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Allgemeine Mikrobiologie

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13.7Methanogenese:CO 2 alsElektronenakzeptor 395<br />

Abb.13.11 MischkultureinesschwefelreduzierendenBakteriums(Desulfuromonasacetoxidans)und<br />

einesgrünen phototrophenBakteriums(Chlorobium<br />

sp.) auf einem Agar-Nährboden. In der großen zentralen Kolonie von<br />

Desulfuromonas acetoxidans wird Acetat oxidiert und Schwefel reduziert. Der<br />

Schwefelwasserstoff diffundiert in die Umgebung und dient den Zellen von<br />

Chlorobium als Wasserstoffdonator für die CO 2 -Fixierung. Der ausgeschiedene<br />

SchwefeldiffundiertzurzentralenKoloniezurück(vermutlichinFormvonPolysulfid)undwirdwiederalsElektronenakzeptorverwendet.<br />

13.7 Methanogenese:CO 2 alsElektronenakzeptor<br />

DiestriktanaerobenacetogenenundmethanogenenMikroorganismen<br />

stehenamEndederKettedesanaerobenStoffabbaus.DurchdieStoffwechselaktivitätanaeroberMikroorganismen(primärerundsekundärer<br />

Gärer,Kap.12)wirdorganischeSubstanzübermehrereZwischenstufen<br />

zu Essigsäure, Wasserstoff und CO 2 vergoren. Diese Produkte werden<br />

letztlichvondenMethanogenenfürihrenEnergie-undBaustoffwechsel<br />

genutzt.DasnatürlichgebildeteMethanstammtzuetwa70%ausAcetat,<br />

derRestausH 2 undCO 2 (sieheKapitel1.6).Manschätzt,dassbeiderMineralisationorganischerSubstanzbis1,5%desKohlenstoffszunächstals<br />

MethanfreigesetztwirdunderstspäterzuCO 2 oxidiertwird,vorallem<br />

durch abiotische Prozesse in der Atmosphäre. Große Mengen Methan<br />

stammenausTundren,SüßwassersedimentenundSumpfgebieten(daher<br />

derName„Sumpfgas“;Abb.13.12),aberauchausReisfeldern,Faultürmen<br />

der Kläranlagen („Biogas-Anlagen“) und den Mägen der Wiederkäuer<br />

(Pansen)undtragenzurglobalenMethanbilanzbei.SchließlichlagernriesigeMengendesGases(auchabiogenesMethanvulkanischerHerkunft)in<br />

derTiefseealssog.Methanhydrate(„Methaneis“),diesichmitWasser<br />

unter hohem Druck und niedrigen Temperaturen bilden (Abb. 13.13).<br />

DaMethaneinca.20-fachstärkeresTreibhausgasistalsCO 2 ,wirdseit<br />

kurzemversucht,dieglobaleAusstoßratedesMethansaufgrundmenschlicherTätigkeitzubegrenzen.<br />

Abb.13.12 NachweisderBildungvonMethan<br />

in Sümpfen. Das brennbare Sumpfgas wird in<br />

einem Trichter gesammelt und kann dann abgefackeltwerden(AufnahmeJ.Gescher).<br />

Abb. 13.13 Methanhydrat („Methaneis“) aus der Tiefsee. Unter hohem<br />

Druck und den tiefen Temperaturen am Meeresboden bildet sich eine Einschlussverbindungaus<br />

Wasser und Methan („Methaneis“), die bei 4 hC bereits<br />

bei35bar(unterhalb350mWassertiefe)stabilist.DasfesteMethanhydratzersetzt<br />

sich an der Oberfläche, und dabei wird Wasser und brennbares Methan<br />

freigesetzt(Quelle:IFM-GEOMAR,Leibniz-InstitutfürMeereswissenschaften).<br />

Aus Fuchs, G. : <strong>Allgemeine</strong> <strong>Mikrobiologie</strong> (ISBN 978-313-444608-1) © Georg Thieme Verlag KG 2007<br />

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