Scan (40 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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Abb. 6: Das Ferienhausgebiet an der Blidselbucht der Insel Sylt ist ein schlechtes Beispiel für die Verbauung von Küsten und Zerstörung<br />
von Erholungslandschaft.<br />
se der Volksgesundheit" vom 22. Juli 1922 setzt sich in der<br />
neuen Gesetzgebung nur sehr langsam durch_ Im Sch leswig<br />
Holsteinischen Wassergesetz und im Landschaftsgesetz von<br />
Nordrhein-Westfalen wird erfreulicherweise bestimmt, daß m it<br />
der Bebauung wenigstens 50 m Abstand vom Ufer eingehalten<br />
werden muß.<br />
Die Beachtung der Landschaftsstruktur in der städtebaulichen<br />
Planung verlangt vorbeugende Maßnahmen. Das Bundesraumordnungsgesetz<br />
von 1965 sieht in § 1 vor, daß bei der Entwicklung<br />
der allgemeinen räumlichen Struktur des Bundesgebietes<br />
auch die natürlichen Gegebenheiten zu beachten sind.<br />
Dieses Gesetz wirkt sich als Rahmengesetz auf die Landesplanung<br />
der Länder aus. Da sich auch die Gemeinden auf Grund von<br />
§ 1 Abs. 3 des Bundesbaugesetzes den Zielen der Raumordnung<br />
und Landesplanung anpassen müssen, wäre an sich das<br />
recht! iche Instrumentarium gegeben. die natürlichen Gegebenheiten<br />
auch in der Bau leitplanung zu beachten. Das setzt allerdings<br />
voraus, daß diese Forderung als Ziel der Raumordnung<br />
und Landesplanung deklariert werden müßte.<br />
Die Erkenntnis, die natürliche Umwelt als Lebensgrundlage künftig<br />
mehr als bisher in der Planung zu beachten, setzt sich immer<br />
mehr durch. So hat auch der Deutsche <strong>Rat</strong> für Stadtentwicklung<br />
bei der Bundesregierung (1976) Empfehlungen beschlossen.<br />
die sich mit den natürlichen Lebensgrundlagen als Planungsfaktor<br />
befassen. Hier heißt es:<br />
„Die Bundesreg ierung, die Regierungen der Bundesländer, die<br />
Träger der Regionalplanung und die Gemeinden werden aufgefordert.<br />
die Erhaltung und Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen<br />
(Wasser, Boden ,Bodenrelief, Klima, Vegetation, T ierwelt)<br />
verstärkt zum Gegenstand der Planung zu machen.<br />
Bei Zielkonflikten mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Planungsfaktoren muß den natürlichen Lebensgrundla-<br />
gen ein Vorrang eingeräumt werden, wenn deren langfristige<br />
Sicherung gefährdet ist."<br />
6. Literatur<br />
BEIRAT FÜR RAUMORDNUNG BEIM BUNDESMIN ISTER<br />
FÜR RAUMORDNUNG UND STÄDTEBAU, 1976:<br />
Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen<br />
Empfehlungen vom 16. Juni 1976, Bonn-Bad Godesberg.<br />
BUNDESANSTALT FÜR VEGETAT IONSKUNDE, NATUR<br />
SCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFL EGE, 1975: Ermittlung<br />
und Untersuchung der schutzwürdigen und naturnahen<br />
Bereiche entlang des Rheins (Schutzwürdige Bereiche im<br />
Rheintal). Sehr .-R. für Landschaftspflege und Naturschutz,<br />
H.11.<br />
DEUTSCHER RAT FÜR STADT ENTWICKLUNG, bei der<br />
Bundesregierung, 1976: Die natürlichen Lebensg rundlagen<br />
als Planungsfaktor. Beschluß und Empfeh lungen v. 27. April<br />
1976, Bonn-Bad Godesberg.<br />
GRUNDMANN, W., 1952: Grünanlagen und Staubklima der<br />
Großstadt. Schr.-R . „Hilfe durch Grün" der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Garten- und Landschaftskultur. H. 1.<br />
M ITSCHERLICH, A., 1965: Die Unwirtlichkeit unserer Städte.<br />
Anstiftung zu m Unfrieden. Frankfurt: Suhrkamp, 160 S.<br />
OLSCHOWY, G„ 1969: Die Beziehungen der Landschaftsplanung<br />
zur Stadtplanung, Gartenamt 18, H. 5.<br />
OLSCHOWY, G„ 1978: Landschaftsstruktur als Grundlage<br />
städtebaulicher Ordnung. In: Olschowy, G. (Hrsg.): Naturund<br />
Umweltschutz in der Bundesrepublik Deutschland;<br />
S. 580 - 588, Hamburg und Berlin: Verlag Paul Parey.<br />
VEREIN ZUR SICHERSTELLUNG ÜBERÖRTLICHER ER<br />
HOLUNGSGEBIETE IN DEN LANDKRE ISEN UM MÜN<br />
. CH EN , 1975: Jahresbericht<br />
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