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Allgemeine Mikrobiologie

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2 DieProkaryontaund<br />

dieprokaryontischeZelle<br />

ImVerlaufderbiologischenEvolutionsindauseinergemeinsamen<br />

Urzelle, auch Progenote genannt, drei Gruppen von<br />

Organismenhervorgegangen,dieEubakterien(Bacteria),die<br />

Archaebakterien (Archaea) und die Eukaryonten (Eukarya).<br />

Eubakterien und Archaebakterien werden zu den Prokaryontenzusammengefasst.EukaryontenschließenPflanzen,Tiere,<br />

Pilze, Protozoen und Algen ein. Die heutigen Eukaryonten<br />

habensichdabeidurchAufnahmevonEubakterienmitbesonderen<br />

Stoffwechselaktivitäten in einen Vorläufereukaryonten<br />

entwickelt.InbeidenGruppenistdieZellediekleinstelebensfähigeEinheit.IhremakromolekularenGrundbestandteilesind<br />

Desoxyribonukleinsäure (DNA), Ribonukleinsäure (RNA), Proteine,<br />

Lipide und Kohlenhydrate. Eine prokaryontische Zelle<br />

ist in der Regel bedeutend kleiner als eine eukaryontische<br />

Zelle. Dies bedeutet, dass sie gemessen an ihrem Volumen<br />

einerelativgroßeOberflächebesitzt.DiesbietetdenVorteil,<br />

dasseinschnellerundeffizienterTransportvonNährstoffenin<br />

dieZelleundvonAusscheidungsproduktenindieUmgebung<br />

möglich ist. Die hohe metabolische Aktivität gewährleistet<br />

schnelles Wachstum. Prokaryontische und eukaryontische<br />

Zellen unterscheiden sich weiterhin in der Größe ihres<br />

GenomsundinderArtihrerVermehrung.Auchsindprokaryontische<br />

Zellen weniger strukturiert. So fehlen ihnen die für<br />

eukaryontische Zellen typischen Organellen, wie Mitochondrien,<br />

Chloroplasten oder ein Golgi-Apparat. Archaebakterien<br />

unterscheiden sich von Eubakterien in der chemischen ZusammensetzungderZellwände<br />

undderZellmembran,aberauchin<br />

vielen grundlegenden molekularbiologischen Eigenschaften.<br />

Darüberhinaus besiedeln sie extreme Lebensräume oder haben<br />

einen außergewöhnlichen Stoffwechsel. Das Erscheinungsbild<br />

prokaryontischerZellenistaufrelativwenigeFormenbegrenzt,<br />

unter denen Stäbchen- und Kugelform (Kokken) vorherrschen.<br />

DiesemorphologischenUnterschiedewerdennebenphysiologischen,chemischenundmolekularbiologischenDatenzurKlassifizierung<br />

der Prokaryonten in einem künstlichen System herangezogen.AussagenüberdieevolutionäreVerwandtschaftliefert<br />

dagegendas„natürliche“System,welchesaufmolekularbiologischenAnalysenberuht.<br />

Aus Fuchs, G. : <strong>Allgemeine</strong> <strong>Mikrobiologie</strong> (ISBN 978-313-444608-1) © Georg Thieme Verlag KG 2007<br />

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