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Allgemeine Mikrobiologie

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8.6SynthesevonZellmaterialausCO 2 undFormaldehyd 249<br />

enthaltendenProteinübertragen.DasSchlüsselenzymdesStoffwechselwegs<br />

ist ein oxidationsempfindliches Ni-Fe-Enzym, das entsprechend<br />

seiner mehrfachen Funktion Acetyl-CoA-Synthase/CO-Dehydrogenase<br />

genanntwird.EskatalysierteinekomplexeReaktion,nämlichdieReduktionvonCO<br />

2 mitreduziertemFerredoxin(2[H])zueinermetallgebundenenCarbonylgruppe(CO)undH<br />

2 O.EsüberträgtdanndieMethylgruppe<br />

vomMethyl-Vitamin-B 12 aufdieCarbonylgruppewobeieingebundener<br />

Acetatrestentsteht.DieserlöstsichmitCoenzymAunterBildungvon<br />

Acetyl-CoA. Die Umsetzung von Acetyl-CoA zu Triosephosphat erfolgt<br />

wiebeimreduktivenCitratzyklus(s.o.).<br />

DieSynthesevon1Triosephosphatkostetnurhöchstens4ATP.Hinzu<br />

kommt,dassderProzesssogarumkehrbaristundfürdieOxidationvon<br />

Acetyl-CoAverwendetwerdenkann(Kap.7.3).DiezahlreichenVarianten<br />

dieses Weges unterscheidensich in den C 1 -übertragendenCoenzymen<br />

unddenElektronenüberträgern.DieserProzesskommtdemvermuteten<br />

ursprünglichenpräbiotischenCO 2 -Fixierungsprozesswahrscheinlicham<br />

nächsten.ImLaborlässtsichsogarinvitrodieBildungvonEssigsäure<br />

undvonweiterenbiologischenSchlüsselverbindungenausCO 2 ,CO,H 2<br />

undH 2 SinGegenwartvonNi-undFe-Sulfidensimulieren.<br />

3-Hydroxypropionatzyklus<br />

BeiderGattungChloroflexus(grünephototropheNicht-Schwefelbakterien)<br />

findetmaneinenZyklus,derzurSynthesevonGlyoxylatauszweiCO 2 führt.<br />

ErgehtvonAcetyl-CoAausundverläuftüber3-HydroxypropionatundPropionyl-CoAzuSuccinyl-CoA.ManerhältMalyl-CoA,dasinAcetyl-CoAund<br />

Glyoxylatgespaltenwird.DieCarboxylasensindAcetyl-CoA-Carboxylase<br />

(Kap.8.7.4)undPropionyl-CoA-Carboxylase.EinähnlicherWegexistiertin<br />

ArtenderOrdnungSulfolobales(Crenarchaeota).Bisherzeichnetsichab,<br />

dassderProzesssehrenergieaufwändigist.ErerlaubtabernebenderFixierungvonCO<br />

2 gleichzeitigdieAssimilationtypischerGärproduktewieEssigsäure,PropionsäureoderauchC<br />

4 -Dicarbonsäuren.Dieskannbeifakultativ<br />

autotrophenBakterieneinentscheidenderVorteilsein.<br />

8.6.2 SynthesevonZellmaterialausFormaldehyd<br />

FossilerKohlenstoffisteineschierunerschöpflicheEnergie-undKohlenstoffquelle,<br />

die sich Mikroorganismen erschlossen haben. Darunter ist<br />

Methan,einProduktderbakteriellenMethanbildung.EskommtalsGashydratinbishernurabschätzbarenMengenimOzeansedimentabeiner<br />

Wassertiefevon400mvor(Kap.13.7).DanebengibtesMethanol,MethylaminundvielepflanzlicheMethyletherverbindungen.BakterienundHefen<br />

ausdenverschiedenstenGruppen,diemitsolchenC 1 -Verbindungenwachsenkönnen,werdenalsmethylotrophbezeichnet.DieOxidationdieser<br />

C 1 -VerbindungenzuCO 2 verläuftüberfreienoderanTetrahydrofolsäure<br />

gebundenenFormaldehyd,welchersehrreaktionsfähigist.DieAssimilationvonFormaldehydineinederzentralenVorläufermoleküledesZentralstoffwechselskannaufmehrerenWegengeschehen.<br />

Hexulosephosphatzyklus<br />

FreierFormaldehydwirddurchdasEnzymHexulose-6-phosphatsynthase<br />

ineinerAldolase-ReaktiondirektaufC1vonRibulose-5-phosphatübertragen(Abb.8.20).DasentstandeneHexulose-6-phosphatwirdzuFructose-6-phosphatisomerisiert.DurchZuckerumlagerungimPentosephos-<br />

Aus Fuchs, G. : <strong>Allgemeine</strong> <strong>Mikrobiologie</strong> (ISBN 978-313-444608-1) © Georg Thieme Verlag KG 2007<br />

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