Scan (40 MB) - Deutscher Rat für Landespflege
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Tab. 5: Großstädtische Flächennutzungen und deren Bedeutung für M ikroklima, Boden, Vegetation und Flora<br />
Flächennutzung Zustand Veränderung<br />
der Atmosphäre des Bodens bzw.<br />
der Gewässer<br />
1. Wohnstandorte<br />
aufgelockerte Be- Günstiges Mikro- Humusanreicheru ng<br />
bauung klima und Eutrophierung,<br />
(mit Hausgärten)<br />
Wasserzufuh r<br />
geschlossene Be- Schadstoffimmis- Schadstoffimmisbauung<br />
sion (bes. Schwefeldiox<br />
sion<br />
id, Staub),<br />
starke Erwärmung<br />
2. 1 ndustriestando r- starke Erwärmung, produ ktionsspezif i-<br />
te u. techn. Ver- produ ktionsspezi- sehe Schadstoffimsorgungsanlagen<br />
fische Schadstoff. missionen über die<br />
belastung<br />
Luft oder schadhafte<br />
Leitungen, Ver -<br />
dichtung<br />
3. Innerstädtische relativ günstiges Bildungstein-, kalk-,<br />
B rachflächen Mikroklima, Ablage- nährstoff. u. schwerrung<br />
und Bindung metal !reicher,<br />
von Luftverunreini- schwer benetzbarer<br />
gungen<br />
R uderal böden<br />
4. Grünflächen und bei Übernut zung<br />
Erholungsanlagen<br />
Trittverdichtung<br />
günstiges Mikro- bis Erosion, Euk<br />
lima, Ablagerung troph ierung<br />
und Bindung von (bes. N.-Verb.l<br />
Luftverunreinigungen<br />
Folgen für<br />
Einführungsweg und Refugium für gefähr-<br />
Vegetation und Ausbreitungszen- dete Arten<br />
Flora<br />
trum neuer Arten<br />
Begünst igung feucht&<br />
und nährstoffliebender<br />
Arten<br />
Rückgang schadstoffempfind<br />
1 icher<br />
A rten (z.B. Flechten)<br />
Vogelfutterpflanzen,<br />
einige Zierpflanzen<br />
Pflanzenschäden, spezifische Begleit - Restflächen b. alten<br />
Rückgang der einhei- flora von Wo llkäm- techn. Anlagen<br />
mischen und altein- mereien, Mühlenbe- z.B. Wasserwerken<br />
gebürgerten Flora trieben , i. a. aber<br />
keine A usbreitungszentren<br />
ko nkurrenzarme dauerhafte Ansied- lange u ngestörte Flä-<br />
Pioniervegetation lung von A rtensüd- chen<br />
1 icher Herkunft<br />
möglich<br />
Begünstigung tritt- Ausbreitungszentren z.B. Wa ldpflanzenreresistenter<br />
, nähr- für Grassamenan- likte in großen Parkstoffl<br />
iebender kömmlinge, Zierplf. anlagen<br />
Arten, Trittschä- u . deren Beg leiter;<br />
den<br />
Bot. Gärten als Ausbreitungszentren<br />
für<br />
Fremdpflanzen<br />
Friedhöfe<br />
tiefgründige Bearbeitung<br />
u . Humusanreicheru<br />
ng, Wasserzufuhr<br />
5. Verkehrsstandorte<br />
St raßen, Wege, Erwärmung, geringe- Verdichtung bis A b-<br />
Plätze re Luftfeucht e, d icht ung, Eutrophie-<br />
rung bis Überdün-<br />
gung, Salz-, Pb-,<br />
Cd-Belastung; bisweilen<br />
Veränderungen<br />
durch defekte<br />
Leitungen (Gas, Öl,<br />
Wasser)<br />
Staub- u. Schadstoffbelastung<br />
Begünstigung von A usbreitung von Wald- und Wiesen-<br />
Feuchtwiesenart en Zierpflanzen und pflanzenrel ikte<br />
und Ufer-Hoch- deren Begleitern<br />
stauden<br />
z.B. Absterben von w icht ige Einwande- Böschungen und<br />
Straßenbäumen, Aus- rungswege für neue Restflächen<br />
breiten von Salz- Arten; spezifische<br />
pflanzen<br />
Flora: Grassamenankömmlinge<br />
an<br />
St raßen<br />
Bahnanlagen<br />
Überwärmung , Lärmbelästigung<br />
Herbiz idanwendu ng<br />
Ei senbahnpf la nzen<br />
Wasserstraßen, Dämpfung klimati- Eutrophierung, Er-<br />
Häfen, Kanäle scher Extremwerte, wärmung, Schadlmmissionsbe-<br />
stoffbelastu ng<br />
lastung<br />
6. Entsorgu ngsanlagen<br />
Mülldeponien erwärmtes Mikro- Abdichtung durch u.<br />
klima, Staubbe- Verdichtung neben<br />
Deponie; Eutrophie-<br />
ru ng, anaerobe Bed<br />
ingungen durch<br />
Deponiegase<br />
lastung und Geruchsbeläst<br />
igu ng<br />
Verschmutzungszeiger<br />
, Einbürgerung<br />
tropischer A rten;<br />
Verbindung verschied<br />
ener Gewässeröko•<br />
systeme u. Aufheben<br />
ihrer Isolat ion<br />
i.a. keine A usbrei-<br />
tu ngszentren<br />
Schadstoffe bewirken<br />
Wuchshemmungen<br />
u. Abst erben<br />
Kanalpf lanzen<br />
Rieselfelder höhere Luftfeu ch- Vernässung, Humus-, Rückgang von A rten<br />
te, G eruchsbe- Nähr-, Schadstofflästigu<br />
nährstoffarmer,<br />
ng<br />
und Schwebstoffan-<br />
reicherung<br />
trockener Standorte,<br />
Dominanz von<br />
Quecke und Brennessei<br />
Böschungen der<br />
D rä nwasserg räben<br />
Die Hortisole unterscheiden sich allerdings stark in T iefe und Intensität<br />
anthropogener Veränderung. Sie werden außerdem von<br />
jungen Aufschüttungsböden du rchsetzt, deren Ausgangsmaterial<br />
durch Ausheben von Baugruben geschaffen wurde. Sie sind in<br />
B erlin meist jünger als 100 Jahre und sind demzufolge vergleichs-<br />
weise humus- und nährstoffarm (s. Ranker-Braunerde in Abb. 3<br />
und RUNGE 1975). Insbesondere in Nähe der Gebäude sind<br />
Hortisole und Aufschüttungsböden von Baustoffen durchsetzt,<br />
mithin häufig ka lkreich; außerdem ist ihr Unterboden in der Regel<br />
durch Baumaschinen stark verdichtet. Neben diese unbeab-<br />
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