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Allgemeine Mikrobiologie

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234 8Biosynthesen<br />

Tab.8.2 MittlereZusammensetzungeinerProkaryontenzelle(Escherichiacoli).<br />

DieMakromolekülemachen96%desTrockengewichtsaus.<br />

Makromolekül<br />

(%desTrockengewichts)<br />

BedarfanBausteinenfür<br />

1gZelltrockenmasse(mmol)<br />

Bausteine<br />

Aktivierung<br />

Protein(50%) 5000 20L-Aminosäuren alsaa-tRNA<br />

RNA(10–20%) 300–600 4NMP alsNTP<br />

DNA(3%) 100 4dNMP alsdNTP<br />

Lipide(10%) 130 Glycerin alsGlycerin-3-phosphat<br />

260 3–4Fettsäuren<br />

(16:0,16:1D9,18:1D11)<br />

130 3–4polareKopfgruppen<br />

(Ethanolamin,Glycerin,L-Serin)<br />

mitAcyl-Carrier-Protein<br />

mitCDP<br />

Murein(3–10%) 30–100 N-Acetylglucosamin mitUDP<br />

30–100 N-Acetylmuraminsäure mitUDP<br />

90–300 3D-,L-Aminosäuren mitATP<br />

30–100 D-Ala-D-Ala mitATP<br />

Lipopolysaccharid(10%) 16 N-Acetylglucosamin mitUDP<br />

48 3–4Fettsäuren mitAcyl-Carrier-Protein<br />

24 Ethanolamin mitCDP<br />

100–200 mehrereZucker mitNDP<br />

alsoxidierteIonen(Nitrat,Phosphat,Sulfat,Fe(III))inanorganischer<br />

Form frei. Solche Ionen müssen in die Zelle transportiert werden.Bei<br />

MangelandiesenIonenwirddafürhäufigeinhochaffines,ATP-getriebenesTransportsystemverwendet.SinddieseIoneningrößererKonzentrationvorhandenwirdeinSymportmitH<br />

+ oderNa + bevorzugt.Erkostet<br />

wenigerEnergie,kannaberauchnurgegeneingeringeresKonzentrationsgefällezwischeninnenundaußenarbeiten.<br />

Plus8.2 Urease<br />

Harnstoff wird durch das Nickelenzym<br />

Ureasehydrolytischzersetzt:<br />

NH 2 –CO–NH 2 +2H 2 O p2NH 3 +H 2 CO 3<br />

(pCO 2 +H 2 O).<br />

Manche Bakterien, die hohe Harnstoffkonzentrationen<br />

in ihrer Umgebung vorfinden,<br />

bilden konstitutiv Urease. Beispiele sind das<br />

Magenbakterium Helicobacter pylori,dasdie<br />

Base NH 3 bildet und dadurch in der sauren<br />

Magenschleimhaut überlebt, und Bacillus<br />

pasteurii und Sporosarcina ureae, die in<br />

Jauche vorkommen und an pH-Werte von<br />

9–10angepasstsind.<br />

8.4.1 Stickstoff<br />

Ammoniakbzw.NitratalsN-Quelle<br />

BeimAbbauvonorganischenVerbindungenwirdderZellstickstoffwieder<br />

als Ammoniak NH 3 frei.Ammoniakist auch diebevorzugteN-Quelle.<br />

Ammoniakistflüchtig,giftigundeineschwacheBase(NH 4 + ,pK a =9,3);<br />

erliegtbeineutralempHals NH 4 + vor,das aktiv aufgenommenwird.<br />

Wegen seiner Giftigkeit binden Landtiere den Ammoniak sofort und<br />

scheidenStickstoffinunschädlicher,gutwasserlöslicherFormalsHarnstoff<br />

(Plus 8.2)oderHarnsäure (ein Purin) aus; beides sind ebenfalls<br />

wichtigeN-QuellenfürMikroorganismen.<br />

Ammonium bleibt nur unter anaeroben Bedingungen erhalten und<br />

istfürchemolithotropheBakterien(Nitrifizierer)einbegehrtesSubstrat.<br />

MitSauerstoffwirdesüberNitritzuNitratoxidiert(Kap.11.3.3), das<br />

unteraerobenBedingungendiehäufigsteN-Quelleist.<br />

Aus Fuchs, G. : <strong>Allgemeine</strong> <strong>Mikrobiologie</strong> (ISBN 978-313-444608-1) © Georg Thieme Verlag KG 2007<br />

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