (11 ).<br />

2 3 4 5<br />

Zahl der Bauform Ausstattung Gebäudekosten 1 ) Kostenrelation<br />

Geschosse<br />

DM je m 2 1Wohnt1, in %<br />

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1 ) Preisstand 1973<br />

2 ) Gebäude mit Aufenthaltsräumen,<br />

deren Fußboden höher<br />

als 22 m überGeländeoberfläche<br />

liegt<br />

3 ) Untersucht für Gebäude in<br />

Punkthausform mit Wohnungen<br />

von 80 m 2 Wohnfläche<br />

mittleren Standards<br />

stieg (25, S. 102). Auch wird in (46) darauf hingewiesen, daß die<br />

laufenden Kosten (Betrieb und Instandhaltung) der Wohngebäude<br />

mit Zunahme der Dichte steigende Tendenz haben (25).<br />

Alles in allem besteht auch von der Wirtschaftlichkeit her kein<br />

Grund, eine hohe Dichte zu fordern. Schon bei Arthur Spiethoff<br />

„Boden und Wohnung" 1934, konnte man das Phänomen<br />

nachlesen, daß auf dem Bodenmarkt hohe Geschoßflächenzahlen<br />

hohe Bodenpreise und einmal herausgebildete hohe Bodenpreise<br />

hohe Ausnutzungen induzieren. Die Devise, in hoher Verdichtung<br />

beim Wohnungsbau alles Heil zu suchen, erweist sich<br />

als ein auch ökonomisch und bodenpolitisch verhängnisvoller<br />

Irrtum! Im übrigen findet man bei W. Seele in (43) und 44)<br />

eine differenzierende Darstel lung der quantitativen Zusammenhänge,<br />

die sich zwischen Bauleitplanung, Bodenwertbildung und<br />

Baulandpreisentwicklung im Hinblick auf kommunale Bodenpolitik.<br />

ergeben. Man sollte verlangen, daß Städtebauer über diese<br />

Zusammenhänge orientiert sind.<br />

6. Leitvorstellungen für ausgewogene Konzeptionen<br />

Als Fazit ist f estzustellen. daß für eine Wo h n bebau u n g<br />

i m F 1 ach bau - M i t t e 1 hoch bau - Bereich eine<br />

Fü lle von Möglichkeiten gegeben ist, städtebauliche und wohnqualitative<br />

Z ielvorstellungen zu verwirklichen. Daß mit einer<br />

Mischung noch immer respektable Geschoßflächenzahlen erreichbar<br />

sind, lehrt Pforzheim-Sonnenhof, wo m it 38.4 % der Wohnungen<br />

in Ein- und Zweifamilienhäuser, 16 % im Mittelhochbau<br />

und 45,6 % im Hochbau sich ein GFZm von 0,72 ergibt (34).<br />

In Limburgerhof-Domholz befindet sich ei nes jener Flachbaubereiche,<br />

die beweisen, daß man in nicht zu umfangreichen verdichteten<br />

Einfamilienhausbebauungen ein GFZm von 0,6 erreichen<br />

kann, bei Wohnflächen von 90 bis 150 m2 je Wohnung und<br />

mit einem Wohnwert, der durch individuell nutzbare Freiräume<br />

gekennzeichnet ist (35). Eine beispielhafte Fortentwicklung<br />

verdichteter Einfamilienhausbereiche und· deren strukturelle<br />

Verflechtung mit Wohnbaukomplexen im Mittelhochbau sowie<br />

mit zentralen Einrichtungen bringt das E n t w i c k 1 u n g s -<br />

k o n z e pt für die neue Stadt M e c k e n h e i m - M er 1<br />

(21). Nach der 1974/75 neu gefaßten Strukturplanung werden<br />

etwa 70 % der Wohnungen in Form von Einfamilienhäusern,<br />

z.T. in verdichtetem Flachbau unterschiedlicher Gestaltung, etwa<br />

30 % der Wohnungen in mehrgeschossigen Gebäuden mit 4<br />

Geschossen, maximal 6 Geschossen vorgesehen. Bei Geschoßflächenzahlen<br />

in Teilgebieten von 0,23 bis 1,36 (Zentrum)<br />

wird eine mittlere Geschoßflächenzahl von 0,48 erreicht werden.<br />

Da die Q u a 1 i t ä t eines Wohnbaugebietes nicht nur von der<br />

Anordnung und Gestaltung der B a u k ö r p e r und der<br />

G r u n d s t ü c k s f r e i f 1 ä c h e n • sondern auch von der<br />

Qualität der E r s c h 1 i e ß u n g abhängt, sind hier besondere<br />

Überlegungen geboten, den unterschiedlichen Ansprüchen<br />

(Vollmotorisierung, Verkehrsruhe, fußläufige Bereiche, räum liche<br />

Gestaltung, Wirtschaftlichkeit) genügende Erschließungssysteme<br />

zu realisieren. zug leich auch dem öffentlichen Nahverkehr<br />

(Bus) eine Chance zu geben. Eine solche Konzeption erfordert<br />

daher eine wohlüberlegte, gründliche Bauleitplanung und<br />

beg leitende Erschließungs- und Grünplanung, w ie auch ggf. weitere<br />

Überlegungen, durch eine städtebau liche Oberleitung und<br />

Beteiligung guter Bauträger und Architekten die Realisierung<br />

zu verbessern ( 21 ).<br />

Versucht man, die angedeuteten Elemente und Ansätze zu einer<br />

L e i t v o r s t e 11 u n g zusammenzufassen, die bestehende<br />

Tendenzen sp iegelt, so läßt sich folgendes zum Ausdruck bringen:<br />

1 n dem Bestreben, der „offenen Gesellschaft" ein vielfältiges<br />

Angebot an Wohnformen zur Verfügung zu stellen, der<br />

Entwicklung des Verkehrs u nd den Bedürfnissen nach Versorgung,<br />

Entsorgung, Freizeit und Erholung Rechnung zu tragen,<br />

dabei aber aus ökonomischen Gründen sowie im Hinblick auf<br />

den öffentlichen Personennahverkehr (Bus) angemessene Baudichten<br />

zu erzielen, wird die städtebauliche Lösung nunmehr<br />

in einer K o m b i n a t i o n von M i t t e 1 hoch b a u und<br />

F 1 ach bau gesucht. Hierbei ist man bestrebt, durch Reihenhausbauten<br />

unterschiedlicher Höhe und in versetzter Gruppierung.<br />

durch Maisonetten, Terrassenhausformen, Teppichhausbereiche,<br />

Einlagerung lockerer Gartenheim- und Kleinsiedlungsgruppen<br />

zwischen dichtere Bebauung Wohnbereiche zu konzipieren,<br />

die das Gefühl von Enge und Massierung vermeiden, Abschirmung<br />

gegenüber Nachbarn, ebenso gegen „optische Enteignung"<br />

von zu nahe gerückten Hochhäusern gewährleisten,<br />

abwechslungsreich gestaltet sind u nd auch den Wünschen nach<br />

Eigentumsbildung angemessen Rech nung tragen. In diesen Baugefilden<br />

markiert höhere Bebauung mit Mittelhochbau und ge-<br />

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