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Allgemeine Mikrobiologie

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15.9DNA-Klonierung 477<br />

Abb.15.17 PrinzipderDNA-Klonierung.VektorundzuklonierendeFremd-<br />

DNA werden mit einer Restriktionsendonuklease (z. B. BamHI) behandelt und<br />

anschließend gemischt. Passende Enden lagern sich zusammen und werden<br />

durchDNA-Ligasekovalentverknüpft.NachTransformationwerdenresistente,<br />

alsoplasmidtragendeE.-coli-Kolonienselektiert.P,Plasmid.<br />

Gemische von DNA-Fragmenten getrennt werden können. Außerdem<br />

werdeneinigegebräuchlicheVektoren(genetischeElemente,diefremde<br />

DNAaufnehmenunddieReplikationgewährleisten)zurKlonierungvorgestelltundschließlichwirddaraufeingegangen,wieauseinerVielzahl<br />

vonKlonenineinerGenombibliothekdiejenigenKloneselektiertwerden<br />

können,dieeinspezifischesDNA-Fragmenttragen.<br />

15.9.1 PlasmidealsVektoren<br />

JenachZielsetzungdesKlonierungsexperimentsundderGrößederzu<br />

klonierendenDNAkommenunterschiedlicheVektorenzumEinsatz.PlasmidewerdenhäufigalsVektorenverwendet,besondersdann,wennkleinereDNA-Fragmente(etwa2kb)kloniertwerdensollen.Generellkönnen<br />

in Plasmide auch erheblich größere Fremd-DNA-Abschnitte eingebaut<br />

werden. Es gibt allerdings effizientere Methoden, um größere DNA-<br />

Molekülezuklonieren.Wiewirweiteruntensehenwerden,eignensich<br />

für die Konstruktion von Genombibliotheken u.a. Vektoren, die von<br />

Phagenabgeleitetsind.<br />

PlasmidvektorensindAbkömmlingevonnatürlichenResistenzplasmiden.NatürlichePlasmidesindfürdieGentechnikausmehrerenGründen<br />

ungeeignet:SiekommenmeistnuringeringerKopienzahlinderZelle<br />

vor,sindwegenihrerGrößevonz.T.mehrals100kbzerbrechlichund<br />

sindhäufigkonjugativ,d.h.siekönnendurchZellkontaktvonZellezu<br />

Zelle übertragen werden. Letzteres ist auch aus Sicherheitsgründenin<br />

vielenFällenunerwünscht.InAbbildung15.18isteinBeispielfüreinen<br />

etwa3kbgroßenPlasmidvektorgezeigt,derinetwa30–40Kopienin<br />

einerE.-coli-ZellevorkommtundeineinfachesVerfahrenzumNachweis<br />

voneingebauterDNAerlaubt.DiesesPlasmidenthältdenReplikationsursprung(oriV)desnatürlichenPlasmidsColE1,einResistenzgen(bla),<br />

das Resistenz gegen Ampicillin vermittelt, und eine multiple Klonierungsstelle(engl.multipleclonigsite,MCS).Dabeihandeltessichum<br />

etwa100bp,dieineinemAbschnittdeslacZ-Gens(lacZa)angeordnet<br />

sind und mehrere Erkennungsstellen für verschiedene Typ-II-Restriktionsendonukleasenenthalten.DerVektorwirdindemBereichderMCS<br />

geöffnetundmitderFremd-DNAverknüpft.AnschließendwirdderAnsatzinE.-coli-Zellentransformiert.DieZellenwerdenaufNähragarmit<br />

Ampicillinundderchromogenen(d.h.nochfarblosen)Substanz XGal<br />

ausplattiert. Nur diejenigenZellen überlebenund bilden Kolonien,die<br />

dasPlasmidaufgenommenhaben.Umzuprüfen,welcheVektorenauch<br />

tatsächlichdieFremd-DNAinderMCStragen,istdasGenproduktdes<br />

lacZ-Gens,die b-Galactosidasebehilflich.LeereVektorenhabenintaktes<br />

lacZa,dakeineFremd-DNAeingebautwurde,die b-Galactosidaseistaktiv,<br />

spaltetXGalunddieKolonienfärbensichblau.EingebauteFremd-DNA<br />

dagegen zerstört das lacZa-Gen, das Genprodukt ist nicht aktiv und<br />

kannXGalnichtspalten.DieKoloniensinddaherfarblos.DasSelektionsverfahren<br />

wird aus diesem Grund auch als Blau/Weiß-Selektion bezeichnet.<br />

Aus Fuchs, G. : <strong>Allgemeine</strong> <strong>Mikrobiologie</strong> (ISBN 978-313-444608-1) © Georg Thieme Verlag KG 2007<br />

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