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was im genannten Bereich im Oberboden zur Eutrophierung geführt hat. Die pH-Werte sind in einem straßenparallelen, 5 Meter breiten Bereich stark erhöht und se lbst in einem Abstand von 10 bis 20 Metern noch etwas verändert , was auf Zement- und Betonreste sowie carbonathaltige Stäube zurückzuführen ist (s. Abb. 15b). Vor allem Streusalz hat zu einem Anstieg in der Salzkonzentration der Bodenlösung geführt (s. elektr. Leitfähigkeit in Abb. 15c). in unmittelbarer Nähe der Straße auch zu einem Natriumanteil von über 15 % am Sorptionskomplex (CH INNOW 1975). Zumindest im Frühjahr herrschen hier also Bedingungen eines Salznat riumbodens (elektr. Lei tfäh. > 4, V Na > 15). Wiederholte Messungen im Jahreslauf ergaben. daß das Salz im laufe der Vegetationsperiode in den Unterboden umgelagert wird, bei normalem Witterungsverlauf aber erst nach 1-2 Jahren 2 Meter Tiefe erreicht, so daß sich stets das Salz mehrerer Winter im Wurzelraum befindet. Der Fahrzeugverkehr hat zu einer starken Kontamination mit Blei in Straßennähe geführt (Abb. 15d) . Im Gegensatz zum Streusa lz wandert das Blei nicht zum Grundwasser, sondern wird bereits im Oberboden akkumuliert, weil es teilweise an Bodenkolloiden sorbiert wird (etwa <strong>40</strong> % ist orga nisch gebunden) und teilweise schwer lösliche Verbindungen bildet. Letzteres wird durch die hohen pH-Werte in Straßennähe begünst igt, was verhindert, daß Schäden an Pflanzenwurzeln auftreten. Auch straßenfern sind die Oberböden im Vergleich zum frischen Sec;liment mit Blei angereichert, was überwiegend durch starke allgemeine Luftverschmutzung im Berliner Raum verursacht wird. Die Vegetation wurde am unmittelbaren Straßenrand durch Nutzung stark beeinträchtigt. Zeitweilig war die Vegetationsdecke durch parkende Fahrzeuge weitgehend vernichtet worden: Sie bildete sich nur in Inseln an den Begrenzungspfählen. Auch am hinter dem Radweg beginnenden Waldrand waren sowohl Trittarten als auch N itratzeiger zu beobachten, und zwar etwa bis zu einem Abstand von 10 Metern zu r Straße. Im Bestandesinnern herrscht als Wa ldtyp ein Pino-Ouercetum petraea. das durch säureertragende Gräser in der K rautschicht w ie Avenella flexuosa, Luzula pilosa und Holcus mollis mit relativ hohen Deckungsgraden gekennzeichnet ist. Unter den Kräutern dominieren Melampyrum pratense, Viola riviniana und Moehringia trineNia, während die Baumschicht vor allem aus Qu ercus petraea besteh t . Daneben sind Sorbus aucuparia. Acer Arten und verwilderte Prunus serotina vorhanden. Der Waldrand war nährstoffreicher, was aus d em Vorkommen vieler nitrophiler wie Rubus idaeus, Poa annua, Agropyron repens , Artemisia vulgaris und Ballota nigra hervorgeht. Des weiteren kamen hier Moeringia trinervia, Taraxacum officinale, Chenopod ium album, Silena alba und Geranium robertianum vor, die an stickstoffreicheren Standorten häufiger als an schlechter versorgten anzutreffen sind. Am unmittelbaren Straßenrand waren schließlich Pf lanzen zu beobachten, d ie die dort auftretenden neutralen bis alkalischen Bodenverhältnisse (Abb. 15b) bevorzugen wie Euonymus europaeus. Medicago lupulina und L olium perenne. Im Bestandesinnern, u nd zwar ab 10 Meter vom St raßenrand, dominieren anspruchslose, die dort niedrigen pH Werte widerspiegel nden Pflanzenarten. B a h n 1 i n i e n verlaufen häufig in Geländeeinschnitten oder auf Dämmen, so daß bei ihrer Anlage umfangreiche Aufschüttungen oder Ausgrabungen notwendig werden. Es bestehen starke Standort unterschiede zwischen der Sonnen- und der Schattenseite. Die Schotter der Gleisbetten heizen sich stark auf und werden. falls eine Herbizidanwendung dies nicht unterbindet, bevorzugt von licht- und wärmebedürftigen Arten besiedelt. Als kennzeichnende Vegetation derartiger Standorte erwähnt z.B. BORNKAMM (1973) aus dem Kö lner Raum das Galeopsietum angustifoliae und eine Plantago indica-Gesellschaft. Bahnhöfe, vor allem Güterbahnhöfe, waren besonders in der Vergangenheit eine Fundgrube der Adventivfloristik , da sich zahlreiche Arten, deren Diasporen mit den transportierten Waren verbreitet wurden, vorübergehend oder dauernd ansiedelten. Als Beispiel eines für Bahnhöfe charakterist ischen Neophyten nennen PASSARGE (1957) und KüSEL (1968) das Kleine Liebesgras (Eragrostis poaeoides), das dort zwischen Pflastersteinen. aber auch auf sandig-kiesigem Material oder Schlackenschüttung an stark besonnten und mäßig betretenen Stellen regelmäßig vorkommt , a'!f ana logen . Standorten außerhalb von Bahnanlagen jedoch selten ist. Die besonnten Böschungen werden im östlichen Deutschland insbesondere von Arten der Sandtrockenrasen ( Festuco-Sedetalia) und der wärmeliebenden Rudera lgesellschaften des Verbandes Onopordion (Echio-Melitoteum, Dauco-Picridetum) besiedelt. Wie eng die Verbreitung einiger Arten dieser Gesellschaften an Bahnlinien gebunden ist, belegt Abb. 16 am Beispiel der Pfeilkresse (Cardaria olraba). In Berlin gehören zu den die Bahnböschungen kennzeichnenden Gehölzarten Robinie ( Robinia pseudacacia) . Flieder (Syringa vulgaris) und Bocksdorn ( Lycium barbarum). Auf ungenutzten Gleisanlagen entwickeln sich Birkenbestände; außerdem sind hier die am weitesten in die 1 nnenstadt hineinreichenden Naturverjüngungen der Kiefer zu finden. 2 .6 Entsorgungsanlagen Von den Nutzungen, die der städtischen Entsorgung dienen, sollen Deponien für Hausmüll sowie Flächen, d ie der AbwasseNerr ieselung dienen, näher beleuchtet werden. Beide Nutzungsformen befinden sich vorrangig an der Peripherie einer Kommune. Bei einer ökologischen Betrachtung einer M ü 11 d e p o n i e ist zu unterscheiden zwischen den Verhältnissen, die auf der Deponie selbst nach erfolgter Schüttung und Abdeckung herrschen, und denjenigen, die in benachbarten Ökosystemen während und nach Schüttung zu beobachten sind. Frisch geschütteter Hausmüll ist ein sehr heterogenes Substrat, das sich im allgemeinen durch einen hohen Nährstoff-Gehalt auszeichnet. Die pH-Werte liegen meist im alkalischen Bereich (7,0 - 8,0). Unter Umständen sind Spurenelemente wie Kupfer und Cadmium in hohen, eventuell toxisch wirkenden Konzentrationen vorhanden. Die bei der Zersetzung des Mülls freiwerdende Wärme bewirkt eine beträchtliche Temperaturerhöhung, die bei unverdichtet gelagertem Hausmüll in der ersten Zeit nach der Ablagerung bis zu ssoc erreichen kann (PI ERAU 1969). Bei etwa zweijährigem Müll ergaben Messungen in T ief en von 30-<strong>40</strong> cm noch Temperat uren zwischen 15 und 25oc im Durchschnitt und lokale Erhöhungen auf ca. 45oc (NEUMANN 1971). D er Wasserhaushalt ist im einzelnen von der Zusammensetzung, dem Zerkleinerungs-, Verdichtungs- und Verrottungsgrad sowie dem Hohlraumvolumen des Substrates abhängig, kann aber insgesamt als relativ günstig angesehen werden. Nur in der ersten Zeit nach der Ablagerung kann, da der Wasserbedarf für den organischen Abbau sehr hoch ist , gelegentlich Wassermangel auftreten. Hinsichtlich ihres Gashaushalts unterscheiden sich Mülldeponien ohne Abdeckung wesentlich von solchen, die aus hygienischen 670
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