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Scan (40 MB) - Deutscher Rat für Landespflege

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viehhaltenden Betriebe (Spalte 4) während des gleichen Zeitraums<br />

nur in den Kernstädten der Verdichtungsräume abgenommen,<br />

während er in den Umlandkreisen fast durchweg angestiegen<br />

ist, in denen des Rhein-Main- und Rhein-Neckargebiets sogar<br />

deu tlich über dem Bundesdurchschnitt. Die Abschaffung<br />

der Milchkuhbestände in einem Großteil der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe dieser Regionen führte also häufig nicht zur vollständigen<br />

Aufgabe der Rindviehhaltung, sondern w ar mit einem<br />

Übergang zur Rindermast verbunden.<br />

In den Spal ten 7 bis 9 ist die Besatzdichte an Rindern, Milchkühen<br />

und Schweinen je 100 ha landwirtschaftlich genutzte<br />

Fläche 1971 u nd in den folgenden Spalten 10 bis 12 deren prozentuale<br />

Veränderung von 1960 bis 1971 dargestellt. Die Viehbesatzdichte,<br />

gemessen am Verhältnis zwischen Nutzviehbestand<br />

und landwirtschaftlich genutzter Fläche, kennzeichnet<br />

nicht allein die Produktionsstrukt ur der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe; sie kann darüber hinaus auch als - wenn auch unvollkommener<br />

- Indikator für die Wahrscheinlichkeit der Entstehung<br />

von Konflikten im Gefolge der von der Viehhaltung ausgehenden<br />

Emissionen, insbesondere der von den Stallgebäuden<br />

und von der Dungausbringung auf landwirtschaftlich genutzte<br />

Flächen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Sied lungsflächen<br />

ausgehenden Geruchsemissionen, dienen. Dies gilt in besonderem<br />

Maße für die Schweine- und Geflügelhaltung. In allen Kernstädt<br />

en und auch in den Umlandkreisen der Verdichtungsräume lag<br />

1971 die Besatzdichte an Ri ndern und speziell an Milchkühen<br />

je 100 ha landwirtschaft lich genutzte Fläche (Spalten 7 und 8)<br />

deutlich unter der in den verdichtungsferneren kreisfreien Städten<br />

und Landkreisel'] und auch unter dem Durchschnitt des<br />

Bundesgebietes. Bel Milchkühen nahm die Besat zdichte zwischen<br />

1960 u nd 1971 (Spalte 11) mit Ausnahme des Verdichtungsrau ­<br />

m es Köln-Bonn durchweg in der Reihenfolge Kernstädte - Umlandkreise<br />

- übrige Landkreise ab. Dagegen erhöhte sich im glei- _<br />

chen Zeitraum die Besatzdichte an Rindern insgesamt (Spalte<br />

10) in allen Umlandkreisen, in den Gebieten Köln-Bonn, Rhein­<br />

Main u nd Rhein-Neckar kaum weniger stark oder sogar stärker<br />

als in den verdichtu ngsferneren Landkreisen bzw. im Bundesdurchschnitt,<br />

ja, in den östlichen und nördlichen Teilen des<br />

Rhein-Ruhrgebiets sogar innerhalb der Kernstädte.<br />

Der bei Rindern und Milchkühen so offenkundige Zusammenhang<br />

zwischen der Entfernung von den Kernstädten der Verdichtungsräume<br />

und der Viehbesatzdichte bestand 1971 bei der<br />

Schweinehaltung (Spalte 9) nur im östlichen und nördlichen<br />

Rhein-Ruhrgebiet und im Stuttgarter Raum. 1 n den übrigen<br />

Verdichtungsgebieten nahm dagegen die Besatzdichte an Schweinen<br />

mit zunehmender Annäherung an die Kernstädte eher zu.<br />

Besonders ins Auge fällt die weit über dem Bundesdurchschnitt<br />

liegende Dichte des Schweinebesatzes in den Umlandk reisen,<br />

teilweise sogar in den Kernstädten der Verdichtungsgebiete um<br />

Dortmund, Düsse ldorf und Frankfurt . In allen hier untersuchten<br />

Verdichtungsräumen hat die Besatzdlchte an Schweinen<br />

zwischen 1960 und 1971 erheblich zugen ommen (Spa lte 12),<br />

in den Verdichtungsgebieten Rhein-Ruhr, Rhein-Main und<br />

Rhein-Neckar sogar stärker als im Durchschnitt des Bundesgebietes.<br />

Diese Entwicklung könnte in einigen der hier untersuchten<br />

Verdichtungsräumen Anlaß zu einer gewissen Besorgnis hinsichtlich<br />

der möglichen Umwelt konflikte geben.<br />

Die den Übersichten 2 bis 4 zugrundeliegende Aufgliederung der<br />

Untersuchungsregionen, insbesondere die Abgrenzung des sog.<br />

„Umlands" der Verdichtungsräume, gelingt auf der Grundlage<br />

von Kreisdaten naturgemäß nur recht unvollkommen. Es wurde<br />

daher der Versuch unternommen, zwei der untersuchten Verdichtungsräume,<br />

nämlich Köln-Bonn und Rhein-Main , zunächst<br />

entsprechend den vorherrschenden natürlichen Standortbedingungen<br />

grob aufzutei len u nd die Gemeinden innerhalb der so geb<br />

ildeten Teilräume gemäß der Abgrenzung der -Verdichtu ngsräume<br />

durch die Minist erkonferenz für Raumordnu ng zu folgenden<br />

Gruppen zusammenzufassen:<br />

„ Kernstädte" (kreisfreie Städte innerhalb der Verdichtungsräume).<br />

„Randgemeinden" (den jeweiligen Verdichtungsräumen zugehörige<br />

Landkreisgemeinden),<br />

Uberaicht 4:<br />

Ausgewählte Kennzahlen zur Bedeutung und Struktur der Viehhaltung in einigen Verdichtungsrä.Ullen im. Vergleich zu ihrer Ucgebung<br />

Anteil der Betriebe IDit Viehhaltung<br />

in v.H. aller l andw. Betriebe<br />

Viehbesatz<br />

Tiere .1e 100 ha lendw. 1ren. Fläche<br />

Verwaltuß&aeinhoiten u. Verdiehtungsräume (VR) 1971<br />

Verd.nderuna 1960-71<br />

i n v . H.<br />

1971 Vorlinderung 1960- 71<br />

i n v . H.<br />

Rind- Kilch-<br />

Rind- Milch-<br />

Rind-<br />

Schweine<br />

Schweine<br />

Milch-<br />

Rind-<br />

Sch~eine<br />

Vieh kUhe vieh kUhe vieh kUhe vieh<br />

MilchkUhe<br />

Schweine<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Reg, -Bez. ~Unater u . Arnsberg:<br />

VR Rhein-Ruhr: kroisfr. Städte<br />

i 1 46 ,4 ,1 , 1 45,2<br />

~l<br />

- 4,8 - 31 , 3 12, 2 71 ,9 25,8 201,3 + 8, 1 - 30,6 + 100,4<br />

Landkreise 67,0 51 , 5 58,6 + 1 ,6 -18, 5 5,7 100, 8 37,6 208, 0 + 15,9 - 1 1 ,3 + 107,5<br />

Ubr. kreis!r. ~tädte u . Landkreise (20) 80,4 69, 2 73,7 + 3 ,4 - 9,2 - 5,7 125, 2 39,9 267,2 + 19,3 - 7,8 + 100, 7<br />

Reg. -Boz. DU.seeldort':<br />

Reg.-Bez. ~<br />

VR Rhein- Ruhr : krei.s!r. Städte<br />

i 1 ill <strong>40</strong>,8 27, 6 32 ,5 8,0 - 33,4 - 20,7 91,3 33,4 125, 9 + 14, 3 18,6 + 68,4<br />

Landkreise 63 ,9 47, 7 59,4 0,3 -21 ,5 - 8,4 99,9 37 ,3 207 ,9 + 13,2 9 ,9 + 117,4<br />

Ubr. kreis.fr. Stlildte u . Landkreise ( 3) 67 ,8 57,0 73 ,0 - 8,9 - 20,7 - 10, 0 148,8 52,8 326, 3 + 15, 2 - 2 ,9 + 117,9<br />

f §l<br />

VR Rhein- Ruhr : krei atr. Städte 24,4 14,2 20,6 - 31,4 -50,5 50,2 36, 4 13,1 79, 3 - 6,5 - 30, 8 + <strong>40</strong>,6<br />

Landkreise 56,8 44,9 29,9 + 2,8 - 12 , 1 - 8 ,5 115, 2 45,9 56,5 ... 2 1 ,4 + 3,4 + 99,1<br />

Ubr. Jcrelatr. Stä.dte u. Landkreis e ( 3) 62,9 47 , 1 30, 2 + 6,6 -12 ,6 - 45,2 88, 1 32,7 58,8 + 5.2 - 11 , 5 + 11,4<br />

Reg. -Bez . Darmstadt:<br />

Hl<br />

VR Rhein-Main: kreia!r. Städte 30, 3 22,4 37,6 - 22, 1 -3', 4 - 18,3 52,0 21 , 2 149,3 - 13,9 30,5 + 50,0<br />

Landkreise 56,1 43, 4 63,7 + 17 ,2 - 5,0 + 3, 7 91,4 30, 7 176, 5 + 19,4 - 16,4 + 80,2<br />

Ubr. kreiatr. Städte u. Landkreise (20) 74, 3 63, 9 76, 7 + 8,5 - 3,5 - 0 , 2 115,9 41 , 5 141 , 2 + 21,3 - 12,2<br />

• <strong>40</strong>,0<br />

Reg. -Bez. Nordbaden:<br />

Ul 37,3 22, 0 49,4 - 15,5 -46, 5 - 6,6 56,2 13,9 1<strong>40</strong> , 2 - 3 ,3 - 45,8 + 94,1<br />

VR Rhein-Neckar:kreis!r. Städte<br />

Landkreise 48,4 38, 6 60,0 + 1,3,6 - 6, 2 - 4,6 88,6 29,0 117,0 + 18,4 - 13, 2 + <strong>40</strong>, 2<br />

Ubr . kreiafr. Städte u. Landkreise ( 7) 56,2 48,9 71,7 + 15,2 + 5,7 + 5 , 9 85 ,2 30,5 111 , 5 + 6 , 1 - 2t,4 + 39,0<br />

Reg. -Bez. NordwUrtteaberg:<br />

f äl 22,9 20,0 13,5 - 2 ,1 -14,4 - 28, 8 68, 4 31,2 75,8 - 3, 7 - 22, 4 + 62 ,6<br />

VR Stuttgart: kreis:tr. Städte<br />

Landkre.iae 55,0 47,6 47 ,6 + 2,3 -1 2, 5 - 7,5 108 , 6 39, 1 100,1 + 11 ,5 19,8 + 48,2<br />

Ubr . kr"istr . ..'.tädte u . Landkreise (12) 80, 1 75,4 79,6 + 8,5 7,9 + 5, 4 127 , 5 47, 0 187,7 + 19,7 - 2,4 + 74 ,6<br />

~ Statist. Landesämter, Ergebnisse der Landwirtsoh:itszählungen 1960 und 1971/72.<br />

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