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Scan (40 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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selwirkungen angewiesen. Wir können einen Fluß nicht mit<br />

einer geschlossenen Kette von Kraftwerken besetzen, er muß<br />

nach jeder Erwärmung durch ein Stück Landschaft fließen, in<br />

der er abkühlen (regenerieren) kann, also z.B. die Hauptnutzung<br />

Landwirtschaft stattfindet.<br />

Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer sinnvollen Mischung<br />

der Hauptnutzungen. Aus dem Beitrag von ANT in diesem Heft<br />

wird deutlich, daß auch biologische Beziehungen zwischen wenig<br />

genutzten und intensiv genutzten Räumen bestehen, daß es also<br />

naturnaher Kontaktbiotope bedarf.<br />

Es läßt sich nachweisen, daß wir einen begründeten Bedarf an<br />

Naturschutzgebieten haben. Sie dienen der Sicherung typischer<br />

und repräsentativer Ökosysteme und ihrer Lebewesen. Ebenso<br />

ist der Bedarf an Schutzflächen für die Ressourcen Wasser, Luft<br />

und Boden zu begründen.<br />

Das System der den Hauptnutzungen zugeordneten Ausgleichsflächen<br />

und ihre Zuordnung zu Nebennutzungen sind Kriterien<br />

für die Qualität der Nutzungssysteme. Die Erhaltung von Wechselwirkungen<br />

zwischen den Hauptnutzungssystemen untereinander<br />

muß ihre gegenseitige Abgrenzung steuern.<br />

Vertiefende quantitative Erkenntnisse über einzelne der hier<br />

dargestellten Zusammenhänge können u.e. von den oben genannten<br />

Forschungsvorhaben erwartet werden. Dieser Beitrag soll<br />

weniger das noch sehr lückenhafte Datenmaterial kritisch zusammenstellen,<br />

sondern einen „Theorierahmen" aufzeigen, in dem<br />

Untersuchungen stattfinden müssen, in den Ergebnisse von Fachdisziplinen<br />

gestellt werden können und der einen möglichen<br />

Weg zeigt, auf dem in der zukünftigen Raumordnung und Entwicklungsplanung<br />

ökologische Daten wirkungsvoller berücksichtigt<br />

werden könnten.<br />

Genau so läßt sich die Forderung begründen, Flächen für landund<br />

forstwirtschaftliche Vorrangnutzung zu erhalten.<br />

Unter dem Aspekt des Energie-Stoff- und Flächen-Verbrauchs<br />

läßt sich wie oben erläutert quantifizieren, daß - unser gegenwärtiges<br />

Produktionssystem vorausgesetzt - eine totale Dezentralisierung<br />

von Wohnen, Industrie etc. zu noch höheren Landschaftsbelastungen<br />

führt. Damit sind unter den gegenwärtigen<br />

Randbedingungen Verdichtungsgebiete ebenfalls ökologisch begründet,<br />

wenn auch nicht als ökologische Optimierung, sondern<br />

als Schadensminimierung.<br />

Ebenso eindeutig ist jedoch nachzuweisen, daß zwischen diesen<br />

Systemen Beziehungen bestehen und daß diese aufrecht erhalten<br />

werden müssen. Das heißt aber umgekehrt: Wenn Abhängigkeiten<br />

bestehen, müssen diese Systeme auch gegenseitig abgegrenzt<br />

werden. Ein Verdicht ungsgebiet kann dann nicht beliebig in das<br />

Umland wuchern. Die agrarisch-forstliche Produktion kann<br />

nicht beliebig intensiv große Flächen einnehmen. Außer einigen<br />

ökonomisch sowieso uninteressanten, wenig genutzten Landschaftsausschnitten<br />

benötigen wir in allen Naturräumen Naturschutzgebiete.<br />

Die Durchmischung dieser Nutzungssysteme ergibt<br />

einen „ökologischen Kompromiß" (Typ der Kompromißnutzung<br />

bei HABER, 1972).<br />

Zusammenfassung und Schlußfolgerung für die Problematik<br />

Verdichtungsgebiet und Umland:<br />

Berücksichtigung ökologischer Kriterien bei der Ausweisung<br />

und Abgrenzung von Schwerpunktgebieten. Erarbeitung der<br />

Typen von Ausgleichsflächen und ihres Flächenbedarfs, die den<br />

Vorrangnutzungen zugeordnet sind . Ebenso w ichtig ist die<br />

Quantifizierung der notwendigen Nebennutzungen besonders<br />

im Hinblick auf die Energie- und Stoff-Flüsse der gesamten Nutzungss

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