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Didaktische Konzepte und Veranschaulichungsmittel zum - BSCW

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Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich Doris Vogel-Müller<br />

Masterarbeit<br />

Weitere Zahlaspekte<br />

� Masszahlaspekt (Zahl als Masszahl für Grössen, z.B. 5 m, 3 Tage)<br />

� Relationszahlen (Zahl beschreibt Beziehungen zwischen Zahlen, z.B. 5 liegt zwischen 2 <strong>und</strong> 7,<br />

12 kommt vor der 15)<br />

� Codierzahlaspekt (Zahl als Element zur Verschlüsselung <strong>und</strong> eindeutigen Kennzeichnung, z.B.<br />

Telefonnummern, Postleitzahlen)<br />

� Operatoraspekt (Zahl kennzeichnet das Vielfache eines Vorgangs, z.B. dreimal, vierteln)<br />

� Rechenzahlaspekt (Zahl als mathematische Verknüpfung, z.B. 3 + 5 = 8) (vgl. Fachhochschule<br />

Erfurt, S. 3).<br />

2.3.1.4 Mentale Zahlvorstellung <strong>und</strong> mentaler Zahlenstrahl<br />

Die mentale Zahlvorstellung ist unsere innere Vorstellung von Zahlen, die uns dabei hilft, kleinere An-<br />

zahlen zu schätzen, Relationen zwischen Zahlen zu beurteilen sowie Überschlagsrechnungen auszu-<br />

führen. Die Verknüpfung zwischen Zahl <strong>und</strong> Raum führt zu einem inneren Bild für die Repräsentation<br />

numerischer Grössen in unserem Gehirn, nämlich <strong>zum</strong> mentalen Zahlenstrahl. Diese Zahlenraumvor-<br />

stellung erzeugt jeder Mensch selbst in seinem Kopf, um sich so das Zahlenraumverständnis aufzubau-<br />

en (vgl. Von Aster & Kucian, 2005, S.4).<br />

2.3.2 Entwicklung mathematischer Kompetenzen<br />

Erste ‚mathematische“ Erfahrungen beruhen auf angelegten Fähigkeiten des Menschen. Es wird allge-<br />

mein angenommen, dass wir mit einem Gefühl für Zahlen geboren werden. Das bedeutet, dass wir eine<br />

intuitive numerische Fähigkeit besitzen, Mengen <strong>und</strong> deren Beziehungen wahrzunehmen <strong>und</strong> zu verste-<br />

hen. Die unterschiedlichen Zahlbedeutungen werden vermutlich zunächst unabhängig voneinander in<br />

spezifischen Kontexten erworben. Die aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt führt zu verschiede-<br />

nen Erfahrungen. Ahlberg <strong>und</strong> Csocsán (1994/1996) gehen davon aus, dass die Qualität <strong>und</strong> Quantität<br />

der Erfahrungen durch Wahrnehmung die Entwicklung der frühmathematischen Kompetenzen beein-<br />

flussen (vgl. Csocsán et al., 2001, S. 292). Das wiederum wirkt sich auf den Lernprozess im schulischen<br />

Mathematikunterricht. Csocsán et al. schreiben:<br />

Die Entwicklung aller kognitiven Bereiche spielt, ebenso wie psychomotorische Aktivitäten, eine gr<strong>und</strong>legende<br />

Rolle bei der Steigerung von Fertigkeiten <strong>und</strong> Fähigkeiten, die <strong>zum</strong> Erlernen von Mathematik erforderlich sind.<br />

Der aktive Umgang mit Gegenständen <strong>und</strong> die Kommunikation mit Personen in seiner Umgebung sind wichtige<br />

Voraussetzungen für die Entwicklung. (2002, S. 21)<br />

Die Entwicklung des Zählens beginnt mit dem Aufsagen der Zahlwortreihe, wobei die einzelnen Zahl-<br />

worte zunächst untrennbar verknüpft bleiben. Für das erste Mathematiklernen sind aufeinanderfolgende<br />

Zähl- <strong>und</strong> Kardinalaspekte wesentlich. Neben der Benennung von Zahlen ist es auch wichtig, sie dauer-<br />

haft aufzeichnen zu können. Beide Repräsentationen von Zahlen (aufgezeichnete <strong>und</strong> gesprochene)<br />

erfordern die Abstraktion zur Anzahl der konkreten Objekte.<br />

Zahlbegriffsentwicklung nach Piaget<br />

Laut Jean Piaget (1958, 1963) entwickelt sich das kindliche Denken, nicht nur in Bezug auf den Zahl-<br />

begriff, in einer vorgegebenen Reihenfolge. Er teilt die kognitive Entwicklung in vier aufeinander folgen-<br />

de Stadien ein. Diese sind das sensomotorische (0–2 Jahre); das präoperationale (2–6 Jahre); das kon-<br />

kret-operatorische (6–10 Jahre) <strong>und</strong> das Stadium der formalen Operationen (ab ca. 10 Jahren) (vgl.<br />

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