Didaktische Konzepte und Veranschaulichungsmittel zum - BSCW
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Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich Doris Vogel-Müller<br />
Masterarbeit<br />
2.2.1 Haptische Wahrnehmung<br />
Die haptische Wahrnehmung ist das Wahrnehmen von Berührungsreizen <strong>und</strong> die Tastwahrnehmung.<br />
Sie „...basiert somit auf den unmittelbaren Hautempfindungen hinsichtlich mechanischer, thermischer,<br />
chemischer oder elektrischer Stimulation <strong>und</strong> deren kortikaler Verarbeitung“ (Lang, 2008, S.202). Dazu<br />
gehört z.B. das Erfühlen von unterschiedlichen Formen <strong>und</strong> Materialien. Das muss <strong>zum</strong> Begreifen von<br />
Objekten also zu einer konkreten Vorstellung, zu einem inneren Bild führen. Die erforderlichen Geling-<br />
bedingungen beschreibt Hofer mit Bezug auf Nagel <strong>und</strong> Reinschmidt (1988) nachfolgend so: „Die Inter-<br />
pretationsmöglichkeit des Ertastens hängt ab von der verwendeten Symbolik der Reliefdarstellung, den<br />
taktil-motorischen Fertigkeiten <strong>und</strong> insbesondere auch von den Vorerfahrungen der Tastenden“ (Hofer,<br />
2008a, S. 109). Die Aufnahmemöglichkeiten über den Tastsinn sind auf Gr<strong>und</strong> der eingeschränkten<br />
Reichweite begrenzt. Einen Überblick zu verschaffen braucht Zeit.<br />
2.2.2 Auditive Wahrnehmung<br />
Mit der auditiven Wahrnehmung ist nicht das Hören an sich gemeint, sondern die Erfassung des Gehör-<br />
ten <strong>und</strong> dessen Verarbeitung durch das Gehirn. Die auditive Wahrnehmungsverarbeitung ist folglich an<br />
die kognitiven Leistungsmöglichkeiten gekoppelt. Blinde Menschen nehmen einen sehr grossen Teil der<br />
Informationen aus der Umwelt über das Gehör auf. Für blinde Menschen ist die Sprache als Kommuni-<br />
kationsmedium ein gr<strong>und</strong>legender Schwerpunkt, um die Teilhabe an der Umwelt zu ermöglichen <strong>und</strong> zu<br />
„inneren Bildern“ zu gelangen. Zudem orientieren sich blinde Menschen an Geräuschen <strong>und</strong> dem<br />
Schall, was für sie eine Hilfe in ihrer Mobilität bedeutet. Lang (2008) erwähnt Untersuchungen von War-<br />
ren (1994), welche <strong>zum</strong> Schluss kommen, „…, dass sich die auditiven Fähigkeiten blinder <strong>und</strong> sehender<br />
Kinder nicht unterscheiden“ (S. 204 f.). Die Feststellung, dass auditive Leistungen blinder Menschen oft<br />
besser sind, führt Warren „… auf Übungseffekte bzw. auf eine erhöhte auditive Aufmerksamkeit“ zurück<br />
(ebd.).<br />
2.3 Mathematischer Bezug<br />
Niedermann, Schweizer <strong>und</strong> Steppacher schreiben: „Gr<strong>und</strong>sätzlich ist davon auszugehen, dass basale<br />
Fähigkeiten wie Wahrnehmung, Motorik, Raumorientierung oder seriale Leistung <strong>und</strong> allgemeine Vor-<br />
kenntnisse wie der Umgang mit Zahlen <strong>und</strong> Grössen im Alltag den mathematischen Lernprozess beein-<br />
flussen“ (2007, S. 117). Im „Handbuch für den Mathematikunterricht 1.Schuljahr“ ist zu lesen: „Zu den<br />
für das Mathematiklernen notwendigen kognitiven Fähigkeiten gehören alle Wahrnehmungsleistungen.<br />
Defizite in diesen Bereichen sind die häufigste Ursache für Leistungsversagen im arithmetischen An-<br />
fangsunterricht <strong>und</strong> auch in anderen Fächern“ (Radatz et al., 1996, S. 28). Das hauptsächliche Ziel der<br />
mathematischen Erziehung sehen Csocsán, Klingenberg, Koskinen <strong>und</strong> Sjöstedtet darin, „… ein Be-<br />
wusstsein für Zahlen zu entwickeln <strong>und</strong> mit unterschiedlichen Relationen <strong>und</strong> Dimensionen von Perso-<br />
nen <strong>und</strong> Gegenständen umzugehen“ (2002, S. 11).<br />
2.3.1 Zahl/Zahlbegriff<br />
Aus der Geschichte weiss man, dass verschiedene Kulturen unterschiedliche Rechenhilfen beim Zählen<br />
benutzten. Es wird aber vermutet, dass alle „...auf der einen oder anderen Ebene Körperbewegungen<br />
gebraucht <strong>und</strong> diese mit Berührungen von Körperteilen verb<strong>und</strong>en“ haben (Csocsán et al. 2002, S. 16).<br />
Daraus haben sich vielleicht mit der Zeit Namen für die Zahlen der Finger ergeben. Das Zehnersystem<br />
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