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Allgemeine Mikrobiologie

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444 15ProkaryontischeGenetikundMolekularbiologie<br />

zählendiesymbiontischeStickstofffixierung,anderRhizobienundLeguminosen<br />

beteiligt sind, die Induktion von Tumoren in Pflanzen durch<br />

Agrobacterium-Arten und zahlreiche virulente Interaktionen zwischen<br />

Bakterien und Säugetieren. Viele human- und tierpathogeneBakterien<br />

produzierenplasmidcodierteEnterotoxine,z.B.AdhäsinezurAnheftung<br />

anGewebe,oderHämolysine,dieErythrocytenauflösen.Yersinia-Arten,<br />

zudenenauchderErregerderPest(Y.pestis)zählt,synthetisierenein<br />

plasmidcodiertesProteinexportsystem,das zur InjektionvonProteinen<br />

inPhagocytenundderenInaktivierungbzw.Abtötungdient(Kap.9.5.3).<br />

BacteriocinesindvonBakterienproduzierte,antibiotischwirksamePeptide,derenBiosynthesehäufigplasmidcodiertist.DieCol-PlasmidevonE.coli<br />

codieren verschiedene Bacteriocine (Colicine), die verwandte Bakterien<br />

durch unterschiedliche Mechanismen abtöten. Manche Colicine bilden<br />

KanäleinderZellmembran,anderespaltenDNAoderribosomaleRNA.<br />

15.2 WeitergabegenetischerInformation:<br />

DNA-Replikation<br />

Die Aufgabe der DNA-Replikation besteht darin, die Reihenfolge der<br />

Nukleotidbausteine in DNA-Molekülen nach dem Prinzip der komplementärenBasenpaarungexaktzukopieren.DieseAufgabewirdvonspeziellenEnzymen,denDNA-Polymerasen,erledigt.DerMechanismusder<br />

DNA-Replikationistsemikonservativ,d.h.dieElternsträngeeinesDNA-<br />

MolekülswerdenvoneinandergetrenntundjeweilswiederzumDoppelstrangvervollständigt.JedesderbeidendoppelsträngigenTochtermoleküleenthältjeeinenStrangderEltern-DNAundeinenneusynthetisierten<br />

Strang.DerBeweisfürdiesensemikonservativenReplikationsmechanismuswurde1957vonMeselsonundStahldurchIsotopenmarkierungsexperimenteerbracht.<br />

15.2.1 DNA-Polymerasen<br />

InE.coliexistierenmindestensfünfDNA-Polymerasen,vondenenjedoch<br />

unternormalenBedingungennurdieDNA-PolymeraseIII,undingeringeremMaßdieDNA-PolymeraseI,anderReplikationbeteiligtsind.Die<br />

DNA-Polymerasen II, IV und V werdenfür die Reparatur beschädigter<br />

DNAbenötigtundinKapitel15.3kurzbesprochen.Allebisherbekannten<br />

DNA-Polymerasenarbeiten ausschließlich in einerRichtung. Sie knüpfen<br />

Esterbindungen zwischen dem a-Phosphatrest eines Nukleosid-5’-<br />

triphosphats und der 3’-OH-Gruppe des zuvor angefügten Nukleotids,<br />

wobei Pyrophosphat abgespalten wird. DNA-Polymerasen verlängern<br />

DNA-Strängedemnachimmerin5’-3’-RichtungundsindaufeinenPrimer<br />

angewiesen,andendasersteNukleotidangeheftetwerdenkann.Inden<br />

meistenFällenhandeltessichdabeiumeinkurzesStückRNA,dasimspäterenVerlaufwiederentferntwird.BeiderReplikationmancherlinearer,<br />

prokaryontischer DNA-Moleküle werden Proteinprimer verwendet, die<br />

kovalentandie5’-EndenderDNAgebundenwerden.<br />

15.2.2 ReaktionenanderReplikationsgabel<br />

DieReplikationdeszirkulärenChromosomsvonE.colibeginntdurchBindungeinesInitiatorproteins(DnaA)aneinenspezifischenOrtaufdem<br />

DNA-Molekül, dem Replikationsursprung (engl. origin of replication,<br />

oriC).DeroriCumfassteinenBereichvonetwa250bp.MitHilfedesPro-<br />

Aus Fuchs, G. : <strong>Allgemeine</strong> <strong>Mikrobiologie</strong> (ISBN 978-313-444608-1) © Georg Thieme Verlag KG 2007<br />

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